Punin, Haus der Familie Myriad

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Sebastian
Purpurwurm
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Punin, Haus der Familie Myriad

Beitrag von Sebastian »

"...ehrenwert und galant. Außerdem kommt er aus wohlhabendem Hause und mag Deine Schulden endlich zu begleichen. Glaub' mir, der Herr wäre wahrlich eine gute Partie für Dich."
"Außerdem hat er mir bereits mehrfach zu verstehen gegeben, dass er aufrichtiges Interesse an Dir habe. Sei nicht töricht, Sharina, Du zählst schon beinahe 20 Sommer und hast immer noch keinen Mann gefunden.
Wo soll das denn hinführen? Willst Du etwa wie Deine Schwester enden? Ziellos durch die Lande ziehen, vergeblich nach Ruhm und Reichtum suchen und womöglich irgendwann im Angesicht einiger Halunken oder Straßenräuber Boron gegenüber treten? Das ist doch kein Leben, Sharina!"
Wie oft hat Sharina das schon gehört? Seufzend läßt sie die Schultern sinken, obwohl sie eigentlich gerade zur Widerrede ansetzen wollte. Doch ein lauter Donnerschlag brachte sie für einen Moment aus dem Konzept und zudem weiß sie aus Erfahrung, dass ihren Eltern ohnehin nicht verständlich zu machen ist, dass das Leben ihrer Schwester tatsächlich genau das ist, was sie anstrebt.
Sie kann es sich einfach nicht vorstellen, jetzt einen Traviabund einzugehen und den Rest ihres Lebens einem Mann, Kindern und einem Haus zu widmen. Gerade erst hat sie die ehrwürdige Kriegerakademie Punins absolviert und voll jugendlichem Tatendrang zieht es sie nun in die Welt hinaus. Sie will Abenteuer erleben, fremde Städte und Menschen sehen.
Doch ihre Eltern lassen keine Ruhe. Beinahe jeden Mond haben sie einen anderen Mann für sie im Sinn und wollen einfach nicht verstehen, dass sie nun alt genug ist, ihr eigenes Leben zu leben. Sharina ist das jüngste Kind der Myriads und seit ihre Schwester das elterliche Gut im Streit verlassen hat, um in ein ungewisses Abenteuer zu ziehen, der ganze Stolz ihrer Eltern. Sie fürchten nun, auch Sharina an ihre Neugier zu verlieren, und bemühen sich daher nach Kräften, ihr ein bodenständiges Leben schmackhaft zu machen.
Allerdings sorgt gerade der übermäßige Eifer ihrer Eltern in dieser Sache dafür, dass Sharina immer öfter darüber nachdenkt, das Elternhaus zumindest für einige Monde hinter sich zu lassen, um erst einmal die Welt zu sehen, bevor sie sich an einen Mann bindet.

So auch an diesem Abend. Gerade holt ihr Vater Luft, um offenbar erneut zu seiner Standpauke anzusetzen, als Sharina kurzentschlossen ihren schweren Reiterumhang mit dem Abzeichen des Kriegerseminars vom Haken nimmt und wortlos hinaus in den strömenden Regen tritt. Sie schlägt den breiten Kragen des Umhangs hoch, schließt die Haustür zum Gutshof ihrer Eltern und sucht nun zwischen den zahlreichen, braunen Pfützen einen Weg zum Gasthaus Räbleins Rebe.
Recht häufig kehrte sie an den freien Abenden während ihrer Ausbildung am Königlichen Kriegerseminar mit ihren Kameraden dort ein, um die Strapazen des Tages bei einem Becher guten Weins und einer deftigen Brotzeit zu vergessen. So hofft sie auch an diesem Abend dort vielleicht eine Freundin oder einen alten Kameraden zu treffen, der etwas Ablenkung verspricht. Außerdem bietet das Gasthaus einen fantastischen Blick über Punin, der sie schon mehr als einmal in Träumereien von weiten Reisen und wilden Abenteuern verfallen gelassen hat.

Dank des Reitermantels erreicht Sharina schließlich halbwegs trocken das Gasthaus. Das wütende Gewitter erinnert sie erneut daran, dass auch die göttliche Rondra sicher von der Idee nicht sehr angetan wäre, wenn sie ihr restliches Leben allein einer Familie widmen würde. Dieser Gedanke hebt ihre Laune, fühlt sie sich doch jetzt erst recht in ihrer Entscheidung bekräftigt. So öffnet sie schwungvoll die Tür zur Schankstube und tritt triefend hinein.

(weiter im Thread Punin, Gasthaus Räbleins Rebe)
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