Das Auge

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Loki
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Das Auge

Beitrag von Loki »

Um Mitternacht sitzt du noch gelangweilt vor dem Fernseher. Zwar flimmert nichts Interessantes auf der Mattscheibe, doch so richtig müde bist du noch nicht. Es kommt gerade Werbung und so schaltest du ein wenig hin und her. Vielleicht solltest du dich doch hinlegen, denn gerade zuckte dein Auge ein wenig.

Eine Dokumentation über eine historische Schlacht der Römer lässt dich aufhorchen. Es geht um die punischen Kriege. Da jucken nun deine Augen. Du reibst sie und verfolgst weiter die Bilder, welche nun die unterschiedlichen Schiffstypen der Römer und Karthager darstellen. Erneut reibst du dir die Augen um dem Jucken Abhilfe zu schaffen. Diesmal füllt es sich schmierig an. Erstaunt schaust du auf deine Hände die nun blutrot gefärbt sind. Mit Panik rennst du ins Badezimmer und in der Tat läuft aus deinen Augen Blut. Du greifst dir ein sauberes Handtuch um das Blut aufzufangen, schaust erneut in den Spiegel. Und dort siehst du deine Augen nicht mehr. Du siehst noch, genauer du siehst dein Spiegelbild, doch deine Pupille, deine Iris, alles ist schwarz.

Genauso überraschend wie der Juckreiz gekommen war verschwindet er nun wieder. Die Blutungen stoppen und das Schwarz verschwindet aus den Augen deines Spiegelbildes.
Zuletzt geändert von Loki am 20. Januar 2007, 09:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Loki
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Beitrag von Loki »

Du gehst einkaufen. Nicht viel nur ein paar Lebensmittel willst du dir noch schnell besorgen. Für den Einkaufswagen suchst du einen Euro in deiner Geldbörse als dich ein aus dem Geschäft kommender Kunde ein wenig anrempelt.

„Verzeihung“, sagt er und geht ein wenig humpelnd mit zwei Einkaufstüten zum Parkplatz. Doch etwas stimmt an ihm nicht ganz. Du siehst wie ein grauer Schleier sich plötzlich vom Hals des Unbekannten nach oben sich über seine Haut zieht.

„Nun machen sie schon, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit“, keift eine runzlige Alte hinter dir und deutet dir an, dass du dir endlich einen Einkaufswagen nehmen sollst. Du legst den Euro ein und schiebst den Wagen zur Tür. Der Sensor hatte auch schon bessere Zeiten gesehen, denn es brauchte eine kleine Ewigkeit bis sich die Tür zum Geschäft endlich öffnete. Doch für einen kleinen Moment sahst du damit dein Spiegelbild in der Glastür. Deine Augen schwarz. Du blinzelst und näherst dich der Glasscheibe um dich genauer sehen zu können und tatsächlich. Entweder spielt dir das Licht einen Streich oder deine Augenhöhlen waren gefüllt mit tiefer Schwärze.

Du erledigst deine Einkäufe, bezahlst und trittst ins Freie. Auf dem Parkplatz steht nun ein Krankenwagen. Du kannst noch erkennen wie der Fremde von vorhin abtransportiert wird.
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Loki
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Beitrag von Loki »

Du bist in der Fußgängerzone, der Einkaufsstraße der Stadt. Du schlenderst ein wenig umher, als dir in einigen Metern Entfernung eine komische Person auffällt. Diese scheint ziemlich verschwommen, so als wäre sie mit großer Unschärfe aufgenommen worden. Neugierig näherst du dich dieser Gestallt, der du das Geschlecht nicht zuordnen vermagst. Da bemerkst du wie sich diese Person ganz dreist an einer Handtasche einer Frau zu schaffen macht. Er öffnet diese, wühlt ein wenig umher und zieht schließlich die Geldbörse der Frau hervor. Aus dieser nimmt sich die Person das Geld heraus und legt den Rest zurück in die Handtasche.

Gleich darauf bleibt ein Ehepaar vor einem Schaufenster eines Juweliers stehen und schaut sich die Auslage an. Die verschwommene Person stellt sich einfach vor die Leute und greift sich deren golden schimmernden Armbanduhren. Das Ehepaar bemerkt den Dieb nicht im Geringsten, obwohl dieser direkt vor ihnen steht. Im Gegenteil, sie machen sogar Bemerkungen über die Auslage, welche sie eigentlich gar nicht sehen können. Dann schaut dich der Schatten an, kommt zu dir und sagt:

„Das Leben ist das Dilemma. Das Leben wird auf den Körpern der Toten geboren. Ohne den Tod gäbe es keine Motivation etwas zu erreichen. Die einzige Emotion wäre die blasse Existenz. Das Leben wäre Pestilenz und Langweil.“
Dann verschwindet er im Getümmel der Masse.
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