Das Ende

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Loki
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Das Ende

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Der Wald lag in frostiger Stille. Langsam nur kroch die Sonne am späten Morgen über die entfernten Wipfel des Gebirges. Die Ereignisse der Nacht lagen noch im Verborgenen als, so schien es, die Dunkelheit selbst zwischen den Bäumen wandelte. Die Sicht verschluckend auf ihrem Pfad bahnte sich etwas seinen Weg durch das Unterholz. Personen die sich in den letzten Wochen etwas länger in diesem Waldgebiet aufgehalten hatten wissen vielleicht, dass diese dunkle Wolke einen Magier darstellte. Ein maskierter Mann, verschleiert von undurchdringlicher Dunkelheit.

Diese Gestalt hatte etwas über diese Gegend herausgefunden gehabt. Genauer um die große Stadt zwei Tagesmärsche von seiner aktuellen Position entfernt. Do’Elat hieß diese und soll angeblich von der Göttin Nyrx selbst erbaut worden sein. Und genau deswegen war die mysteriöse Person in diesen Wald gekommen. Ihr folgte eine Reihe von merkwürdigen Ereignissen; Leuchten im Wald und solcherlei Dinge.

Er wollte einen Stab bauen, einen magischen Schlüssel. Denn er hatte erfahren, dass die gesamte Stadt Do’Elat nur ein Zauber war. Ein Zauber festgehalten in einem faustgroßen Stein. Und diesen Stein und damit die absolute Macht über die Stadt wollte er sich aneignen. Viel hatte er aus alten Texten über den Hergang erfahren. Anderes sich zusammen gedichtet. Zwei Jahre hatten ihn die Vorbereitungen gekostet ehe er sich an das Werk machte.

Einige unbedeutende Gestalten hatten ein wenig Unruhe in seine Pläne gebracht, doch sie waren der weiteren Erwähnung nicht wert. Vielleicht doch, schließlich brachten sie diesen Magier auf die Idee mal in einer alten Ruine nachzuschauen. Denn trotz der genauen und langen Vorbereitung hatte es einen Fehler bei einem Ritual gegeben. Er hatte den Schlüssel nicht vollenden können, da er eine falsche Zahl benutzt hatte. Die Ruine brachte ihn auf die richtige Fährte.

Und so schritt er nun durch den Wald mit dem vollendeten Stab, dem Schlüssel zu einer geheimen Kammer. Noch war seine Mine ausdruckslos, so man denn durch die Finsternis hätte blicken können.

Nach einer Weile kam er an einer Höhle an. Tiger umstreiften den Fremdling, die Wächter dieses Ortes. Er hatte allerdings schon vorgesorgt. Ein Verbündeter hatte Bar’Kosch beeinflusst. Diese Kreaturen würden dem Magier keinen Ärger bereiten. Ohne zu zögern, ohne seinen Schritt einen kleinen Moment anzuhalten marschierte er durch ihre Reihen. Er ignorierte sie, tat als nehme er diese vierbeinigen Geschöpfe nicht war. Und tatsächlich ließen sie ihn gewähren.

Er betrat die Höhle und bahnte sich zielstrebig einen Weg durch das leicht verzweigte Tunnelsystem. In einer scheinbaren Sackgasse angekommen pochte er mit dem Stab gegen die Wand. Zuerst zeigte sich keine Regung und den Magier überkamen leichte Zweifel. Vielleicht war wieder etwas nicht in Ordnung. Es könnte sein, dass der Schlüssel erneut nicht funktionieren würde. Doch dann, ganz langsam, rieselte leichter Staub von der Wand hinunter auf den Boden. Die Wand selbst schien sich nach und nach in feinen Sand aufzulösen und gab dahinter eine große Halle frei.
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Loki
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Mit einem kurzen Grinsen ging der Magier weiter. Ein Steinblock war in der Mitte einer gigantischen Halle. An einem Ende lagen unzählige Knochen, aufgestapelt zu großen Haufen. Der Magier wusste was hier vor Jahrhunderten sich zugetragen hatte. Ein ganzes Volk war hier in dieser Höhle geopfert worden. Wieder huschte ein Grinsen über sein Gesicht. Es war das Werk seines obersten Meisters gewesen. Nicht die Opferung, nein. Doch das die Göttin Nyrx ihr eigenes Volk opfern würde, daran war er schuld. Bei diesem Gedanken verneigte der Magier sich, ganz so als stünde er direkt vor seinem Meister.

Als er sich erhob schaute er sich weiter in dieser großen Höhle um. Der steinerne Boden zeigte immer noch die Spuren des immensen Blutes, welches hier vergossen worden war. Alles um eine Göttin vor dem Tod zu bewahren. Tödliche Wunden hatte sie davongetragen im Kampf gegen den Meister des Magiers. Doch er hatte sie nicht umgebracht. Er hatte sie entkommen lassen. Und um sich zu retten brachte sie ihr Volk um. Ihre Eitelkeit, dass nur sie wirklich gegen das Böse ankämpfen würde und dass nur sie eine Möglichkeit auf Erfolg in dieser für sie so wichtigen Schlacht haben würde war der Grund das sie diese grausam Tat umsetzte.

Und dann sah der den Stein. Schlicht war er. Ein einfacher Brocken Fels lag auf dem Altar. Keine Inschrift umgab ihn, keine Schale oder eine andere Aufmachung hob die Besonderheit dieses Steines hervor. Er ging darauf zu und streckte die Hand aus. Dann, kurz bevor er den Stein berührte hielt er inne.

Die vollständige Macht über die Stadt. Die Kontrolle über alle Häuser, über jede einzelne Wand. Mit diesem Stein würde er in der Lage sein jedes gesprochene Wort mitzuhören. Er könnte sich unbemerkt jeden Raum anschauen, ungesehen in den Gassen wandeln. Auch könnte er einfach ein Haus einstürzen lassen. Ja sogar die gesamte Stadt einfach in sich zusammen brechen lassen. Es könnte alle Bewohner mit einem Schlag töten.

Doch er hatte sich schon genau vorgenommen wie er diese Macht einsetzen würde. Er würde im richtigen Moment die richtigen Türen öffnen. Zu passender Zeit ein Fenster erschaffen, so dass all die kleinen Sünden der Bewohner nach und nach bekannt würden. Sie sollten sich vor dem Bösen fürchten und es hassen. Die Verbrecher und die Diebe, die Prostituierten und die Zuhälter, die Betrüger und die Korrupten. Und dann würden sie sich gegenseitig beschuldigen das Böse zu sein. Sie würden sich hassen. Und dann würde eine Beschuldigung zu einer Hinrichtung führen. Sie würden selbst so sehr in Furcht und Hass schwelgen, dass sie selbst zur Dunkelheit würden.

Mit einem lautlosen Lachen nahm er den Stein auf, steckte ihn in seinen Mantel und schritt, als wäre nichts geschehen, wieder aus der Höhle ins Freie. Mittlerweile stand die Sonne am Himmel. Er atmete tief ein und setzte seine Maske aus Finsternis ab und ging auf die Stadt zu. Seine Stadt. Niemand bemerkte an diesem Tag dass in Gestalt eines schlichten Bettlers das Grauen Einzug gehalten hatte, dass sich die Bewohner bald selbst zufügen würden.
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