Vorgeschichte - Beispiele

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Judex
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Vorgeschichte - Beispiele

Beitrag von Judex »

Da einige von euch Schwierigkeiten beim Aufschreiben der Vorgeschichte geäußert haben hier einige von meinen Helden bzw. von Helden für irgendwelche Abenteuer, die euch als Beispiel dienen können, sollte ich fündig werden, werde ich auch noch einige Links in diesem ersten Beitrag posten...
Hier mal eine Übersicht, damit ihr einen Eindruck habt, was euch hier erwartet, neue Beuträge sind rot markiert:
  • Gruum: Gruum ist einer der Charaktere, die ihr bei dem Testspiel mit vorgefertigten Chars zur Auswahl hatte. Vorbild war - wie leicht zu erkennen ist - Gollum. Ein abgedrehter Char, dennoch noch eher als andere abgedrehte Chars auch theoretisch zum längeren Spiel geeignet.
    Schreibstil: Übersicht über Aussehen, Vorgeschichte, Charakter, ...
  • Rashim: Auch ein abgedrehter Char, der bei dem "Geschlechterwandelspiel" unter Dagmar zum Einsatz kam. Vorbild war John Coffey aus The Green Mile. Mir gefiel die Idee auch gut, hab den Char richtig gern gewonnen, wenn auch nie gespielt...
    Schreibstil: Übersicht über Aussehen, Vorgeschichte, Charakter, ...
  • Ecuvaro: Ihn habe ich sogar selbst mal ins Feld geschickt, allerdings ging sein Konzept nicht auf, da er zu schnell in die Lächerlichkeit abgerutscht ist, was zwar abzusehen war, ich aber gehofft hatte, vermeiden zu können. Naja, war darauf hin unspielbar, da er eigentlich ein ernster Char war. Ein wenig drei Musketiere, ein wenig einfacher das Klischeebild des eitlen Horasreichers.
    Schreibstil: Wie auch im wirklichen Leben, wo man sich Gesichter einfacher ins Gedächtnis rufen kann, wenn man sie mit besitmmten
    Situationen verknüpft habe ich hier auf einen Überblick verzichtet und stattdessen einfach nur einzelne Szenen sehr detailgetreu wiedergegeben.
  • Leomar: Das Ergebnis eines langen Urlaubs... Leomar stammt aus der Familie der klassischen, rondragläubigen Krieger. Ehrgeizig doch Menschennah, eher travia- denn rahjaverbunden und vielleicht etwas nachdenklicher als die meisten von ihnen. Ihn spielte ich im Vorfeld des ersten Anlaufs der Gezeichneten Kampagne und im Donnersturmrennen, da er jedoch "Mitläufer" war, ist er sehr ins Hintertreffen geraten. Der vorliegende Teil ist die erste von 37 Seiten seiner Vorgeschichte...
    Schreibstil: Romanartige Vorgeschichte, detailreich. Im Großen und Ganzen geht wohl der Überblick etwas verloren. Diese Form macht zwar beim Schreiben wohlmöglich am meisten Spaß, wenn man Spaß am Schreiben hat, doch fürs Spiel ist sie mMn nicht so gut geeignet, da man den Überblick verliert, und anders als beim Schreiben Entscheidungen kurzfristiger treffen muss, was einem diese Form aufgrund fehldender kurzer "Spieltipps" nicht erleichtert.
  • Alvarion: Mein momentaner Elfencharakter. Da er schon einige Jahre lebt, jedoch wenig gespielt wurde hat sich mein Bild von ihm einige Male geändert, was sich evtl. auch in der Story erkennen lässt. Elfenvorgeschichten sind eh noch mal ein anderr Fall...
    Schreibstil: Ähnlich wie bei Ecuvaro Einzelszenen, diesmal in Verbindung mit einigen 1st-Person Gedanken, da ich mir davon versprach, mich eher in ihn hineinversetzen zu können.
  • Irwald: Kam während der längeren Außerhalb-DSA-Sessions im Sommer zum Einsatz. Die Idee hat im Spiel sehr gut funktioniert. Ein Weißmagier mit Priese Anakin Skywalker in Form des dominierenden Konflikts zwischen Ehrgeiz und Liebe...
    Schreibstil: Aufgrund weniger Zeit nur einige Stichworte, die eine Art Richtschnur bilden, an der man sich entlanghangeln kann. Da er im Spiel ziemlich schnell Leben gefunden hat, hat sich diese Form sehr bewährt (sehr detailreiche Vorgeschichte bringen manchmal mit sich, dass man das ursprüngliche Konzept aus den Augen verliert und anschließend gar keinen Zugang mehr hat). Diese Form ist zu empfehlen.
  • Die Charaktere in einer fremden JdF-Gruppe: Ich fands einfach nur lustig, zu erfahren, womit andere Meister zu kämpfen haben. Diese Gruppe war besonders knuffig ;-)
    Schreibstil: Das Gekritzel eines Meisters, der langsam einsieht, wieviel Arbeit noch auf ihn zukommen wird...
edit: Überblick
Zuletzt geändert von Judex am 8. September 2005, 23:23, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag von Judex »

Gruum
Kurzbeschreibung:
Gruum ist ein verhältnismäßig kräftiger Goblin mit einem grandiosen Einfühlungsvermögen. Während seiner Kindheit war er Sklave bei einem Orkstamm, bis er diesem schließlich entkommen konnte und sich in einer Höhle zurückzog. Jetzt ist er ausgezogen, da er Freunde sucht und die Welt entdecken will. So kommt es, dass der sonst ziemlich stille Goblin in der Gesellschaft sehr zutraulich und überaus freundlich wird aber auch immer vorsichtig bleibt. Gruum erinnert in vielen Aspekten an Gollum, es ist jedoch falsch, zu sagen, dass er Gollum ist.
Beschreibung:
Aussehen: Gruum ist ungefähr 7 Spann groß, hat struppiges rotbraunes Fell, dass er ungepflegt an sich herabhängen lässt. Auffällig sind dabei die zwei Zöpfe an den Schläfen, die er nicht selten sogar (richtig rot oder schwarz) färbt. Weiterhin prägend sein seine kleinen, listigen Augen, eine große Nase und seine hervorstehenden Hauer, die Goblins (neben Orks) charakterisieren. Seine Augen sind ebenfalls rot, was man aber erst bemerkt, wenn man sie lange anschaut, sonst erscheinen sie bräunlich.
Als Kleidung trägt er noch immer seine Sklavenkleidung, die er aber an fast jeder Stelle mit den verschiedensten Stoffen, Fellen und Lederstücken geflickt hat, sowie ein Band, das er sich um die Stirn gewickelt hat. An den Füßen ist er Barfuss.
Vorgeschichte:
Schon als Gruum sehr jung war, er lebte in einem kleineren Goblindorf mit vielleicht 100-200 Goblins, wurde sein Lager von Orks überfallen, die sich zwei Dutzend Goblins mitnahmen und Versklavten, Gruum und seine Mutter waren zwei von ihnen.
Sobald Gruum auch nur alt genug war, um seine Finger gezielt zu bewegen, musste er beginnen, für die Orks zu arbeiten, indem er Früchte schälte, das Fleisch von irgendwelchen Fellen riss und dergleichen tat. Später musste er auch für die Orks auf Feldern arbeiten, kochen, Felle gerben. Als Dank für seine Mühen wurde er ausgepeitscht, gequält, ausgehungert und seine Mutter wurde vor seinen Augen von einem jungen Ork misshandeln, was zur Folge hatte, dass sie an den inneren Blutungen starb – nach einer Nacht der Qual, Gruum lag heulend in ihren Armen.
Gruum war auch dabei als die Orks jedes Jahr in den Namenlosen Tagen Thairach ein Opfer brachten – nicht selten Menschen, unterlegene Orks anderer Stämme oder Goblins. Er war dabei, als nach den drei Tagen der Folter die hungrigen Goblins heimlich über die (manchmal noch lebenden) Opfer herfielen, um wenigstens etwas zu essen zu bekommen.
Und er war dabei, als das Lager eines Tages von einigen Greifenfurter Reitern angegriffen wurde. Sie waren zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen und nachdem sie alle mehr oder weniger schwere Verletzungen davon getragen haben, flohen sie, doch Gruum gelang es in dieser kurzen Zeit zu fliehen.
Fast wahnsinnig vor Hunger und Durst rannte er durch die Berge, versteckte sich vor Raubtieren, fraß Wurzeln und Blätter und schlürfte drei Stunden lang das Tau von den Blättern und Gräsern. Dann endlich fand er einen Fluss mit einer Höhle in der Nähe, in der er sein Lager bezog. Mit der Zeit lernte er, in der Wildnis zu überlegen, Fallen zu stellen, zu fischen und zu jagen. Und als die Schrecken der Vergangenheit ihn irgendwann weitestgehend in Frieden schlafen ließen, machte er sich auf den Weg weg von seiner Höhle, um zu schauen, was die Welt sonst noch zu bieten hat.
Charakter: Gruum hat gelernt, zu überleben. Und er hat überlebt. Das zu wissen, macht ihn unglaublich stolz. Er weiß, dass er in der Lage ist, auch wenn er alleine ist, etwas zu essen zu finden und nicht gefressen zu werden. Und er weiß, dass er etwas geschafft hat, was viele Menschen nicht geschafft haben, den Orks lebend zu entkommen.
Erst diese Gewissheit ermöglicht ihm, auf andere Menschen zuzugehen (er wird wahrscheinlich abends kommen und sich an das Lager anschleichen). Zuerst schließt er sich der Gruppe aus einer Art Geschäft an: Er hilft ihnen, den Weg durch den Wald zu finden, und sie zeigen ihm dafür die Welt der Menschen, ihre Waffen – und geben ihm (was er ihnen gegenüber nicht zugeben wird) das, was er so dringend braucht, aber nicht gefunden hat und auch bei anderen Goblins nicht zu finden erwartet: Anerkennung, Verständnis und Freundschaft.
So kommt es, dass der sonst sehr stille und zurückhaltende kleine Goblin in der Gesellschaft seiner Freunde gut gelaunt herumspringt und versucht möglichst freundlich zu sein, dabei aber nie vergisst, den zum überleben vielleicht notwenigen Abstand zu ihnen einzuhalten. Erst später wird er verstehen, dass Freundschaft nicht einseitige Hingebung und Vorsicht heißt, sondern gegenseitiges Vertrauen und das gegenseitige Eingestehen von Fehlern. Sobald er das aber begriffen hat, ist er auch bereit, selbst Forderungen zu stellen, die über die anfänglichen Forderungen (die dazu dienen, ihm einen Grund zu liefern, da zu bleiben) nach Zivilisationsgütern hinausgehen. So versucht er besonders in der ersten Zeig, Streit (besonders intellektuell geführten) auszuweichen – nicht nur, weil er sowohl geistig als auch körperlich fast allen anderen unterlegen ist (wenn er auch, besonders für Golbinverhältnisse ziemlich stark ist).
Im Grunde kann man sagen, dass Gruums Charakter viele Parallelen zu Gollum hat (was aber nicht bedeutet, das Gruum schizophren ist).
Aufgaben und Talente: Gruums Spezialgebiet ist ganz klar die Wildnis. Es gibt niemanden in der Gruppe, der auch nur annähernd so gut in der Wildnis überleben könnte wie Gruum (was nicht nur an seiner Körpergröße und seiner Beweglichkeit liegt). Dank seines fast schon athletischen Körperbaus ist Gruum auch in der Lage, Hügel zu überwinden, bei denen andere aus der Gruppe aufgeben müssten. Auch als Handwerker ist Gruum gut zu gebrauchen. Dies hört aber auf, sobald es darum geht, Problemlösungen zu finden oder angehäuftes Wissen vorzutragen, denn dazu ist Gruum (auch schon aufgrund seines Goblinischen Erbes) nicht geeignet, er ist einfach zu dumm. Eine der ersten Aufgaben, die er zu meistern hat, wird sein, die Menschliche Sprache vollständig zu erlernen, denn im Moment kennt er nur Grundbegriffe (aus dem Verkehr mit anderen Mitgefangenen).
Zu viel (vor allem keinen klaren Kopf) darf man von Gruum erwarten, wenn es um Magie (er ist außerordentlich abergläubisch) oder Orks geht. In letztem Fall bekommt er so plötzliche Panikattacken, dass man ihn am besten irgendwo versteckt oder trägt, denn zu etwas anderem als sich zu schütteln ist er dann nicht mehr in der Lage.
Da Gruum wie alle anderen Goblins Unstet ist, fällt es ihm auch schwer, lange über Denkaufgaben (wie etwa einem Mord) zu sitzen oder Tagelang nichts zu tun, als beispielsweise handwerklich zu arbeiten oder zu lernen. Man sollte auch darauf achten, dass Gruum ein Goblin ist und von normalen Menschen mehr als nur schief angesehen wird. Obwohl Gruum dumm ist (um es platt zu sagen) ist er doch äußerst einfühlsam (was den Unterschied zwischen Klugheit und Intuition noch einmal verdeutlicht).
Interaktionen mit anderen Charakteren:
Wulfhelm: Zwischen ihm und Wulfhelm ist wohl der größte Abstand. Gruum merkt, dass Wulfhelm ihm nicht traut und kommt ihm so aber nicht zu nahe. Gleichzeitig versucht er aber, ihm gegenüber besonders freundlich zu sein, da er ihn nicht verärgern will und daran glaubt, dass, wenn er auch nur freundlich genug ist, Wulfhelm ihn nicht mehr so zornig anblickt.
Saria: Ihr vertraut Gruum von Anfang an. Ihr wird er auch wohl als erste von seinen Ängsten und davon, was er in seiner Kindheit durchgemacht hat, erzählen. Am liebsten wäre es ihm, wenn sie ihn wie eine Mutter in den Arm nimmt (auch wenn er schon ein erwachsener Goblinmann ist), doch er weiß auch, dass ihre „Liebe“ so weit nicht reicht. Dennoch ist er ihr gegenüber freundlich, wagt jedoch auch Widerworte, da er merkt, dass sie selbst unerfahren ist und sich der „Ältesten“ (Khorena) und der „Schamanin“ (Edala) unterwirft.
Edala: Auf Edala reagiert Gruum zweigeteilt. So unterliegt auch er ihrem Charisma, misstraut aber ihrem ihm fremden Wesen und ihrer seltsamen Gabe. Er merkt schnell, dass sich hinter der Fassade des armen Mädchens eine äußerst talentierte Frau verbirgt, die er nicht einzuschätzen weiß und genau das macht ihm Angst. So kommt er auch dazu, sie als „Schamanin“ zu bezeichnen, da er das Gefühl des geheimnisvollen nur daher kennt (wenn auch kaum persönlich sondern mehr aus Erzählungen).
Auf der anderen Seite merkt er aber, dass es zwischen ihm und Edala eine bedeutende Gemeinsamkeit gibt: Sie beide sind irgendwie „anders“. Und so versucht er, sobald er von ihren riesigen Problemen etwas bemerkt, und sie noch immer das „arme Mädchen“ ist, ihr zu helfen und sie zu trösten und hofft so, ihre Aufmerksamkeit zu erringen. So könnte ihm auch etwas gelingen, was noch keinem Menschen vorher gelungen ist, etwas anderes als Ekel, Angst, Vorsicht oder Abneigung bei ihr hervorzurufen
Khorena: Sein Verhältnis zu Khorena ist anfangs sehr gespannt, da sie sich auch nicht davor scheut, ihren Unwillen ihm gegenüber offen zum Ausdruck zu bringen, später wird es aber ein freundschaftliches Verhältnis (später!), das jedoch durch eine gewisse Vorsicht von seiner Seite her (Gruum weiß um Khorenas Schwächen, besonders ihren aufbrausenden Charakter) geprägt wird. Khorena gegenüber wird er sich kaum so öffnen wie Saria, erst recht da er auch weiß (er sah es am Beispiel Wulfhelms oder Edalas) wie gewissenlos sie in anderer Leute Angelegenheiten rumkramt.
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Rashim (Rochan)

Aussehen: Auf den ersten Blick gehört Rashim sicher zu den beunruhigsten menschenähnlichen Aventuriens. Er ist über 11 ½ Spann groß, hat langes grobes Haar, kantige Gesichtszüge, eine mürbe Haut und sein Leib ist mit Narben überzogen. Besonders auffällig ist dabei eine Schmucknarbe die von seiner Stirn über seine Nase läuft. Ein weiteres auffälliges Merkmal ist eine Tätowierung auf seiner linken Hand, die einen Pferdekopf und eine Spitzhacke davor zeigt.
Das ist Rashim auf den ersten Blick, mit dessen Einschätzung man jedoch vollständig falsch läge.

Vorgeschichte: Rashim ist – wie man aus seiner Größe unschwer schließen kann – Rochshaz, einer jener „Trollinge“, die bei den Trollzackern gelegentlich vorkommen. Sein Leben weicht aber stark von dem anderer Rochshazi ab, denn er wuchs nicht in der zerklüfteten Berglandschaft der Trollzacken auf. Als seine Mutter eines Tages mit Rochan (so meint er, lautet sein ursprünglicher Name) an einer Klippe entlang kletterte, stolperte sie und stürzte hinab. Seine Sippe hielt sie für Tod und so kam es, dass Rocham einige Tage später von einem Kräutersammler gefunden wurde.
Rashim wechselte mehrmals die Eltern, bis er schließlich nach Aranien kam, wo er, aufgrund seiner Statur, an einen Mienenbesitzer verkauft wurde. Dieser sperrte ihn in eine Miene ein, wo er etwa 6 Jahre arbeitete. Während dieser Zeit sah er nicht einmal die Sonne.
Im sechsten Jahr passierte wieder etwas, das Rashims Leben eine unerwartete Wendung geben sollte. Durch ein schwaches Erdbeben ausgelöst stürzte an der Stelle, an der sich die Schlafmatten der Sklaven befanden, die Miene ein. Ungefähr zwei Dutzend anderer Arbeiter starben, nur Rashim gelang es aufgrund seiner Zähigkeit und seiner Stärke, die tödliche Falle zu verlassen. Er brauchte drei Tage, um sich durch das Erdbeben entstandene Risse, unterirdische Seen und natürliche Höhlen in vollkommener Dunkelheit einen Weg nach draußen zu bahnen. Dort angekommen brach er auf der Stelle zusammen.
Als er drei Tage später erwachte, er hatte starkes Wundfieber, sein ganzer Leib war zerschunden, einer seiner Arme war gebrochen und seine Kleidung zerfetzt, richtete er sich dennoch auf und schleppte sich einige Meter weiter, bis er endlich einen Fluss fand und endlich seit einer halben Woche etwas zu trinken fand.
Über die nächste Zeit seines Lebens weiß Rashim selbst nicht viel. Vor Alpträumen, schlechten Erinnerungen und Aberglauben flüchtend, durchquerte er das Land monatelang, bis er schließlich ans Meer kam. Fasziniert von der Größe und Weite des Meeres, beschloss er, seinem Verlauf zu folgen. Beim leisen Rauschen der Wellen gelang es ihm zum ersten Mal, ruhig und ohne Alpträume zu schlafen.
Wenige Wochen später fand er zu einem kleinen Fischerdorf, wo er einem alten Fischer half, den Fang einzubringen. Als dieser eines Tages starb, erhielt Rashim sein Boot und fuhr seitdem alleine (und mit seinem kleinen Hund, der ihm über die Jahre zum strengen Freund geworden ist) aufs Meer und auch wenn man ihn immer noch seltsam beäugte im kleinen Fischerdorf, so wurde er aufgrund seiner Hilfsbereitschaft doch geachtet.
Erst nach eingen Jahren, als ihm ein Seemann von einem anderen Meer berichtete, dass andere Geschichten zu erzählen weiß, beschloss er, das Dorf zu verlassen, um dieses andere Meer kennen zu lernen und seinen Geschichten zu lauschen.

Charakter: Rashims Charakter und sein Aussehen unterscheiden sich wie Tag und Nacht. So hart, gefährlich und brutal er auch aussieht, so sensibel und freundlich ist er in Wirklichkeit. Jahre lange Gefangenschaft, Ausbeutung, Sklaverei und Verachtung haben ihn zerbrechen lassen und erst die Zuneigung, die er beim alten Fischer fand, ließ ihn sich langsam wieder öffnen und Vertrauen zu anderen fassen, das er vorher nur zu sich empfand.
Noch heute, Jahre nach seiner Gefangenschaft, hat er Angst vor engen Räumen, der Dunkelheit und noch heute hat er gelegentliche Alpträume von den dunklen staubigen Stollen, den Peitschen und Folterns seiner Peiniger, der Einsturz des Teiles der Miene, den Schreien seiner verschütteten Mitgefangenen, der zerberstenden Knochen und aufreißenden Leibern und der langen und entbehrlichen Flucht aus dem Berg. Und ja, in Nächten wie diesen, ist Rashim kurz davor zu weinen, ganz alleine, denn er traut sich nicht, seine Schwäche anderen mitzuteilen, mit anderen zu sprechen. So vertraut er seinem Hund seine Sorgen an – und dem Meer.
So fällt es Rashim auch noch heute schwer, anderen weh zu tun und andere zu verletzten, da er am eigenen Leib gut genug weiß, wie es solchen ergeht. Doch häufig reicht auch eine Furcht einflößende Gestalt und ein falsch gedeuteter Blick, um Auseinandersetzungen zu umgehen. Auf verbale Attacken reagiert er aber immer noch, in der er sich zurückzieht und andere anfleht, dass „er doch bitte machen soll, dass er aufhört“. Doch auch in Rashim fließt ein letztes bisschen Rochshaz Blut, und man sollte sich hüten, seine Freunde oder seinen Hund anzufallen, denn das könnte für denjenigen mit mindestens einem gebrochenen Knochen enden (Das kommt jedoch äußerst selten vor und nur bei zu tief empfundenen Hass).
Hat Rashim erst einmal Freunde gefunden, ist er zutraulich und äußerst freundlich. Er teilt seine Speisen mit ihnen und man sollte sich nicht wundern, wenn man morgens beim Erwachen Rashim mit einem Beutel frischen Wassers und einem Frühstück am Feuer sitzend sieht, der einen freundlich begrüßt.
Rashims liebsten Gesprächsthemen sind das Meer und er redet gerne bis in späte Abendstunden über das leise Lied, das das Meer singt, seine Netzte und die untergehende Sonne.
Fremden wird sich Rashim erst bei seinem aranischen Namen Rashim vorstellen, nur engen Freunden vertraut er seinen wahren Namen an: Rochan.
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Ecuvaro Horathio ya Bosvani di Cevastelli

Vorgeschichte
Ecuvaro ist ein typisches “Opfer” des Großbürgertums und der großen Konkurrenz einer Großstadt wie Vinsalt. Als dritter Sohn des Barons Veciano Naramis di Cevastelli, der über die an die Reichsbaronie Vinsalt grenzende Baronie Shumir gebietet, war sein Dienst an der Waffe schon vorbestimmt. Und dass er, anstatt die hochdotierte „Horaskaiserliche Kadettenanstalt zur Ausbildung von Stabsoffizieren in Vinsalt“ oder die „Akademie der Kriegs- und Lebenskunst zu Vinsalt“ zu besuchen, bei Essalio Fedorino in die Lehre ging, ist wohl eher der Mode zu dem Zeitpunkt (und vielleicht auch einer spontanen Laune Vecianos) als allem anderen zuzuschreiben.
Ecuvaro, der als kleiner Junge bei einem Seegefecht zwischen einer Schivonelle der Sikram-Klasse und drei Thorwaler Drachen fast ertrunken wäre, fand sich schnell in dem vom Salonleben geprägten Vinsalt zurecht und verwandte einen Großteil seiner Freizeit für das Training mit dem Rapier (dass er dabei auch etwas nähere Beziehungen zu seiner Fechtlehrerin unterhielt kann dabei gewiss als Gerücht behandelt werden). Da ihm weder durch seine Herkunft noch durch sein Aussehen oder sein Intellekt Schranken gesetzt waren, schloss er seine Ausbildung mit großem Erfolg ab.
Schon kurze Zeit später begann Ecuvaro eine Karriere beim Militär. Aufgrund des Einflusses seines Vaters wurde er sofort als Leutnant im II. Horaskaiserlichen Elitegarderegiment eingesetzt. Nach einigen erfolgreichen Scharmützeln wurde er jedoch von seinem Vorgesetzten, einem alten Jugendrivalen, Cavalliere Sulvodan ya Strozzia an die Ostgrenze des Landes versetzt.
Nach einem äußerst positiv verlaufenen Scharmützel mit einer Gruppe Novadis, bei dem es ihm gelang Al’Shamir, den Sohn des Sultans von Challanan, zu besiegen, wurde er von weiter obiger Stelle nach Vinsalt zurückgerufen. Dort wurde er zum „Direktorium für grenzübergreifende Angelegenheiten, zur Vorbeugung von fremdländischen Gefahren und Durchsetzung von Auslands-Interessen des Horasreiches“ berufen, für welches er seither arbeitet.

Einige Szenen

Hjaldinger!
Laut knatterten die Segel im Wind. Die schwere Schivone ächzte hörbar auf, als die den nächsten Wellenberg erklomm. Kurz bevor sie auf der anderen Seite ins Tal stürzte, zuckte ein gleißender Blitz über den schwarzen Himmel und lies verzerrte Schatten über das Deck fliegen. Trotz allem schien der stolze goldenen Adler, der das Banner zierte, von allem unbeeindruckt über der Szenerie zu thronen.
Die leisen Schritte des jungen Ecuvaro wurden vom Tosen und Brausen des Sturmes rücksichtslos übertont. Unbedacht stolperte der 10 Jahre alte Junge über das Deck. Obwohl er ausgesprochen geschickt war, erleichterte der starke Wellengang, die herumrollenden Fässer und pendelnden Seile seinen Weg nicht. Die Dunkelheit machte es ihm unmöglich, die einzelnen Menschen an Bord voneinander zu unterscheiden, sie alle sahen gleich aus, sie glichen dunklen, schwarzen Schemen. Mit vom Regen völlig durchtränkten Kleidern wankte der Junge weiter über Deck, auf der Suche nach einem vertrauten Gesicht.
Erneut zuckte ein gleißender Blitz über den Himmel und fast im selben Moment schlug krachender Donner über ihnen zusammen, der den Eindruck erweckte, das Schiff wäre auseinander gebrochen. Doch weder der Blitz noch der Donner waren es, die Ecuvaros Gesicht erbleichen ließen, am Horizont machte er drei fremde Schiffe aus. Sie alle glichen todbringenden Drachen und Seeschlagen. Der Bug war zu einer Dämonenfratze verunziert und die Segel zeigten Ungeheuer, deren Abbilder mit Blut gemalt zu sein schienen. Auf den Schiffen standen Dutzende mehr als 10 Spann große Gestalten mit zerschlissenen Kleidern, langen ungepflegten Haaren, Zöpfen und Bärten sowie noch schrecklicheren Äxten in ihren groben Händen. Für Ecuvaro bestand kein Zweifel, diese Gestalten waren, sollten sie nicht direkt aus den Niederhöllen kommen, Hjaldinger! Noch stärker wurde die Angst in ihm, als er erkannte, dass außer ihm niemand die Schiffe, die nur für den Bruchteil eines Augenblicks zu sehen waren, bemerkt zu haben schien. Laut schrie er und versuchte auf sich aufmerksam zu machen, doch anstatt angehört zu werden gingen seine Schreie im Brausen und Brodeln unter.
Dann wurde selbiges von lauten Schreien zerrissen. Noch bevor auch nur ein Einziger seine Waffe gezogen hatte, waren die ersten Hünen an Bord und schwangen ihre gewaltigen schweren Äxte. Ecuvaro zuckte zusammen, als er mit ansehen musste, wie ein Matrose von einem der Giganten mit einem einzigen schweren Hieb fast entzwei gerissen wurde und röchelnd zu Boden ging. Bevor sich die ersten Kämpfer formiert hatten gingen zwei weitere Matrosen zu Boron, als ihnen von einem scharfen Wurfbeil die Kehle zerfetzt oder von einem schweren Hammer der Kopf zertrümmert wurde. Die Horasianer waren gut ausgebildet und tapfere Kämpfer, doch leider wurden ihre Sinne von dem schweren Sturm und den rutschigen Planken weit mehr beansprucht als die der Hünen aus dem Norden. Schon nach wenigen Augenblicken hatten sich die Kämpfe über das ganze Schiff verteilt und Ecuvaro fand sich mal zwischen den Füßen zweier Kämpfer, mal unter der Leiche eines Matrosen wieder. Die Dunkelheit und das Durcheinander aus kämpfendem Freund und Feind, Schmerz- und Jubelrufen sowie umherrollenden und schwingenden Schiffs- oder Frachtteilen machte es für ihn unmöglich, einen sicheren Ort zu finden und so irrte er über Deck, von Kampf zu Kampf, von Versteck zu Versteck. Natürlich hatte er schon seit einigen Jahren Fechtunterricht bekommen, doch zum einen hatte er keine eigene Waffe und zum anderen sahen diese Barbaren in der Wirklichkeit doch weitaus Furcht einflößender aus, als er es sich in seinen wildesten Träumen ausgemalt hatte. Ein lautes „Swafnir!“ hallte über das Schiff, als ein besonders großer Kämpfer seine Axt aus dem Rücken der leblosen Überreste eines der Offiziere zog. Ein Blitz verzerrte seine Züge und Ecuvaro war sich sicher, dass sein gesamter Kopf mit seltsamen Tätowierungen überzogen war. Zeitgleich mit dem rollenden Donner drehte sicher der Barbar, die vor Blut tropfende Axt fest in seinen Händen halten, als würde sie nicht das geringste wiegen, zu Ecuvaro um. Nach wenigen langsamen, schweren, doch riesigen Schritten erreichte er den Jungen und hob seine gigantische Axt mit beiden Armen über den Kopf. Ein tiefer, brummender Laut entglitt seiner Kehle, als er die Axt nach vorne niederkrachen ließ. Ecuvaro warf sich verzweifelt und um sein Leben fürchtend nach rechts, so dass die Axt nicht ihn sondern das Geländer traf, welches daraufhin mit urtümlicher Kraft auseinander gerissen wurde und dessen umherfliegenden Splitter die Umgebung an etwas erinnern ließ, das wohl dem Gebiss eines Raubtieres am nächsten kam. In diesem Moment brach eine weitere schwere Welle gegen das Schiff, welches sich schwer zur Seite neigte. Ecuvaro wurde von dem eiskalten salzigen Wasser, das über das gesamte Deck schwappte, mitgerissen und über Bord gespült.
Den Aufprall im Wasser merkte er kaum, doch die brodelnde Flüssigkeit war so kalt, dass es Ecuvaro fast die Besinnung raubte. Mit letzter Kraft klammerte sich an einen schwimmenden Tisch, bevor er ganz das Bewusstsein verlor. Als er nach einiger Zeit aufwachte, war sein kleiner Körper völlig unterkühlt. Allein die Tatsache dass er noch lebte und weder erfroren noch untergegangen war, kann wohl ohne Übertreibung als Wunder bezeichnet werden. Der Tisch, auf dem er sich entkräftet liegen fand, dümpelte zwischen einigen verkohlten Wrackteilen herum. Von dem Schiff war nichts zu sehen. Ecuvaro war viel zu schwach um sich über seine Situation klar zu werden. Er lag nur wenige Augenblicke wach und starrte in den nachtschwarzen Himmel, dann verlor er wieder das Bewusstsein.
Nach einer nie zu enden scheinenden Schwärze und Kälte öffnete er schmerzerfüllt seine Augen. Er blickte in die verrußten Giebel eines alten Hauses, er selbst war eingepackt in etliche Decken und Felle. Noch immer lag die Kälte schneidend in seinen ganzen Gliedern und allein die Unfähigkeit, seine Zunge zu bewegen verhinderte einen Schmerzensschrei. Es dauerte etwa eine halbe Stunde, bis seine Glieder soweit aufgetaut waren, dass die Schmerzen langsam abklangen, abgesehen von seinen Fingern, die immer noch aus purem Eis zu bestehen schienen.
Der Schmerz in seinen Fingern stieg mit der Zeit mehr und mehr, so dass er nach einiger Zeit erneut das Bewusstsein verlor und in das Reich der Fieberträume entrückte, die von riesigen schwarzen Wellen, scharfen spitzen Felsen und dämonisch kaltem Wasser beherrscht wurden. Sein Verweil in dieser Welt des Grauens erschien ihm wie eine Ewigkeit, doch selbst im Schlaf ebbte der Schmerz in seinen Fingern nicht ab.
Die folgenden Tage bekam Ecuvaro von seiner Umwelt nicht viel mit, sondern verlor sich in düsteren nie endenden Fieberträumen. Gelegentlich sah er das Gesicht einer Frau, doch es schien ständig ungreifbar fern und von einem Lichtschein umspielt, so dass er sich nicht sicher war, ob es nicht in Wirklichkeit ein Alveranier war.
Nach zwei Wochen erst war er in der Lage, sich aus dem Bett zu erheben und es dauerte eine weitere Woche bis er den Hof in der Kutsche seines Vaters verlassen konnte. Der Bauer Muthin Jollia, der ihm das Leben gerettet hatte, erhielt neben dem Titel eines Esquirio ein großes Landgut pachtfrei bis zu seinem Ableben in der Baronie Shumir.
Auch wenn Ecuvaro das Unglück überlebte, sind die große Angst vor dem Meer sowie eine extrem niedrige Fingerfertigkeit geblieben.

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Im Dienst des Adlers
Die grün-weißen Wimpel und Banner hingen schlaff von den Fahnenmasten, als aus der Ferne Hufgetrappel zu hören war. Von dem seichten Hügel aus konnte man eine große Fläche des Umlandes sehen. Die sachte Umgebung war weitestgehend unbewaldet und die zahlreichen goldenen Weizenfeldern und gelben Rapsfeldern ließen es wie eine große Flickdecke erscheinen.
Das gute Dutzend Reiter wären auch ohne die aufsteigende Staubwolke über Meilen zu sehen gewesen, doch von dem Hügel aus war der Blick sicher einmalig. Die Reiten saßen allesamt auf reinweißen Schimmeln und die ebenfalls grün-weißen Wimpel, die an den Lanzen befestigt waren, bewegten sich vergnügt im Wind. Die sich in den Kürassen spiegelnde Sonne erweckte den Anschein, als hätte Rondra persönlich die Reiter geschickt. Einzig der Reiter an der Spitze trug keinerlei Rüstung, stattdessen jedoch einen offenkrempigen Hut, der zusammen mit dem langärmeligen Rock genau der modernsten Vinsalter Mode entsprach. Als sich die Reiter bis auf wenige Dutzend Schritt genähert hatten, gab der Reiter an der Spitze seinem Pferd die Sporen und galoppierte auf die Zelte auf dem Hügel zu.
Ecuvaro liebte es, den Wind in seinen Haaren zu spüren. Es war so natürlich, einzig und allein die Tatsache, dass er mit der Linken die ganze Zeit seinen Hut festhalten musste, damit selbiger nicht zu Boden fiel, trübte seine Freude ein wenig.
Ungebremst ließ den Schimmel zwischen die Zelte galoppieren um ihn dort ruckartig zum Stehen zu bringen. Elegant sprang er aus dem Sattel und während er sich zwischen den bunten Zelten umblickte, rückte er die Drôler Spitzen an seinen Hemdärmeln zurecht.
„Leutnant Ecuvaro Horathio ya Bosvani di Cevastelli, ich freue mich, sie begrüßen zu dürfen”, der etwa 9 Spann große Mann im mittleren Alter, der neben seinem blank geputzten Kürass einen mit mehreren bunten Federn geschmückten Morion trug, trat einen weiteren Schritt vor und verbeugte sich tief, „ich bin Ensignio Ghanadan ya Vecelon“.
Ecuvaro wusste, das der Mann log. Er war Ensignio, stammte also höchstwahrscheinlich von einer der Kriegerakademien oder Offiziersschulen des Landes, wohlmöglich gar aus Vinsalt. Unter diesen Umständen konnte es ihm gar nicht passen, dass er einem Leutnant unterstellt war, der jünger war und nicht einmal eine solche Ausbildung genossen hatte. Doch er wusste, dass er, Ecuvaro Horathio ya Bosvani di Cevastelli, nicht ohne Grund den Rang eines Leutnants trug – seine Eltern waren reicher und von höherem Stand als die Ghanadans.
Ecuvaro lächelte, und die Tatsache, dass Ghanadan dies ebenfalls mit einem Lächeln beantwortete ließ darauf schließen, dass er seine Gedanken nicht lesen konnte. „Die 1. Staffel des 2. Schwadrons Leichter Reiterei des II. Horaskaiserlichen Eliteregimentes hat bereits auf sie gewartet.“
Erneut musste Ecuvaro innerlich grinsen. Die Worte dieses arroganten jungen Ensignio kamen aus seinem Mund wie warme Butter, auch wenn er sich sicher war, dass Ghanadan ihm am liebsten an die Kehle gegangen wäre. „Danke, Ensignio“, den spöttischen Unterklang hatte er sich doch nicht ganz verkneifen können und sein Gegenüber antwortete mit einem Gesichtsausdruck, der Unsicherheit und Wut zu gleichen Teilen erkennen ließ. „Bitte folgt mir in das Offizierszelt, ich werde sie in die Situation einweisen.“ Während Ecuvaro Ghanadan folgte, strich er sich erneut durch sein Haar, das von dem Wind immer noch etwas zerzaust war.
Das Zelt war ausgesprochen geräumig und abgesehen von einem kostbaren Tisch mit einigen Karten darauf völlig leer. Ghanadan rollte eine der Karten, die die nähere Umgebung zeigte, aus. „Hier“, er zeigte mit der Spitze seines Dolches auf einen rot eingekreisten Hügel am linken Rand der Karte, „befinden wir uns. Die etwa zwei Dutzend Reiter des Sultans Challanan die wir suchen wurden hier, hier und hier gesichtet. Gestern überfielen sie diesen Hof. Durch die Feierlichkeiten zu Ehren des Barons sind die Reiter des kaiserlichen Landgendarmerie-Regiments zurzeit nicht abkömmlich, deshalb sind wir hier.“ Er hatte in der Offiziersschule wirklich gut aufgepasst. Die Informationen waren korrekt und völlig wertungsfrei vorgetragen worden. Er hatte sich sogar verkniffen, nicht von einer‚ novadischen Räuberbande’ oder dergleichen sondern lediglich von ‚Reitern des Sultans’ zu sprechen. Aus diesem Jungen könnte noch einmal was werden. „Wir rechnen damit, dass sie in etwa zwei Stunden diese Felder hier überqueren…“, erneut deutete Ghanadan auf eine Stelle auf der Karte. Dieser Junge hatte wirklich etwas gelernt, dachte Ecuvaro. Anstatt selbst einen Vorschlag zu machen, bevor er gefragt wurde, ließ er sich etwas Zeit, damit er als sein Vorgesetzter den Gedanken zu Ende denken konnte. In der Horasischen Armee wimmelte es von Offizieren, die nichts mehr hassten, als rangniedrigere Offiziere, die sich anmaßen, schlauer oder klüger als sie selbst zu sein. Zum Glück gehörte er selbst nicht dazu, so dass er einige Augenblicke wartete, bis Ghanadan selbst zufrieden fortfuhr: „…ich schlage deshalb vor, eine Staffel Reiter hier in diesem Gesträuch auf den Feind warten zu lassen, während sich zwei weitere Lanzen in den Rücken des Feindes begeben und ihm den Fluchtweg abschneiden.“
Auch wenn Encuvaro sich ziemlich sicher war, dass es klüger wäre, die Staffel einige Schritt weiter von dem Ort zu entfernen, an dem die ‚Reiter’ die Felder betraten, um sicher zu gehen, dass sie sich zum Zeitpunkt des Angriffs mitten auf der brachliegenden deckungslosen Wiese und nicht etwa in dem nahen, meterhohen Maisfeld befanden, gab er dem Ensignio den Befehl, die Pferde satteln zu lassen. Der junge Mann würde schon wissen wovon er redete und die 10 Reiter im Rücken des Feindes würden sie auch in dem Maisfeld finden und töten…

Encuvaro hatte sein Pferd etwa 25 Schritt hinter dem Hügel, auf dem er sich befanden, abgestellt, damit es nicht noch die ankommenden Feinde warnte. Beim Anblick des Feldes – über das man von diesem Hügel wirklich einen ausgezeichneten Blick hatte – hatte Ecuvaro die Strategie noch einmal überarbeitet und sich selbst mit einer Lanze auf diesen Hügel begeben. Diese Position erlaubte es ihm nicht nur, den Kampfplatz gut zu überblicken, sondern außerdem das flexible Eingreifen, sei es um die eigenen Reihen an einigen Stellen zu verstärken oder fliehenden Feinden nachzustellen. Zum Glück war es schon dabei dunkel zu werden und zahlreiche Bäume warfen einen tiefschwarzen Schatten auf den Grasbewachsenen Hügel, so dass er sich nicht unnötig in irgendeinen Busch legen musste. Er hasste es, sich in irgendeinem Gehölz zu verstecken.
Ecuvaro musste nur noch etwa ein viertel Wassermaß warten, bis er die fremden Reiter aus dem nahen Wald reiten sah. Es verwunderte ihn immer noch, dass sie nach den drei Überfällen innerhalb des letzten Tages immer noch lebten. Langsam bewegte sich die Gruppe zwischen den Feldern, sowohl Kämpfer als auch Pferde schienen müde und ausgelaugt. Keine 100 Schritt mehr waren sie von dem rettenden Wald im Norden entfernt, als sich eine Gruppe von zwei Dutzend Reitern aus dem Schatten des nördlicher gelegenen Waldes löste und auf die Gruppe zugaloppierte. Die Reiter hatten alle ihre Säbel gezogen und folgten Ensignio Ghanadan, der mutig an der Spitze vorausritt, in Richtung der Gegner. Diese waren von dem Auftreten des Feindes so überrascht, dass sie gerade ihre Waffen ziehen konnten, bevor die horasreichischen Reiter auch schon bei ihnen waren.
Das Gefecht war kurz und blutig. Ausgeruht und siegessicher gelang es den Horasreichern die Hälfte der Reiter zu besiegen, bevor die Novadis überhaupt richtig begriffen, was mit ihnen geschah. Erst jetzt teilte sich die Gruppe und während einige sich weiterhin der Übermacht stellten sprengten andere auf die Gruppe in ihrem Rücken oder den Hügel zu.
Beide waren von dem plötzlichen Auftauchen weiterer Soldaten völlig überrascht und nach wenigen Schwertstreichen aus den Satteln geworfen. Fast schon freute Ecuvaro sich seines Sieges, als er einen großen novadischen Kämpfer sich ihm nähern sah. Sein pechschwarzer Hengst schien aus mehreren Wunden zu bluten und bevor er den Hügel erreichte, brach das Tier zusammen. Gerade noch rechtzeitig bemerkte dies der Reiter und sprang ohne Probleme aus dem Sattel. Seine Haare waren vom Blut verklebt, doch Ecuvaro konnte nicht erkennen, ob es sein eigenes oder das seiner Gegner war. Seine Kleidung war dreckig von Wüstenstaub, Essensresten und an mehreren Stellen des langen Kamelhaarmantels zeigten sich Spuren von Blut.
Furchtlos trat Ecuvaro mitten auf den Hügel, so dass der Novadi keine Probleme hatte, ihn zu sehen. Das horasreichische Banner, das er bislang in seiner Linken gehalten hatte, spieß er in den weichen Erdboden und während der Novadi mit seinem Khunchomer in der Rechten auf ihn zutrat griff er nach dem Waffengriff seines Floretts. Als er den bestens bekannten ledernen Waffengriff in der Hand spürte durchlief ein freudiger Schauer seinen Körper, Ecuvaro fürchtete schon, diese Schlacht ohne eigenen Einsatz zu gewinnen, hatte er doch mit Reiterkämpfen bislang nichts zu tun gehabt und aus diesem Grund auch nicht in erster Reihe mitgekämpft. Diese Befürchtung erwies sich nun als den Zwölfen sei dank nicht bestätigt.
Der Novadi schenkte ihm ein breites Grinsen ob der albernen Tracht und Bewaffnung seines Gegenübers und sprach einige Sätze, die Ecuvaro, auch wenn der starke Dialekt ein Verstehen nicht erleichterte, als Anrufung seines Götzen zu verstehen glaubte. Die ganze Szene erinnerte Ecuvaro ungewollt an eines seiner zahlreichen Duelle. Die untergehende Sonne zu seiner Linken, die nächtlichen Geräusche der Eulen, Grillen und anderer Tiere (auch wenn in diesem Zusammenhang der Kampflärm im Hintergrund etwas zu stören schien), das Gras zu seinen Füßen, der vertraute Waffengriff, der lockere Stand, Ausgangsposition so vieler gewonnenen Kämpfe … auch die Tatsache, dass dies ein Kampf bis aufs dritte Blut werden sollte und er noch keine Erfahrung im Kampf gegen Khunchomer tragende Novadis hatte, verunsicherte ihn weniger. Auch die letzten beiden Säbelschwinger hatte er ohne größere Probleme besiegt und das obwohl er sich erlaubt hatte, mit ihnen zu spielen, indem er sich etwa zum Ziel gemacht hatte, ihnen ihre Waffe aus der Hand zu schlagen. Derlei Risiken würde er heute nicht eingehen.
Als der Novadi bis auf zwei Schritt an ihm heran war, hatte Ecuvaro seine Gedanken längst gesammelt und seine Linkhand in der Hand. Der Novadi schien sich nicht einmal Mühe zu geben, zu verbergen, wie sehr ihn der Anblick dieses ‚Gecken’ amüsierte, doch er würde sich noch wundern. Die ersten, mit unglaublicher Wucht geführten, Schläge des Novadis blockte Ecuvaro problemlos mit der Parierwaffe in seiner Linken und antwortete mit einem spielerischen Ausfall, der mehr dem Zweck diente, die Fähigkeiten des Gegners zu testen. Auch wenn dieser ob der Geschwindigkeit des Angriffes offensichtlich sehr verwundert war parierte er alle Schläge ohne größere Probleme, alles andere hätte Ecuvaro aber auch stark verwundert. Auf den nächsten, durch einen schnellen Vorwärtsschritt verstärkten Schlag reagierte Ecuvaro mit einem eleganten Ausweichmanöver zu seiner linken und antwortete mit einer glamourösen Riposte in Richtung des Unterleibs seines Gegners, die dieser erst im allerletzten Augenblick auffing, wodurch der Stich an seinem Khunchomer abglitt und ihm ins Bein fuhr.
Ohne den Schmerz groß zur Kenntnis zu nehmen führte der Novadi weitere, äußerst wuchtvolle Schläge aus, die offensichtlich dazu dienten, Ecuvaro seine Kräfte zu rauben und ihn zu Boden zu schleudern. Nachdem ihm das mit dem dritten Schlag auch fast gelungen war, gelang es Ecuvaro, den vierten mit dem Dolch in seiner Linken zu binden und daraufhin schnell mit dem Florett direkt auf Herzhöhe zuzustechen. Panisch riss der Novadi seine Linke Hand hoch und zog sie schützend vor seinen Körper. Der Schmerz, den der Florett verursachte, als er die Handfläche durchbohrte ließen seine Züge zu einer Maske des Grauens werden, dennoch hatte er sich mit diesem Manöver das Leben gerettet. Ecuvaro verwunderte dieses Opfer derart, dass er für einen Moment die Konzentration verlor. Diesen kurzen Augenblick der Schwäche nutzte sein Gegner um ihn durch ein hohes Opfer zu entwaffnen. Er zog ruckartig seine Hand, in der noch immer der Florett steckte, nach unten und riss Ecuvaro so seine Waffe aus der Hand. Den Schmerz, den das Florett verursachte, als es seine gesamte Hand bis zur Wurzel aufriss, ließen ihn fast ohnmächtig werden. Entsetzt gelang es Ecuvaro, den Khunchomer noch wenige Augenblicke zu binden, dann entzog der Novadi seine Waffe der Klammer mit einem Ausweichschritt nach hinten, wodurch er gleich auf der Waffe seines Gegners zu stehen kam. Mit einem leisen Knacken brach das zierliche Florett unter dem Gewicht des muskelbepackten Wüstensohnes.
Ecuvaro nutzte die sich ihm gebende Zeit, um den Dolch von seiner Linken in die Rechte zu wechseln. Auch wenn es nicht leicht würde, mit diesem gegen einen kampfstarken Novadi mit schwerer Waffe anzukämpfen, boten sich ihm in der sich gebenden Situation nicht viele Alternativen. Vielleicht würde ihm einer der Soldaten zu Hilfe kommen, auch wenn er nicht gerne in der Schuld eines gemeinen Mannes stehen wollte. Nein, bei Rondra, er würde diesen Kampf siegreich beenden.
Von neuem Siegesmut durchflossen schlug der Novadi weiter auf ihn ein. Er eröffnete mit einem geschwinden Ausfall, den Ecuvaro nur mit äußerster Not abwehren konnte. Mehrere Male versuchte er, den scharfen Khunchomer zu binden, jedoch nie mit Erfolg. Bei seinem vierten Versuch gelang es dem Novadi gar, seine Verteidigung zu brechen und ihm eine tiefe Wunde über der Hüfte zuzufügen. Den Bruchteil eines Augenblickes schwebten Ecuvaros Gedanken zu dem teuren Brokatstoff, doch der Schmerz ließ ihn schnell an wichtigeres denken.
Der Novadi begann einen erneuten Ausfall, noch härter und riskanter als der erste. Ecuvaro beschränkte sich bei den letzten Schlägen auf reines Ausweichen, da er befürchtete, die Wucht der Schläge würden auch noch den Dolch zerbrechen lassen. Das erste, was er in Vinsalt tun würde, wäre einen richtig guten Schmied aufzusuchen…
Angesichts des hohen Blutverlusts durch die starke Wunde an seiner linken Hand schien jedoch auch der Novadi mehr und mehr Kraft zu verlieren. So kam es schließlich, dass er bei einem Schlag leicht ins Stolpern geriet. Obwohl er sich nur den Bruchteil eines Augenblicks wieder fing, nutzte Ecuvaro den Fehler, um den Khunchomer mit seinem Dolch zu fangen und mit der Parierstange zu binden, was die kleine Waffe mit nicht gerade Vertrauen erweckenden Geräuschen quittierte. Noch bevor der Novadi wieder völlig sicheren Tritt gefunden hatte, machte Ecuvaro einen schnellen Schritt vor und setzte mit seinem rechten Bein zu einem Fußfeger an. Mit diesem Manöver hatte der Novadi nicht gerechnet. Er versuchte, den Angriff mit dem immer noch von dem Dolch gebundenen Khunchomer aufzufangen, doch die Waffe löste sich nicht aus ihrer Umklammerung. Ungläubiges Erschrecken zeigte sich in seinen Zügen, als er rückwärts zu Boden ging und neben dem Florett zu liegen kam. Ecuvaro stieß ein letztes Mal den schweren Säbel mit seinem Dolch zur Seite, griff nach dem Florett und stieß die abgebrochene Spitze dem erstaunten Novadi ins Herz. Ein letztes Röcheln entglitt seiner Kehle, dann hörte Al’Shamirs Herz auf zu schlagen…
Kurze Zeit später schritt Ecuvaro zusammen mit Ghanadan über die blutgetränkte Wiese. Die Kavalleristen hatten sich gesammelt und die Pferde der besiegten Gegner eingesammelt. Neben Ecuvaro zeigten vier weitere leichte Verwundungen. Nur ein Soldat war durch eine Speerwunde im Bein so schwer verletzt, dass er nicht mehr alleine und ohne Hilfe reiten konnte. Von den Gegnern hatten lediglich fünf überlebt, sie erwarteten den Tod in Vinsalt.
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Judex
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Leomar Drachberg von Löwenhaupt


Lehen der Familie Löwenhaupt, Weiden - 1. Praios 993 nach BF (später 0 Hal)

Es gewitterte. Alle paar Sekunden zuckte ein greller Blitz über den nachtschwarzen Abendhimmel und beleuchtete die grauen, kalten Steinwände der alten Burg für wenige Augenblicke.
Es war still, denn die dicken Steinwände und die schweren eichenen Fensterläden hielten das Prasseln des Regens und das Heulen des Windes draußen. Nur von Zeit zu Zeit war ein lautes Grollen zu hören, wenn die Sturmherrin mit ihrem Donnersturwagen über das Firmament fuhr.
Doch plötzlich mischte sich ein weiteres Geräusch unter den allgemeinen Geräuschpegel des Gewitters: Durch die uralten Mauern war das befreiende Schreien eines Neugeborenen zu hören, dich gefolgt von dem auf- und zuschlagen schwerer Türen und einem lauten Ausruf einer kräftigen Männerstimme: "Bei Rondra, es ist ein Junge! Die Zwölfe seien gepriesen!!"
In einem großen, schweren Eichenbett lag auf weißen Laken eine junge schöne Frau in Nachthemd. Ihre erschöpften, reinen Züge verrieten Freude und Glück. Zu ihrer Rechten stand nun ein kräftiger, hochgewachsener Mann mit braunen Haaren und Vollbart. Er trug einen langen Wollumhang, der mit dem Löwenkopf, seinem Wappen, geschmückt war. An seiner Seite hing in einer kostbar verzierten Scheide ein Langschwert. Seine sonst wohl strengen Züge im scharfkantigen Gesicht zeugten in diesen Momenten von Güte und Väterlichkeit und erweckten den Eindruck, als könnte es kein glücklicheres Kind geben, als jenes, das gerade geboren worden war.
Linkerhand der jungen Mutter waren zwei weitere Gestallten zu erkennen. Der erste von beiden war ein etwa 25 Jahre alter Mann, aus dessen jugendlichen Zügen Erfahrung und Weisheit sprachen. Er war in einen roten Umhang gehüllt, unter dem er ein Kettenhemd und ein von einem roten Schwert gezierten, weißen Wappenrock trugt.
An seiner Seite trug er ein Langschwert, ansonsten war ein Rondrakamm zwei Schritt hinter ihm an die Wand gelehnt worden.
Die andere Gestallt war eine hübsche, in grüne Robe gekleidete Frau. Ihre jugendlichen Züge zeigen Stolz und Freude. In ihren Händen hielt sie den Neugeborenen, welchen sie gerade in einer Schüssel mit klarem Wasser reinigte.
Und so standen sie alle beisammen, überglücklich ob der Geburt des Kindes, und dann auch noch ein Junge, und an diesem Tag, denn was wäre, wenn er einige Wassermaße früher in das Licht Praios hätte schauen wollen, ja, er wäre verflucht gewesen, geboren an einem der Namenlosen Tage...
Andächtige Stille erfüllte den Raum, und bis auf gelegentliches Grollen und das Klappern der Fensterläden war nichts zu hören, als der Rondrageweihte das Wort erhobt: "So, nun habt ihr einen gesunden und kräftigen Sohn geschenkt bekommen, alter Freund, doch einen Namen braucht er noch. Doch überlegt weise und schenkt ihm ein Name, der seiner würdig ist!" Für einen Moment schaute Korobar seine Frau an. Diese jedoch war ob der Anstrengung der Geburt schon längst in Borons Arme geflüchtet, Tsalieb, ihr erstes Kind lag dicht an sie geschmiegt in ihren Armen. "Bei Rondra, er soll Leomar heißen! Dies ist ein würdiger Name für einen Krieger, und dies wird er einmal werden!" donnerte Korobar und übertönte dabei fast den Donner, welcher wieder von draußen zu hören war.
"Ein wahrhaft rondragefälliger Name, ja, er wird Leomar heißen, wie der heilige Leomar, der den Donnersturmwagen gewann, als er die Göttin persönlich herausforderte!" Rondradan, der Rondrageweihte ging einen Schritt auf die Pereinegeweihte zu und nahm ihr den Kleinen aus dem Arm. "So, Leomar, schau dich um. Dies ist deine Familie, sie wird für dich sorgen, solange sie es kann, wird dir zu essen geben und mit dem Schwert auf jeden Ork losgehen, der sich dir in den Weg stellt, als bis Boron sie holt." Dann drehte er den Jungen zu sich, dass er ihm in Gesicht schaute und sprach weiter, vom mächtigen Getöse des Donners begleitet: "Und siehst du, ich bin Rondradan. Ab sofort wird mein Schwert neben der Göttin dir gehören, ich werde dir in Zeiten der Not zur Seite stehen und wenn es sein muss, mein Leben gegen das deine tauschen, denn du bist zu etwas Wichtigem, Hohem bestimmt, das spüre ich!"
Dann gab er den der Pereinegeweihten Norba den Jungen zurück und verließ den Raum, ohne ein weiteres Wort zu sprechen...
Etwa ein Wassermaß verging, bis das Gewitter abklang und die Praiosscheibe wieder zum Vorschein kam, um die alte Burg und die umliegenden Wiesen mit ihren warmen Strahlen zu beleuchten.
Schon blad begannen die Vögel wieder mit ihren schönen Melodien die Luft zu erfüllen, die Eichhörnchen, über Äste und Bäume zu springen und die Bären, in den Wäldern nach Honig zu suchen. Die warmen Strahlen der untergehenden Praoisscheibe beleuchteten mit rotem Licht den lieblichen See, bei dem, auf einer Landzunge, eine uralte Burg stand. Ihre Mauern sahen zerfallen aus, auch wenn ihre Trutzigkeit noch immer eine gewisse herrschaftliche Aura aussprühte und sich der mächtige Bergfried noch immer kräftig in den Himmel erhob.
Doch schien die Burg etwas groß zu sein, um von nur einer Familie und einigen getreuen Dienern bewohnt zu werden, und so zerfielen einige Teile immer mehr, erst recht, weil die Familie Drachberg nicht gerade mit Reichtum gesegnet war, zumindest nicht mit dem Reichtum des Goldes, an Liebe, Kraft und Zusammenhalt könnte die Familie nämlich vielen abgeben, und hätte immer noch genug für sich selbst, denn Rondras Segen stand über ihnen, und auch die anderen der Zwölfe blicken wohlwollend auf sie hinab."

So beschrieb mir Aerwyn, meine Amme, die die folgenden Jahre gut für mich sorgen sollte, meine Geburt. Mit ihr begann mein Leben, und mit ihr soll auch meine Geschichte beginnen. Die Geschichte von
Leomar Drachberg von Löwenhaupt
Vielleicht hilft mir diese Zusammenfassung, zu verstehen, was mir in den folgenden Jahren widerfahren wird, und selbst wenn nicht, so habe ich wenigstens etwas zu erzählen...

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Judex
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Alvarion

Aussehen
Wild spielt der Wind mit den langen, blonden Haaren, die vorne an den Schläfen zu dünnen Zöpfen geflochten sind. Immer wieder wehen sie vor das Gesicht, wo sie die Gestalt jedoch nicht zu stören scheinen. Stattdessen wirkt es so, als würde sie es genießen, wie der Wind sie einem liebevollen Freund gleich zärtlich streichelt. Nur gelegentlich kann man hinter dem blonden fließenden Schleier spitz zulaufende Ohren wahrnehmen, die erkennen lassen, dass es sich bei der Person vor euch um einen Elfen handelt.
In einer fließenden Bewegung wendet er den Kopf zu euch und schaut euch aus tiefen, saphirblauen, mandelförmigen Augen an, die tiefen, Lichtdurchfluteten Seen gleichen. Die scharfen, Raubtierhaften Gesichtszüge wirken wild und beinhalten gleichzeitig eine natürliche Schönheit, die euch in den Bann zieht.
Das Hemd des Elfen besteht, genau wie die Hose, aus dunklem Wildleder, lediglich an den Ärmeln und am Kragen ist das helle Futter zu erkennen, welches offensichtlich aus dem Fell eines Silberwolfes gemacht wurde. An Oberarmen und –beinen sowie auf dem Rücken und an der Brust ist das Wildleder von hellen Stickereien aus Pferdehaar durchzogen – seltsame Linien und Bögen, die irgendwie beruhigend auf euch wirken. Die Stiefel bestehen ebenfalls aus festem, jedoch helleren Leder, die vielen Falten zeugen davon, dass sie schon lange getragen werden.
In der Linken trägt der Elf einen langen Hornbogen. Auch dieser ist an vielen Stellen mit bunt gefärbtem Pferdehaar umwickelt und mit kunstvollen Stickereien verziert.
Wenige Augenblicke noch ruht des Elfen Blick auf euch, als er sich zu seinem hellen Pony umwendet. Auf dem Rücken erblickt ihr einen durch mehrere Lederschnüre festgezurrten Speer. Er ist ziemlich kurz und trägt eine ungewöhnlich lange Klinge, die mit drei Spann fast die Hälfte der gesamten Länge ausmacht. An einigen Stellen blitzt es inmitten des tödlichen Stahls silbern auf, als die Sonne auf die Waffe scheint.
Elegant schwingt sich der Elf auf das Pony und streicht ihm liebevoll durch den Schweif, dann reitet er fort.

Überblick über die Vorgeschichte
Alvárion verbrachte seine Kindheit in den Steppen nördlich der Nordwalser Höhen (siehe auch Spiel des Windes). Mit dem Auftauchen Borbarads und der Entstehung Gloranas Heptarchie wurde die Sippe jedoch nach einigen verlustreichen Gefechten gezwungen, weiter nach Süden in die Grüne Ebene zu wandern. Dort verbrachte Alvárion einen weiteren Teil seiner Jugend, bis er zusammen mit seinem Freund Oiodin und seiner Geliebten Manaioê eine Theriak- Lieferung aufbrachte. Dabei hatten sie die Bedeckung jedoch unterschätzt. Nachdem sie den Wagen mit dem Theriak in Brand gesteckt und einen Teil der Söldner getötet hatten, versuchten sie zu fliehen. Nach einiger Zeit wurden sie jedoch von einigen berittenen Söldnern (unter denen auch ein Magier war) eingeholt. In dem folgenden Gefecht wurde Oiodin getötet und Manaioê entführt (siehe Rote Steppe). Alvárion folgte den Reitern in der Hoffnung, Manaioê befreien zu können.
Als diese nach Süden ins Bornland reisten, verabschiedete er sich von seinem Pferd Visalyar (Menschenlande) und verfolgte die Gruppe weiter zu Fuß. In einem Wald inmitten des Bornlandes gelang es ihm schließlich auch, die Entführer zu stellen. Er tötete einige von ihnen, wurde jedoch als er Manaioês Fesseln zerschnitt niedergeschlagen (nächtliche Schatten). Als er wieder erwachte, waren die Entführer und Manaioê verschwunden. Da Alvárion keine Spuren Manaioês fand und ihn ein ungutes Gefühl durchfloss, wähnte er Manaioê in den Händen seiner Feinde und verfolgte sie weiter. In Festum gelang es ihm erneut, sie zu stellen und zwei weitere zu töten. Die letzten zwei flohen hinab nach Maraskan. Alvárion verfolgte sie bis auf die Insel, wo er sich den Maraskanischen Freischärlern anschloss. Zu seinem Bedauern gelang es ihm weder, seine beiden Feinde, noch Manaioê zu finden. Kurz nach seiner Rückreise aufs Festland traf er auf eine Gruppe, die es sich erneut zum Ziel gemacht hatte Maraskan zu bereisen…

Charakter
Mit der Entführung Manaioês und dem Tod Oiodins verlor Alvárion die beiden Personen, die ihm in seiner Sippe am meisten bedeuteten. In der Hoffnung, Oiodin seinen letzten Wunsch (Manaioê zu beschützen) erfüllen zu können, verfolgte er seine Peiniger. Die damit verbundene Trennung von den letzten Mitgliedern seiner Sippe hinterließ eine schwere seelische Wunde im Geist des von Ängsten (Angst vor Feuer) und Alpträumen (genau diese) geplagten Elfen, die schon bald von Hass und Rache ausgefüllt wurde. Die Rache war es auch, die Alvárion weiter nach Süden in das Land der Menschen trieb. Als er dort merkte, dass er sich immer mehr vom Elf-sein entfernte, versuchte er, in dem Tod seiner Feinde Erlösung zu finden. Er hoffte, dass mit dem Tod des letzten von ihnen eine sofortige Rückkehr (zusammen mit seiner Geliebten) möglich wäre. Erfüllt von der Trauer über den Verlust seiner Sippe macht er sich auf nach Maraskan, in der Hoffnung, dort Erlösung zu finden (siehe Gedanken II, Festum).
Das harte und schweigsame Leben der Freiheitskämpfer stimmt ihn wieder etwas freundlicher. Der Gedanke an erneute Wiedergeburt scheint ihm zu gefallen, auch wenn er nicht glaubt, dass es auch auf ihn als Elfen zutrifft. Das fröhliche Wesen der anderen Maraskaner färbt ein wenig auf ihn ab. Auf Maraskan lernt er den Kampf mit dem handlichen und vielseitigen Schnitter zu schätzen, auch wenn er weiterhin stark auf seinen Bogen setzt.

Mit Erschrecken muss Alvárion nach dem Tod der letzten beiden Verfolgten feststellen, dass die erwartete Läuterung ausbleibt. Dies realisiert er erst auf dem Weg zurück nach Festum richtig (siehe Gedanken I, Windsbraut). Als er dort auf Abenteurer trifft, die es erneut nach Maraskan treibt, folgt er ihnen in der Hoffnung, sich dort eine neue Heimat schaffen zu können. Er hilft ihnen bei ihrer Suche nach dem schwarzen Gold und bringt es nach Sinoda (Abenteuer Carsten), wo er es dem Shikaydad überlässt, dem er weiterhin durch seine magischen Fähigkeiten und seine Kenntnis der Natur eine große Hilfe ist. Er begleitet einige Wanderpriester durch den Dschungel und hilft bei dem Kampf gegen einige von Haffax’ Knechten. Von dort reist er zurück ins Bornland und in die heimischen Steppen. Nach einigen Tagen des meditativen Gesanges und Flötenspiels findet ihn Visalyar, auf dessen Rücken er die Steppen durchreitet. Er besucht seine Sippe, merkt jedoch im Salasandra, dass seine Alpträume und seine noch nicht überwundene Rachsucht die Harmonie stört. Schweren Herzens macht er sich weiter auf den Weg in Richtung Thorwal, das ein Reisender, den er in der Steppe getroffen hat, besuchen möchte. Dort trifft erneut auf einige Abenteurer und schließt sich ihnen neugierig an, in der Hoffnung, Erfahrungen zu machen, die ihm helfen werden, seine Alpträume und seine Rachsucht zu überwinden, ohne dabei badoc zu werden. Wie eng und beschwerlich dieser Weg ist, wird er dabei wohl er ist den folgenden Monaten erfahren…
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Judex
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Alvarion - Gedanken

I, Die Windsbraut, Handelsschiff, irgendwo im Golf von Perricum, nördlich von Jergan
Trauer fängt meinen Geist, wie Spinnenweben den Schmetterling fest halten, bis dieser schließlich stirbt. Die Leere in mir, seid ich Manaioê verlor, droht mich aufzufressen, und auch der Tod ihrer Peiniger bereitet mir keine Erlösung. Ich hatte gehofft, den plötzlichen Hass und den Schmerz mit jedem Pfeil abzustreifen, mit dem ich einen von ihnen durchbohrte, doch Hass ist wie eine dämonische Schlingpflanze, die tief in meinem innersten einen Samen ließ, der nun langsam keimt. Noch tritt nichts von ihm hinaus, doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis er mich verunstaltet und zu seinem Werkzeug missbraucht.
Ich möchte meine Sippe nicht damit belasten, es ist mein Kampf, bei dem sie mir nicht helfen kann. Ich werde sie verlassen, bis ich den Feind in meinem Innersten überwunden habe, bis dahin seien mir das Streben nach Harmonie und Frieden oberste Ziele, denn sie werden mir helfen, zurück zu finden zu dem Weg, den ich zu gehen gedenke.

II, Festum, Bornland
Das Meer ist wunderschön, so ruhig und friedlich. Es strahlt eine Weisheit aus, die ich hier in der Fremde nicht erwartet habe. Dennoch erfüllt mich sein Anblick mit tiefer Trauer. Wie sehr erinnert es mich doch an meine Heimat, welche ich so weit hinter mir lassen musste. Immer wenn ich die Augen schließe, sehe ich sie vor mir, die gelbgrüne Steppe, die so weit reicht wie der Wind unsere Lieder trägt. Wogend liegt sie vor mir, Wellen treiben auf mich zu. Ich höre das Säuseln des Windes, der lieblich die Halme streicht, ich sehe die Wolken, wie sie über den Himmel reiten, ich höre das Wiehern unserer Pferde, welches kraftvoll und ungebrochen über die Ebene schallt. Tief in meinem Inneren halte ich diese Bilder, sie werden mir Trost spenden in der Fremde, bis ich zurückkehren darf.

III, Sinoda, Shikanydad, Maraskan
Rot glüht die Glut, welche schwarzen Stahl formt, auf dass er scharf und tödlich werde. Das tödliche Rot des Feuers lebt in diesen Pfeilspitzen, blutrünstig warten sie auf ihre Opfer. Ich werde sie mit mir nehmen, seien sie das Gefäß dessen, das sich in meinem Geist eine Heimat suchte. Durch sie sollen meine Feinde sterben! Jeder, der auch nur mit ansah, wie meine Freunde verbrannten und sie Manaioê ihr Licht raubten, wird durch sie den Tod finden!
Die Rufe und Trauer meiner Sippe ereilen mich, doch ich kann nicht zu ihr zurück, meine Gedanken würden ihre Lieder vergiften. Lass diese Pfeile ihr Blut finden, auf dass ich meine Schuld und meine Dämon mit ihr ablegen kann, sobald ich Manaioê gefunden und ihre Peiniger bestraft habe. Dann kann ich endlich heim!
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Judex
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Alvarion - Vorgeschichte

Spiel des Windes (Bill Brown – WOTA: Alone in the House)
Sanft streicht der Wind über die weite Steppe, die sich einem Ozean gleich von Horizont zu Horizont erstreckt, außer seinem Rauschen ist nichts zu hören. Lieblich und verträumt, doch gleichzeitig wild und ungebremst, erscheinen die wogenden Wellen, die durch das Spiel des Windes die Ebene als ein riesiges lebendes Etwas erscheinen lassen. Das saftig grüne Gras verschmilzt in der Ferne mit dem gräulich- matten Blau des Himmels, einen Eindruck von Unendlichkeit in den Augen des Betrachters hervorrufend, der sein Blick nach Osten über seichte Hügel und sanfte Täler wirft und dabei der rotglühenden, aufgehenden Sonne das Antlitz entgegen wendet.
Ließe der Betrachter seinen Blick nach Süden schweifend, würde er die von tiefgrünen Wäldern der Vorzeit bedeckten Gebirgszüge der Salamandersteine erblicken, deren Fuß stets in weißen Dunst eingehüllt ist, während die von strahlendweißen Schneekronen bedeckten Gipfel in die Wolken eintauchen, so dass sie fast nie zu sehen sind. Funkelnd und strahlend blitzen die kristallklaren Gebirgsbäche auf, wenn sich das Licht der Sonne in ihnen kaskadenartig bricht. Dieser Anblick verwehrt sich jedoch dem Betrachter, der seinen Blick nun nach Norden schweifen lässt. Ein Reiter, sicheren Sitzes auf dem Rücken des weißen Ponys sitzend, das lange, blonde Haar vom Wind umspielt, prescht durch das Gras, das den Bauch des Tieres sanft umspielt. Die tiefbraune Wildlederhose und das grasgrüne Hemd aus leichtem Bausch schmiegen sich an den Körper des Reiters und scheinen diesen kaum zu behindern, während er, vom wehenden Schweif des Reittieres sanft umspielt, einen Hügel hinaufgaloppiert.
Plötzlich wendet sich der Reiter zur Seite, seine scharfen Augen gerade auf den Betrachter richtend. Während seine Linke nach dem Hornbogen auf seinem Rücken greift, fassen die Finger der Rechten einen der zierlichen Pfeile aus dem weißpelzigen, mit liebevollen Stickereien aus Pferdehaar überzogenen Köcher, deren weißgraue Befiederung im Wind erwartungsvoll flattert. Wie von selbst lenkt das Pony seinen Schritt nach Süden, die Hufe zu einem donnernden Takt vorantreibend, als der Reiter in einer einzigen, flüssigen und geschmeidigen Bewegung den Pfeil auf die Sehne legt. Im Angesichts der vom Kleidung, Fell und Haar umspielenden Wind angetriebenen, schneller und schneller werdenden Einheit aus Reiter und Tier erkennt der Beobachter, dass eine Flucht vergebens ist. Dennoch wendet er sich, mit der Kraft desjenigen, der sich sicher ist, bald sterben zu müssen, nach Süden, wo in unerreichbarer Ferne das gigantischen Gebirge Deckung und Schutz verspricht.
Immer schneller wird der Takt der donnernden Hufe, unter denen die Ebene erzittert, und während das Gras andächtig zur Seite weicht, scheint der Wind selbst unter das Fell des Tieres zu fahren, sich mit den kräftigen Muskeln vereinigend diesen solche Kraft verleihend, dass es fast scheint, als würde das Pony den festen Grund verlassen und sich einem Greifen gleich in die Lüfte erheben.
Gerade in dem Moment, als der Wunsch, dieses zu erblicken, die Todesangst übersteigt, und der Betrachter seinen Blick nach hinten wirft, dringt der Pfeil tief in seinen Schädel ein und reißt ihn zu Boden.

Froh über das kräftige Reh, das tot vor ihm im Gras liegt, gleitet der Elf aus dem Sattel, das weiße Fell seines Freundes liebevoll durchfahrend.

Menschenlande
Stürmisch fegt der Wind über die Ebene, wütend heulend das lange Gras peitschend dem Elfen entgegen, erbarmungslos an Haar, Fell und Kleidung zerrend. Selbst die Sonne scheint sich hinter einer grauen Wolkenwand, die stetig doch langsam ihre nasse, kalte Fracht zu Boden fallen lässt, zu verstecken, die farblose Welt leblos zu ihren Füßen liegen lassend. Nur wenig dunkler als der Himmel hebt sich der graugrüne Tannenwald von der Ebene ab, Alvárion einem fernen Kliff gleich langsam und unaufhaltsam entgegenkommend, weder Durchgang noch Erbarmen zeigend. Einzig an einer Stelle, dem grau trotzend, ist ein warmer Schein zu sehen, wie ein Leuchtfeuer von weitem her sichtbar, dem Reisenden Geborgenheit und Ruhe versprechend.
Im stillen Einvernehmen verlangsamt Visalyar seinen Schritt, nach einigen letzten Tritten zum Stillstand kommend. Konzentriert innehaltend betrachtet Alvarion, mit den Fingern liebevoll durch das weiße Fell fahrend, das ferne Licht, die stürmische Luft gleichmäßig ein- und ausatmend. Selbst als sich die Sonne dem Horizont schon weit genähert hat und in dem gepeitschten, unruhigen Meer aus Gras zu versinken droht, die weite Ebene in rot schimmerndes Licht tauchend, stehen Pferd und Reiter noch immer bewegungslos, vom stürmenden Wind umspielt, den Blick nach Osten gerichtet.
„Eorla!“, langsam setzt sich das weiße Pony, den sanften Schenkeldruck Alvárions an den Flanken spürend, in Bewegung. Immer schneller wird der Rhythmus, in dem sich die kräftigen Muskeln anspannen, die schweren Hufe auf die Ebene treffen, Gras zur Seite treibend und Erde aufwühlend. Tief zieht Alvárion die klare, nach Weite und Freiheit schmeckende Luft ein, die Augen schließend breitet er seine Arme aus, die Handflächen gen Himmel gerichtet. Und noch eh der Wind seine volle Kraft erreicht hat, erklingt eine kristallklare Melodie, sich wachsend und schwellend in sphärische Höhen schwingend wird sie vom Wind weit fort getragen, hinein in die Weite der Steppe, einem Abschiedsgruß gleich.
Immer tiefer sinkt die Sonne, die Ebene in gebrochenes Zwielicht hüllend, so dass Reiter und Pony bald nichts weiter sind als ein über die Steppe fliegender Schatten, einen flatternden Schleier aus Haar und Bausch hinter sich herziehend. Der Schein im Osten wird heller und heller, doch das warme, wohlige Licht ist von flammendem Rot durchsetzt, flackernd und zehrend auf Nahrung wartend, die schwarzen, ihn umgebenden Föhren in vernichtendes Glühen hüllend. Bald ist auch schon vor den im Wind sich wiegenden Föhren die Quelle des hellen Scheins auszumachen. Aus dunklen, brandgeschwärzten Brettern erbaut, sich ängstlich vor dem peitschenden, heulenden Wind duckend liegt eine kleine Hütte, unter dem grauen regennassen Schieferdach ein quietschendes Schild an spitzer Eisenstange, das von einer hässlichen, pelzigen Fratze geziert wird. Tränen bilden sich in Alvárions Augen als er des Hauses angesichts wird, kalt, vom flackernden Schein in rotes Glühen versetzt, fallen sie ungebremst in das weiße Fell, das sie tröstend aufnimmt. „Bha’ndiu anorlaê Visalyarama, telèoa yndia’nur“, sanft formt Alvárion die Worte das Abschieds, den weißen Hals seines Freundes fest umarmend, Halt suchend, nie loslassen wollend. Liebevoll drückt das Tier seinen schweren Kopf gegen des Elfen Haar, die großen Augen traurig in die Dunkelheit starrend. Ein letztes Mal fährt Alvárion mit seiner Hand durch das Fell seines Freundes, dann zieht er sie kraftlos zurück. „Visalyar’bha“ kaum hörbar dringt der sterbende Ausdruck in das Ohr des Ponys, welches sich nun widerwillig umdreht und einen letzten Blick auf den Elfen werfend in der Dunkelheit verschwindet. Auch Alvárion, die klare Nachtluft schweren Herzens tief einatmend, wendet sich um, den Blick nach Osten richtend sich der schwarzen Wand aus dunklen Föhren nähernd, den roten Feuerschein im Gesicht.
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Judex
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Beitrag von Judex »

Hier ist einer meiner jüngsten Helden... mal in etwas anderer Form, nur als Idee, fall zusammenhängende Texte euch zu lang sind oder einfach ungeeignet erscheinen...

Irwald von Ehrenstein a.H.

Aussehen:
  • Wie andere Magier auch trägt Irwald Robe und Stab als Zeichen seines Standes. Als Abgänger einer weißen Akademie bevorzugt er dabei eine strahlend weiße Robe, wenn er auf Wanderschaften noch eine gröbere Robe überwirft, um Dreck und Unkraut nicht ganz so ausgesetzt zu sein. Auch einen wattierten Wappenrock führt er bei sich und sogar meistens am Leib, wie er es von der Ausbildung gewöhnt ist.
  • Das an der Akamie kurz geschorene Haar hat sich Irwald in den letzten Wochen und Monaten wachsen lassen, so dass seine blonden Haare ihm bereits in den Nacken reichen und die Ohren bedecken.
  • Voller Stolz trägt er auch das gut gepflegte Langschwert an seiner Seite, welches als Geschenk seines Vaters das Wappen des Hauses in der Parierstange trägt.
Vorgeschichte:
  • Irwald stammt aus einer alten Nebenlinie des traditionsreichen tobrischen Adelsgeschlechts von Ehrenstein. Auch wenn der jetzige Herzog diesem Haus entstammt, ist Irwald doch kaum enger mit diesem verwandt als jeder andere Tobrier auch – nämlich fast gar nicht
  • Irwalds Vater ist traditionsreicher Recke, der die ritterlichen Tugenden über alles hebt. Der verständnisvolle Endsechziger weiß für sein Alter immer noch eine kräftige Statur vorzuweisen, sein bärtiges Gesicht zeugt jedoch eher von Milde. Gorbald ließ sich einst selbst als Knappe von einem Ritter unterweisen und war seitdem immer dort zu finden, wo Tobrien oder das Kaiserhaus mit dem Schwert zu verteidigen waren.
  • Irwalds Mutter Kahyi ist trotz ihres Namens gebürtige Tobrierin, ihre Eltern waren jedoch aufgeschlossene Städter und pflegten von ihrem Laden in Ysilia aus einen regen Handelsaustausch mit dem südlichen Aranien, wo Irwalds Großvater auch den Namen aufschnappte.
  • Schon von Geburt an wurde Irwald von seinem Vater darauf vorbereitet, ihm einst einmal folgen zu können, so dass er sich schon früh in Ritterlichen Disziplinen zu üben hatte. Lediglich die starke Vorsicht der Mutter sorgte dafür, dass Irwald mit Holz- statt Eisenschwertern übte und so sein magischer Funke erhalten blieb. Dennoch war Irwald bis zu seinem 9. Lebensjahr – als er das erste Mal von seinen Fähigkeiten erfuhr – sich sicher, seinen Ahnen auf das Schlachtfeld zu folgen und bereitete sich sowohl durch kämpferische und athletische Spiele als auch alte Heldengeschichten, die er sich von seinem Vater erzählen ließ, darauf vor.
  • Als Irwald in seinem 9. Lebensjahr von seiner Begabung erfuhr, fasste er dies erst als Fluch auf. Seine Fähigkeiten äußerten sich in unkontrollierten Bewegungen umstehender Gegenstände und einer Verbrennung seiner jüngsten Schwester (insgesamt hatte er zwei ältere Brüder und eine ältere Schwester, sowie drei jüngere Schwestern und einen ganz jungen Bruder). Obwohl die Eltern (allen voran Irwalds Mutter) relativ schnell die mit dieser Erkenntnis verbundenen Möglichkeiten erkannten (zu diesem Zweck diskutierten sie anfangs mit dem alten Perainegeweihten des nahe gelegenen Dörfchens, bis dieser sie nach Ysilia schickte, wo sie Hilfe bei Geweihten des Praios und der Hesinde sowie der dortigen Akademie suchten), sah Irwald anfangs schlicht seine Träume platzen.
  • Auf der Suche nach einer geeigneten Lösung entschlossen sich die Eltern, Irwald nach Beilunk zu schicken, da die dortige Akademie aufgrund ihrer Disziplin und ihres Traditionalismus seinen Erwartungen noch am ehesten entsprach und sie sich für Irwald von der größeren Entfernung einen leichteren Start in dem neuen Leben versprachen.
  • Irwald lebte sich an der Akademie recht schnell ein und kam auch mit den häufigen Übungen und Waffengängen gut klar, war es schließlich genau das, worauf ihn sein Vater seit Geburt vorbereitet hatte. Während er trotz seiner Intelligenz in den magischen Disziplinen allerhöchstens durchschnittlich abschnitt, brillierte er auf dem Trainingsplatz. So wundert es kaum, dass er sich schnell auf die an der Akademie herrschende geteilte Praios-, Hesinde- und Rondraverehrung einließ und während Gebeten und Götterkundestunden lernte, dass auch Magier einen ritterlichen Kampf zu kämpfen vermögen.
  • Kurz vor seinem Abschluss zerstörte ein kurzes Ereignis jedoch Irwalds gesammtes Gleichgewicht zwischen Persönlichen Zielen und Wünschen, Göttertreue, Disziplin und Verpflichtung – ein Ereignis in Form der jungen Rahjageweihten Irlija, welche Irwald eine weitaus mächtigere Waffe als Magie oder Schwert zeigt. Da Liebschaften von Seiten der Akademie ungern gesehen werden und gerade die Rahjageweihte als flatterhafte, realitätsferne Träumer gelten, quälen ihn seitdem Vorwürfe, während die Aussichten der Rahjageweihten ihn an einigen seiner Idealen zweifeln lassen.
Charakter:
  • In Irwalds Brust schlagen noch immer zwei Herzen – das des Ritters und das des Magiers. Während seiner Ausbildung hat er gelernt, dass er nie in Plattenrüstung und Wappen mit der Lanze in der Hand dem Feind entgegen reiten wird, genau so allerdings, dass ihm durch seine Ausbildung andere nicht weniger attraktive Tore geöffnet wurden, so dass er sich mit seiner Rolle als Magier gut arrangiert hat. Mittlerweile trägt er Robe und Stab mit Stolz, achtet jedoch stets darauf, das blitzende Langschwert nicht unter seiner Robe verschwinden zu lassen.
  • Irwald ist nicht ganz so verständnisvoll und tolerant wie er sich gerne gibt. Während seiner Lehre wurde ihm beigebracht, sowohl andere Magier als auch „gewöhnliches Kriegsvolk“ von oben zu betrachten. Auch wenn er von seinem Vater lernte, Verständnis zu zeigen, ist er dennoch darauf bedacht, seine Ideen durchzusetzen (erst recht im Gespräch mit Kriegern oder Söldnern, denen er sich intellektuell überlegen fühlt), wenn er auch weiß, dass es sich für einen Weißmagier nicht gehört, sich als strahlenden Helden feiern zu lassen.
  • Nicht so sehr in dieses Bild passen die Fragen nach dem „mehr im Leben“, die sich Irwald seit seiner kurzen Liebschaft mit Irlija stellt. Aus diesem Grund versucht er sie auch noch, in sein Unterbewusstsein zu verbannen, doch der Keim des Zweifels ist gepflanzt und schon jetzt beginnt er Dogmen und absoluten Gehorsam zu hinterfragen - durch den fehlenden Dialog mit Lehrern und Eltern vielleicht gar auf eine gefährliche Weise…
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Judex
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Beitrag von Judex »

Wollt nicht extra nen neuen Thread aufmachen: Elwin schrieb im Wolkenturm-JdF-Meisterforum was über seine Gruppe und ich fand die einfach lustig, besonders der Khor-Geweihte gefällt mir, schön kranker Ansatz ;-)
Elwin hat geschrieben:Für mich ist es jetzt auch soweit, die Gruppe habe ich kennengelernt. Wird sicherlich lustig, die Spieler sind jedenfalls sympathisch. Die Charaktere... schauen wir mal, es ist jedenfalls eine Herausforderung!

Dabei sind (jeweils auf 6.000 AP hochgesteigert, die meisten hatten 3-4.000 "normal" erworben):

Gladiator: Der "Mantikor" hat jahrelang in der Arena Al'Anfas gekämpft und sich so die Gunst des Hauses Paligan erworben. Nachdem ihm die Freiheit geschenkt worden zwar, zog er jahrelang umher und jetzt schickt ihn Goldo Paligan zu seiner Schwester Alara, die nämlich der Idee verfallen ist, einen waschechten Gladiator zum Frühlingsturnier zu bringen – oder insgeheim vielleicht einen Aufpasser für Selindian Hal sucht. Keine Ahnung, irgendwie jedenfalls will ich ihn über die Paligan-Schiene in die Nähe des Kaiserhauses rücken und ihm möglichst auch die Turnierteilnahme erlauben. Wenn ich schon keinen mittelreichischen adligen Krieger habe, dann ist es langweilig, wenn die Spieler nur zusehen, wie NSCs fechten.

al'Halin-Schwertgeselle: Ausgerechnet ein Sandfresser! Aber auch ihn kann ich irgendwie nach Gareth bringen. Der Bursche ist ein mhanadisches Waisenkind und wurde zu den Farisim von Amhallah gegeben, wo er die Klingenkunst lernte. Aber weil er nicht bereit war, dem Zwölfgötterglauben abzuschwören, verweigerte man ihm den Siegelring. Dem Kalifen war es egal, denn er brauchte Krieger, also ging der Schwertgeselle auch ohne offiziellen Abschluss in den Krieg.

Da der Bursche auch immer noch Verpflichtungen (Kalif) hat, kommt er über diese Schiene ins Mittelreich. Denn durch den Vertrag von Unau (AB 106) wurde beschlossen, 99 Elitekämpfer des Kalifats dem Mittelreich zu unterstellen, damit diese den Kampf gegen die Heptarchen unterstützen. Unser Schwertgeselle ist nun einer vor ihnen, sozusagen das Vorauskommando – und der Kalif entsendet ihn gezielt zum Frühlingsturnier, weil er noch zwölfgöttergläubig ist... Werbung in eigener Sache, gewissermaßen. Das ist der Trumpf, denn da er nicht Rastullah anbetet, kann man ihm auch nicht die Teilnahme verweigern.

Kampfmagierin Bethana:
Eine Patrizierstochter, die jedoch infolge ihrer Verstocktheit in gesellschaftlichen Dingen nach Bethana geschickt wurde, um zumindest etwas aus den magischen Kräften zu machen. Sie geht ganz simpel zum Allaventurischen Magierkonvent :)

Söldner/Kor-Geweihter: Der Bursche macht mir noch Probleme. Aber glücklicherweise ist er mit der Magierin bereits bekannt. Er ist nicht nur ein exzessiver Kämpfer, sondern vor allem ein übler Demagoge, der mit "Kriegsfischern" versucht hat, im Orkland ein Reich des Kor zu errichten und mit Mardug Orkhan darüber verhandelte, statt eines Brazoragh-Kultes Kor anzubeten. Berüchtigt ist er für zahlreiche Briefe und Petitionen an das Schwert der Schwerter, in denen er klare Bekenntnisse für Kor als Teil des Pantheons fordert... in einem anderen forderte er einen Kor-Schrein auf der Löwenburg etc.

Weiterhin berüchtigt ist er für zahlreiche "Kriegsverbrechen" (wie man sie modern wohl nennen würde) während des Khômkrieges, bei dem er natürlich auf alanfaner Seite gekämpft hat. (Das sollte unser Schwertgeselle wohl besser nie herausfinden.. :) )

Am Turnier wird er nicht teilnehmen, das habe ich mit dem Spieler schon besprochen: "Wie, Regularien? Stumpfe Waffen? Die kämpfen bestimmt nur auf erste oder zweite Blut, neh?". Daher wird er wohl als selbsternannter "geistlicher Beistand" um den Turnierplatz herumscharwenzeln und versuchen, die Turnierteilnehmer für seine Sache zu gewinnen. Er überlegt auch, einige Opfertiere zu erwerben, mit denen er dann den Turnierplatz vorher "einsegnen" kann :).

Und schließlich:

Draconiter: Von dem weiß ich leider noch nichts, da der Spieler noch im Urlaub ist. Vermutlich profaner Zweig, obwohl ich auch gegen einen zweiten Zauberer oder Geweihten nichts zu sagen hätte. Aber da lasse ich mich mal überraschen, als Draconiter kann er jedenfalls auch gut beim Konvent dabei sein.

Allerdings werde ich die Helden schon mal "zufälligerweise" aufeinandertreffen lassen in einer Burg in Südgaretien und tatsächlich "Bis auf die Knochen" spielen. Ja, gerade WEIL ich ein großer Fan von "Army of Darkness" bin. Aber den entsprechenden Thread habe ich mir schon durchgelesen und ausgedruckt, um entsprechende Ideen einzubauen.

So, nur noch eine Woche Vorbereitungszeit, bis wir mit dem Präliminarium anfangen. Bis dahin muss ich mir noch passende Grusel-Musik besorgt haben (Gibt es vielleicht den Army-of-Darkness-Soundtrack bei Amazon? :) ).
Gesperrt

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