Das Kind

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Loki
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Das Kind

Beitrag von Loki »

Mitten in der Nacht schreckst du auf. Es ist eine dunkle Nacht und nur ein kleiner roter Schimmer deines Radioweckers wirft ein minimalistisches Licht in den Raum. Deine Hand tastet sich in Richtung des Schalters für die Nachttischlampe als du merkst, wie ein Gewicht sich auf deinen Beinen niederlässt. Als du das Licht anmachst sitzt genau vor dir, zu Fuße deines Bettes, ein kleines Mädchen. Ihr schwarzes Haar hängt lose über ihre Schultern. Sie trägt nur ein graues Nachthemd und scheint vielleicht um die sieben Jahre alt zu sein.
„Ich bin deine nie geborene Tochter“, sagt sie in einem kühlen Ton.
„Nein, kein Traum“, und während sie das sagt holt sie ein Küchenmesser hinter ihrem Rücken hervor. Blitzschnell und ohne zu zögern schlägt sie damit zu und streift dein Gesicht.
„Und nun küss mich, Papa.“ Sie beugt sich vor und umarmt dich und ein schwarzer Schleier lässt dich einschlafen.

Als du am nächsten Morgen aufstehst scheint dir diese Szene wie ein Traum. Vor dem Badezimmerspiegel allerdings stellst du fest, dass du eine nicht sehr alte Wunde auf der linken Wange hast. In der Küche liegt das Messer in der Besteckschublade, ein wenig rotes Blut an der Spitze klebend.
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Loki
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Beitrag von Loki »

Du kaufst ein paar Lebensmittel in deinem Stammsupermarkt. Es ist nicht viel: Brot, ein wenig Aufstrich, etwas zu Trinken. Dich hier auskennend schreitest du die Regalreihen ab. Du hast dir gerade noch eine Tafel Schokolade gegriffen als dir eine kühle kindliche Stimme zuruft:
„Nein, nicht die langweilige, nimm die mit den Erdbeeren drin.“ Du drehst dich um und da hängt das kleine Mädchen von neulich Nacht. Sie hängt an einem Strick, ihr Kopf unnatürlich abgewinkelt.
„Schau mich nicht so an, du warst es doch, der mir diese Schlinge anlegte. Und nun kauf mir eine Erdbeerschokolade.“ Dabei schaut sie dir direkt in die Augen und lächelt unschuldig, wie es kleine Kinder tun. Eine Frau schreit auf und du drehst dich zu ihr um. Sie hatte ein Glas Marmelade fallen gelassen und stand nun vor einem Scherbenhaufen. Du wendest dich wieder dem gehängten Kind zu, doch sie ist verschwunden.

Als du bei dir zuhause ankommst liegen auf der Coach vor dem Fernseher drei lehre Tafeln Erdbeerschokolade.
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Loki
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Beitrag von Loki »

Du kommst nach Hause und hast gerade die Tür aufgemacht, als deine Nachbarin dir etwas zuruft. Sie ist eine alte Dame die sich immer für den neusten Klatsch und Tratsch interessiert. Sie scheint ziemlich aufgelöst zu sein. Aus ihrem hektischen Wortschwall bekommst du nur Bruchstücke mit; auch weil es dich gerade nicht wirklich interessiert. Es scheint um eine Katze zu gehen die wohl gestorben sei. Deine Nachbarin spricht von einem grausamen Mord. Zu deiner Erlösung kommt gerade eine andere Rentnerin aus der Gegend vorbei und die beiden führen das Thema fort ohne dich weiter zu beachten.

Du betrittst deine Wohnung und im Flur steht wieder das kleine Mädchen. Sie hält ein Stück Fell in ihren blutverschmierten Händen. Sie schaut dich traurig an.
„Alle Wesen müssen töten um dem eigenen Sterben zu entweichen Wir zwei sind keine Ausnahme…“
Dann lässt sie das Fellstück fallen und rennt in die Küche. Als du ihr hinterher eilst ist sie verschwunden. Was bleibt ist das Katzenbein in deinem Flur.
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