Von der Academia Tenebra nach Mahlhain

Freies Rollenspiel ohne Spielleiter.
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Katharina E.Uranowa
Funkeldrache
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Von der Academia Tenebra nach Mahlhain

Beitrag von Katharina E.Uranowa »

Katharina wirft einen letzten, bedauernden Blick zurück zu der Burgruine, die irgendwo im Nirgendwo wie ein kaputter Zahn in den Himmel ragt. "Jetzt ist es vorbei."denkt sie, "Schade."
Was des Tags wie eine Ruine aussah, hatte in den letzten Nächten die Academia Tenebra beherbergt, eine dunkle Akademie, die sich dank eines Dämonenpaktes zeitweise in der ersten Sphäre maifestierte und an der man sich ungestört seinen Studien der Dunklen Künste hingeben konnte.
Sie beobachtet, wie auf dem kleinen Platz am Fuß der Ruine das Zeltlager, das sich dort in den letzten Tagen angesiedelt hatte, nach und nach wieder abgebaut wird. Die Personen, die da zusammenpackten, hatten alle mit Katharina zusammen in den Vorlesungen gesessen. Katharina hatte sich bereits schweren Herzens verabschiedet; von Rubeus Hammerstein, dem Abschwörer, Samuel, dem Entropiker, dem Herrn Achum, von Herrn Ulfaran, und sogar von dem Paladin Marcellus, der in der ersten Vorlesung zur Dämonologie bei der Vorstellungsrunde nach all den Stereotypen, die sämtlich nach dem Muster "Mein Name ist .... und ich bin Dämonologe bei der Gilde....." mit dem Satz "Ich bin Marcellus und Paladin eines lichten Gottes" für einen kurzzeitigen Aufruhr im Vorlesungssaal gesorgt hatte. Da Dämonologen jedoch sowieso ständig mit überraschenden Wendungen zu tun hatten, beruhigte man sich ziemlich schnell wieder, nachdem Marcellus erklärt hatte, einen in der Akademie studierenden Magier als Geleitschutz begleitet zu haben und einfach keine Lust gehabt habe, drei Nächte untätig herumzusitzen. Also hatte er sich dort eingeschrieben, wo er noch einen freien Platz ergattern konnte. Soweit Katharina das beurteilen konnte, war Marcellus auch ein angenehmer Zeitgenosse. Er verzichtete darauf, Katharina predigend in den Ohren zu liegen, besaß einen tollen Hut mit Federn darauf und hielt tapfer den Herausforderungen von nekromantischen Ritualen, mitternächtlichen Dämonenbeschwörungen unter dem Einsatz von Blutopfern und herumstreunden Geistern im Burghof stand. Nicht einmal diskutierende Magier konnten ihn aus der Ruhe bringen. Katharina überlegte kurz, ihre Vorurteile gegenüber klerikalen Lichten zu entschärfen, dachte sich dann aber, dass Marcellus wahrscheinlich nur eine löbliche Ausnahme von der Regel war, die da besagte, dass die Lichten allesamt irre fanatische Armleuchter waren, denen das Zölibat nicht gut bekam.

Katharina berührt ihre Tasche mit den Aufzeichnungen aus der Akademie, mit den Theorien zu den Sprüchen, die sie dort gelernt hatte und dem Trank, den Herr Achum ihr geschenkt hatte. Außerdem hatte man ihr eine Einladung zu einem weiteren Gelehrtentreffen überreicht, die sich ebenfalls in ihrer Tasche befand und welche sie anzunehmen gedachte. Vor allem die Tatsache, dass sie Rubeus, Achum und Ulfaran dort wiedersehen würde, hebt ihre Laune.

Nach einem letzten bedauernden Blick dreht sie der Akademie den Rücken zu. "Jetzt geht es nach Mahlhain." denkt sie sich. "Das wird bestimmt furchtbar. Naja, hilft nichts. Auf gehts."
"Lichte Priester der Ordnung sollten keine Feenpilze essen."

"Ich hasse naturalistische Kostüme."
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