Der Palastberg zu Vinsalt, im Frühjahr 1018

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Ebrajin von Tuzak
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Der Palastberg zu Vinsalt, im Frühjahr 1018

Beitrag von Ebrajin von Tuzak »

1018 Jahre ist es her, seit auf den Feldern, auf denen ihr jetzt steht, der selige Raul das Neue Reich ausgerufen und das alte Bosparan der Geschichte in Form von Feuer und Brand anheimgegeben hat.
600 Jahre hat Rauls Bann gehalten, bis Rohal kam und den Wiederaufbau des alten Bosparan unter neuem Namen befahl, Vinsalt. Noch heute ziert der Weise das Vinsalter Stadtwappen.
Ein weites Ruinenviertel kündet noch heute mahnend von einstigen Geschehnissen, auch wenn der große Fluch, der dort umging, vor einigen Jahrhunderten gebannt worden sein soll, von einem 14jährigen Magieradepten namens Tharsonius von Bethana. Heute ist "Alt-Bosparan" der Hort sehr weltlicher dunklerer Gestalten.
Ein geschichtsträchtiger Ort also, an dem ihr nun schließlich angekommen seid. Allerdings zeigt das blühende Vinsalt nichts mehr von dem Schrecken, der von hier einst ausgegangen ist, auch die neue Bedrohung erscheint angesichts bunt gestrichener Hausfasaden, herrschaftlicher Paläste, zufriedener Menschen, weiter Parks und edler Gewandung nicht arg bedrohlich. Wahrlich, Vinsalt zeigt sich in diesem Frühling von der schönsten Seite. Von Kuslik aus reist ihr einen Tag den Yaquir hinauf, hier so breit, dass ohne Schwierigkeiten große Schiffe ihn befahren können und keine Brücke ihn mehr überspannen kann, und kommt schließlich an die Mauer der Hauptstadt des Wiedererstandenen Reichs des Horas, wie es jetzt offiziell heißt. Stolz flattert der Adler neben Rohal dem Weisen im Wind, die Brünnen und Hellebarden der Gardisten blinken in der Sonne. Frühlingsblumen blühen überall, Bettler, Kriegsversehrte und Flüchtlinge, geläufiger Anblick in den Städten des Neuen Reiches, sucht man hier weitgehend vergeblich. Manchmal habt ihr das Gefühl, dass selbst die Vinsalter Bettler besser gekleidet sind als so mancher mittelreichische Bauer.

Euer Ziel ist der Palastberg, aufgeschüttet zu Zeiten Rohals aus den Ruinen der alten Bauten. Er erhebt sich etwa 300 Schritt über dem Gewusel Vinsalts und ist von zwei Reihen blitzender weißer Mauern umgeben. Hier ist also das Zentrum des Bösen, Hort der Anmaßung und Dämonenbündelei. Das äußere Tor steht weit offen und erlaubt den Blick auf großzügig angelegte Verwaltungsgebäude. Kein Fachwerk sieht man hier, kein Strohdach. Alles massiver Stein, teilweise offenbar von der kostbareren Sorte, verziehrte Giebel und Fensterstöcke, Säulen und Statuen im Neubosparanischen Stil. Hier sitzen die Verwaltungsbeamten des Horasreichs, vom einfachen Schreiber bis zum Herrscher über die Getreidedepots. Die wirklich wichtigen Ämter sind noch einmal von einer Mauer abgetrennt, diesesmal mit geschlossenem Tor. 8 Gardisten mit Adler und Reichsschild auf dem Wappenrock und gestrengem Gesichtsausdruck stehen Ehrenwache.

Euer Auftritt (betrifft Isabella und vor allem Thrianor).
Thrianor
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Beitrag von Thrianor »

Es gab immer wieder Momente in denen er zweifelte. An sich, an den Geschehnissen um ihn herum und an der Zukunft die ihnen allen bevorstand. Diese Momente kamen nun immer dann, wenn es nichts zu tun gab, das Warten die Zeit bestimmte und es doch so viel zu Tun gab.

Wichtige Dinge gab es genügend. Da war zum einen die Tatsache, dass niemand so recht die Gefahr erkennen wollte die von dem Bethanier ausgehen konnte. Die Streitereien zwischen den Reichen die so schnell in einen handfesten Krieg eskalieren konnten. Überschätzten sie am Ende vielleicht gar die Möglichkeiten Borbarads, die Gefahr die er darstellen könnte?

Es galt den Kopf frei zu bekommen und sich auf das wichtigste für den Augenblick zu konzentrieren und dies war mit Sicherheit der Konflikt der beiden Reiche. Sicher, eigentlich hatte er ganz andere Pläne gehabt die Zeit bis zum nächsten Winter zu verbringen, Pläne die weitaus schöner waren als das was sie nun taten. Aber die Hochzeit musste wohl hinten anstehen.

Nun aber war die Zeit des Wartens vorbei und er brauchte einen Plan um die horasischen Politiker davon zu überzeugen, dass ein Krieg keinem der beiden Reiche wohl tun würde. Schon die Reise durch das Liebliche Feld und seine Städte gab ihm die Möglichkeit einige Ansatzpunkte herauszuarbeiten. So blickt er mehr und mehr zuversichtlich auf das Vorhaben und das zu erzielende Ergebnis. Was ihn jedoch immer wieder verzweifeln ließ, war die Tatsache, dass er nicht als offizieller Gesandter unterwegs war und so keinerlei Befugnis hatte zu verhandeln. Aber auch dies konnte er sicherlich zu seinem Vorteil nutzen - oder besser zum Vorteil des Friedens.

Nun aber war es endlich soweit. Vinsalt, die Hauptstadt dieser Lande und der lang erwartete Termin beim Staatsapparat. So kleidet er sich für diesen Tag natürlich in die beste Kleidung die er besitzt - zwar hebt er sich damit sicher sehr stark von den horasischen Bürgern ab, doch wollte er der Etikette auch genüge tun und seinem Gegenüber gebührend gegenübertreten.

Die Stadt selbst betrachtet er halb abwesend in Gedanken versunken, halb bewundernd, denn es war wirklich lange her, dass er solche Pracht und Reichtum erblicken durfte. Oh er zweifelte nicht daran, dass diese Stadt auch ihre unschönen Seite haben würde, doch wollte er sie im Moment nicht sehen.
Am Eingang zu den Regierungsgebäuden atmet er noch einmal tief durch, fasst allen Mut zusammen, umschließt die Hand Isabellas (so sie ihn denn begleitet) noch einmal fester und tritt schließlich vor die Gardisten. " Thrianor Falbarat von Baliho. Wir werden erwartet."

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OOC: Sodele - gesundes neues Jahr euch allen dann mal :o)

zu oben: Ich hoffe wir sind eingeladen. Bilde mir ein, dass dies so abgesprochen war - wenn nicht, schreibe ich das noch einmal um.
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Ebrajin von Tuzak
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Beitrag von Ebrajin von Tuzak »

Eine Woche dauert es, bis ihr euch schließlich durch Höflinge und Lakeien bis zu einer Audienz mit dem Mann durchgearbeitet habt, der euch als der eigentliche Entscheider ("unterhalb der Horas-Kaiserin, möge sie ewig leben, natürlich") empfohlen wurde. Der Staatsminister Abelmir von Marvinko opfert euch einen Teil seiner Zeit.
So steht ihr denn schließlich vor einem älteren Herrn, leicht dicklich, von unnatürlich blasser Gesichtsfarbe. In seinen Vorfahrenlinie scheinen mal Elfen aufzutauchen, zumindest lassen die großen, leicht schräg stehenden Augen des Ministers selbiges vermuten. Die stechend grauen Augen jedoch blicken weniger elfisch in die Welt. Er trägt einen prachtvollen Kinnbart, Haar und Bart sind braun, allerdings mit zahlreichen silbernen Strähnen durchsetzt, was ihm ein recht würdiges Äußeres verleiht. Zu selbigem trägt auch und vor allem die prachtvolle Gewandung eines Hesinde-Hochgeweihten bei: ein grüngoldenes Wams, grüne Pluderhosen, goldfarbene Seidenstrümpfe und grüne Schnallenschuhe, um den Hals eine vergoldete Schlangenkette, auf dem Haupt ein grünes Filzkäppchen, in das aus goldenem Garn sich kunstvoll windende Schleichen gestickt sind; über allem ein halblanger Umhang aus grün-goldenem Brokat. Zeichen seiner geistlichen Macht ist der schrittlange, goldene Schlangenstab, an dessen Knauf ein schwarzer Onyx funkelt. Um seinen Hals windet sich ein Schlangenreif, Insignum der Hesindekirche. Anstatt des üblichen Silbers ist der seinige jedoch aus Mondsilber. Am Gürtel trägt er ein elegantes Rapir.
Der volle Titel: Abelmir von Marvinko, Staatsminister des Horasreichs, Vorsitzender des Geheimen Rates, Erzwissensbewahrer, Metropolit des Alten Reiches, Magus, Comto.
Abelmir von Marvinko war vor nunmehr 30 Jahren einer der begabtesten Magier seiner Zeit, der jüngste Absolvent der Kusliker Magierschule aller Zeiten, mit einer Blitzkarriere am damaligen Königshof. Schließlich deckte er jedoch einen Anschlag auf die Königin mittels eines schwarzmagischen Artefaktes auf, das er im letzten Moment entzaubern konnte. Diese Heldentat kostete ihm allerdings seine astrale Kraft, er brannte vollständig aus. Nachdem seine Magierkarriere damit ein sehr unschönes Ende gefunden hatte, wandte er sich der Hesindekirche zu und stieg auch hier kometenhaft nach oben, bis er schließlich Erzwissensbewahrer des Alten Reiches wurde, das zweifellos wichtigste Amt in der Hesindekirche unterhalb des Magisters der Magister. Parallel dazu entwickelte sich auch seine weltliche Karriere sehr positiv, er stieg zum zweiten Mann im Staate auf, manche, so auch eure Informationsquelle in Kuslik, behaupten, dass er der eigentliche Puppenspieler am Vinsalter Hof sei (natürlich nur hinter vorgehaltener Hand). Zudem gilt er als ein ganz heißer Anwärter auf das Amt des Magisters der Magister, sollte dieses Amt in absehbarer Zeit frei werden. Diesem Erfolgsmenschen steht ihr nun gegenüber.

Die Besprechung findet in einem kleinen Salon statt, hohe, mit rotem Samt bespannte Lehnstühle, um einen Kamin herumgruppiert, dicke Teppiche auf dem Boden und Schlachten- und Landschaftsgemälde an den braun getäfelten Wänden erzeugen eine mondäne Atmosphäre. Ein livrierter Diener reicht euch Getränke, die üblichen Vorstellungs- und Höflichkeitsfloskeln werden ausgetauscht. Immer wieder kommen Diener ins Zimmer, die dem Minister ihre Botschaften ins Ohr flüstern und mit ebenso leisen Antworten den Raum wieder verlassen. Trotzdem er offenbar nebenher Staatsgeschäfte erledigt, wirkt Abelmir bei eurem Gespräch stets voll bei der Sache. Langsam kommt selbiges dann auf das eigentliche Thema:

"Nun denn, werter Herr Ritter, werte Gelehrte Dame, Euer Ruf ist durchaus schon bis in unsere schöne Stadt vorgedrungen. Hoch dekoriert im Khomkrieg, einer der berühmten 9 Streiter beim Götterurteil vor Punin anno 2503, mutmaßlich an der Anbahnung des selbigen beteiligt, aus einfachem Stande zum Ritter erhoben, beachtlich. Ihr Adepta, bekannt durch einen inzwischen ich möchte einmal sagen legendären Auftritt auf dem Magierkonvent im selbigen Jahr, Zeitreisende zu den Magierkriegen, interessante Geschichten, wahrlich. So bin ich denn gespannt zu vernehmen, was mir die Ehre Eures Besuches verschafft."
Thrianor
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Beitrag von Thrianor »

In aller Ruhe setzt er sich nieder und wartet geduldig ab bis sein Gegenüber offensichtlich dazu bereit ist seinen Worten zu lauschen.
Ein ruhiges Lächeln folgt auf die Worte des Staatsministers und er nickt ruhig.

" Auch hörten wir von Euch und Euren bewundernswerten Taten und Errungenschaften." Eine kleine Pause folgt nun in der er den Blick auf dem Minister ruhen läßt um diesen etwas besser einschätzen zu können.

" Wir sind aber nicht hier weil wir Euch zu diesen gratulieren wollen, sondern aus einem Grund der wohl im Interesse des Lieblichen Feldes wie auch des Mittelreiches liegen dürfte.

Die Konfrontation an den Grenzen der beiden Reiche steht am Rande eines handfesten Krieges, wie ihr sicherlich wisst.

Doch zunächst möchte ich noch darauf hinweisen, dass ich nicht im offiziellen Auftrag des Mittelreichs hier bin, sondern aus meiner eigenen Entscheidung heraus, einen Krieg und das Leid dass ein solcher bringen würde zu verhindern.

So diese Absicht nicht auf eine Mauer der Ignoranz stößt, würde ich Euch gern darum bitten, die Entscheidungen die wohl getroffen worden zu überdenken.

Nach den mir zugänglichen Informationen - und bitte klärt mich auf, sollten diese falsch sein - ist der Funke in diesem Konflikt der Streit zweier Adeliger an der Grenze des Reiches, der darin ausartete, dass der werte Cavalliero, BORon habe seine Seele gnädig, einen Angriff startete, den die Truppen des Mittelreichs als feindseeligen Akt sahen und auf die für sie richtige Art beantworteten.

Wenn sich dieser Konflikt nun durch Engstirnigkeit auf beiden Seiten aufschaukelt, haben wir wirklich bald einen Krieg wie ihn diese Ländereien seit Jahren, wenn nicht Jahrhunderten, nicht mehr gesehen hat. Ein solcher Krieg würde keinem von beiden etwas nutzen. Vielleicht mag es einen Sieger geben - aber ein glorreicher Sieg wird es nicht. Das Volk wird diesen Krieg zu tragen haben - der einfache Bauer, der nun im Frühjahr von seinem Feld geholt wird um in der Landwehr zu dienen wird ebenso leiden wie all jene die von den Erträgen seiner Felder zehren soll.

Ich durfte nun einige Wochen in diesen Landen verbringen und den Glanz dieser Städte erleben. Aber ich weiß auch wie der Krieg ein Land verändern kann, verhehren kann.

Ich appeliere nur an Euch, einem Frieden nicht abgeneigt zu sein und einen Weg zu suchen, diesen Konflikt auf eine friedliche Art und Weise zu schlichten.

Im Anschluss an diesen Treffen werde ich, so es mir erlaubt ist, diese Ländereien verlassen und in gleicher Art und Weise vor die garethische Kammandatur treten um zu versuchen zu vermitteln."


Aufmerksam beobachtet er bei seinen Ausführungen den Minister. Er trägt sein Anliegen nicht bittend vor, sondern hoffend auf eine Entscheidung, die einen Frieden zumindest nicht ausschließt. Was er jedoch insgeheim nicht ausschließen will, ist, dass dieser Krieg von langer Hand geplant ist - strategisch sicherlich interessant aus Sicht dieses Reiches.

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Falls du verdeckt würfeln willst:
Menschenkenntnis TaW: 9 Probe: 13/13/12
Überreden TaW: 8 Probe: 15/13/12
kein Überzeugen
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Ebrajin von Tuzak
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Beitrag von Ebrajin von Tuzak »

Der Staatsminister lauscht konzentriert Thrianors Worten.

"Wohl gesprochen, Herr Ritter. Unser Land ist wahrlich reich. Unsere Bauern sind satt, unsere Handwerker wohlauf, unsere Händler reich. Diese Tatsache haben wir nicht zuletzt einem bestimmten Umstand zu verdanken: In unserem Land herrscht seit vielen Jahren Frieden. Und jeder verantwortungsvolle Regent wird das seinige tun, diesen Frieden mit allen Mitteln zu verteidigen.
Leider leben wir jedoch in einer gewalttätigen Welt, und die Verteidigung des Friedens kann manchmal eben nur militärisch, in gestärkter Wehr, erfolgen.

Doch unser Reich hegt keine aggresiven Absichten. Wir trachten nicht danach, über irgend jemand zu herrschen, der sich uns aus freien Stücken nicht anschließen will. Die Alamdanis wollen dies ganz offensichtlich nicht, von daher liegt es uns fern, sie mit Gewalt in unser Reich einzugliedern. An einem Krieg in Almada oder dem Yaquirbruch haben wir daher keinerlei Interesse.

Doch erwarten wir, dass auch Gareth unser Reich als das respektiert, was es ist: Ein eigenständiges Kaisertum, eine gleichberechtigte Macht, gerne ein guter Partner und Verbündeter. Ich weiß wohl, welche Stimmung im Neuen Reich die Erhebung von Kaiserin Amene Horas ausgelöst hat. Doch ist dabei offensichtlich die Wahrheit unter den Tisch gefallen. Der Anspruch des Hauses Firdayon auf die Horaskaisertitulatur wurde nach lange währender Forschungsarbeit durch die Beibringung verschiedener Urkunden belegt, Urkunden, die von ihrer Erhabenheit, der Magisterin der Magister selbst auf ihre Echtheit hin überprüft und bestätigt wurden.

Ihr werdet sicher argumentieren, dass der sogenannte Vertrag von Gareth, den Raul vor gut 1000 Jahren seinen Kriegsgegnern aufgezwungen hat, derlei verbietet. Doch frage ich euch: Was ist ein konstitutives Element eines Vertrages? Doch zwingend ein freier Wille beider Seiten, sich dem Wortlaut des Vertrages gemäß zu binden. Der Vertrag von Gareth jedoch war ein Siegerdiktat. Seine Gültigkeit als Siegerpreis eines Krieges, wenn ihr so wollt, ist spätestens erloschen, seit der Weise Rohal das alte Bosparan wieder aufbauen lies und das Königreich unabhängig vom Neuen Reich wurde. Da der Vertrag keinesfalls als rechtswirksam gesehen werden kann, kann die Horaserhebung ipse facto auch nicht dagegen verstoßen.

Ähnlich verhält es sich mit dem Übertritt der Zyklopeninseln zu unserem Reich. Dies geschah auf ausdrücklichen Wunsch des Seekönigs, auch die Stadt Drol bat um Protektion und Anschluss an unser Reich. Wir können die Punkte, wenn ihr wünscht, gerne noch einmal im Detail diskutieren, ich habe sie auch der mittelreichischen Botschafterin in ganzer Länge auseinandergesetzt, sie scheinen jedoch in Gareth nicht recht angekommen zu sein. Vielleicht könnt Ihr, die Ihr als neutraler Beobachter ohne offizielles Amt hier seid, meine Worte besser überbringen.

Um nun jedoch zu den ärgerlichen Zwischenfall an der Festung Phecanostein zu kommen: Wie sicher bemerkt wurde, erfolgte der Angriff unter dem Banner des verblichenen Comto, eine Fede wider den mittelreichischen Baron auf eben dieser Feste. Mir ist bekannt, dass im Neuen Reich seit einiger Zeit ein Großer Landfriede herrscht, unser Reich jedoch kennt für jeden Mann von Stand das Federecht. Unter eben diesem Recht erfolgte der Angriff auf Phecanostein. Nach meinem Informationsstand wurde die Fede ordnungsgemäß erklärt und angenommen. Dies ist nach unseren Gesetzen ein zulässiger Akt eines Freien von Stand und nicht als Handlung des Reiches selbst zu werten. Mit dem Tod des Comto ist die Fede entschieden. Die Leiche des Comto muss nun nach altem Brauch seiner Familie zurückgegeben werden, damit ist die Sache aus Sicht des Federechts und damit auch für mich beendet.

Was wir jedoch nicht dulden werden, sind Angriffe auf unser Staatsgebiet. Offizielle mittelreichische Truppen, will heißen Garderegimenter auf horasischem Boden werden wir als Kriegserklärung auffassen und entsprechend antworten. Wie ich Euch sagte, uns liegt viel an Frieden, doch muss unser Land auch verteidigt werden. Die Rückeroberung von Phecanostein durch offizielle mittelreichische Gardetruppen ist ein klarer Bruch des Federechts. Doch bin ich durchaus bereit, im Interesse des Friedens diesen Vorfall nicht über Gebühr hochzuhängen. Entsprechende Vorschläge von Seiten des Neuen Reiches, wie dieses unglückselige Ereignis zu beheben wäre, werde ich sehr wohlwollend prüfen."

Thrianor sieht während des Gesprächs vage den Schehmen eines Blaufalken bei Abelmir von Marvinko. Deine Menschenkenntnis hält den Mann für aufrichtig und vertrauenswürdig.
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Beitrag von Thrianor »

Gewogen folgt er den Ausführungen des Ministers und nimmt die Ansichten die er vertritt zur Kenntnis. Er konnte sie nachvollziehen und verstehen, was einiges vereinfachte. Er war schon glücklich darüber nicht an einen verborten, machthungrigen Vertreter geraten zu sein, sondern an jemandem der noch Vernunft und Verstand genug hatte um Vor- und Nachteile gut abzuwägen.

"Ich sehe, wir verfolgen die gleichen Ziele und dies macht mir mein Vorhaben um einiges leichter und nun, da Ihr mir die Situation aus Eurer Sicht, beziehungsweise der Sicht dieser Kultur, dieses Reiches geschildert habt, kann ich das Geschehene besser verstehen.

Ich werde gern versuchen diese Ansichten den entsprechenden Vertretern des Neuen Reiches näher zu bringen, auf dass eine Einigung gefunden wird. Um einen Kompromiss werden wohl beide Seiten nicht herum kommen, wie dieser aber aussieht sollte wohl an einem Verhandlungstisch vereinbart werden.

Sobald ich näheres erfahre und in die Wege geleitet habe, werde ich Euch ein entsprechendes Schreiben zukommen lassen.

Vielleicht lassen sich danach alsbald Gesetze entwerfen die einen Fall wie diese Fehde zwischen zwei Provinzherren beider Reiche derart abdeckt, dass eine solche Situation wie die vor der wir nun stehen nicht noch einmal zu Stande kommt."


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Im Prinzip ist Thrianor damit zunächst zufrieden und wird sich der Etikette entsprechend verabschieden und alsbald in Richtung Grenze aufbrechen - aber da würde er nochmal mit Isabella drüber reden, die ja sicher anderes vor hat.
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Beitrag von Ebrajin von Tuzak »

"Ohne Zweifel ein guter Vorschlag, werter Herr Ritter. So lasst uns denn so verbleiben. Ich werde Euch am Besten einen Unterhändler mitgeben, der mit den Verantwortlichen auf Mittelreichischer Seite über die Modalitäten verhandeln kann, zunächst was die Herausgabe des Leichnams der verblichenen Comto angeht, dann auch über die anderen Punkte, die wir angesprochen haben.

Ich danke Euch für Euren angenehmen Besuch. Möge Hesinde Euch segnen."

Damit ist eure Audienz beim Staatsminister erst mal beendet, an dieser Stelle setzen wir heute nachmittag fort.
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