Katharina und das lila Monster

Freies Rollenspiel ohne Spielleiter.
Excellenz
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Excellenz »

Mit einem "zufriedenem " Schnaufen" stampfe sie hinaus.
Der Nächste welcher herein kam, weil er sich dazu berufen fühlte ohne aufgefordert geworden zu sein, war ein Mann wohl um die 30. Er setzte sich im Schneidersitz vor Katharina auf den Boden, summte leicht und schien in sich und die Welt in ihm zu ruhen. Die Erscheinung, gekleidet in naturbelassenen Stoffen die wohl eher willkürlich aber doch mit einem gewissem Sinn, welchen Katharina gar nicht erst zu ergründen suchte, auf seine Leib gehangen wurden, erinnerten sie daran, dass sie eigentlich wieder einmal ihre Stiefel putzen sollte.

In einer leicht singend wiegenden Sprache erklärte er ihr ohne Nachdruck wie schön die Welt und der Himmel seien und ein jeder der dies erleben dürfe schon deshalb gesegnet sei, dass er mit den eigenen Augen diese Wunder wahrnehmen durfte und so ein zufriedener Mensch sein müsse. Einzig Liebe und Zuneigung zum Kinde, ob nun die Eigenen oder die die eigen geworden seien, sind der einzige wahre Sinnesgrundsatz um zu leben.
Es folgten Ausführungen über Geborgenheit und Nachsicht. Geduld, Geduldigkeit und gedultet werden und gedultet sein ohne die Duldsamkeit oder die Erdulung außer acht zu lassen. Ein Exkurs in transzendente Bewegungslehre und multireflektionale Selbsterkenntnis wechselte zu Tee bei vollem Monde gepflückt und Fußwaschungen mit sand- und sandverwandten Sedimenten.
Er endete mit den Worten: " ... wo ist denn nun der Kleine damit ich ihn liebkosend begrüßen kann?"
Zuletzt geändert von Excellenz am 23. Juni 2011, 22:31, insgesamt 1-mal geändert.
Katharina E.Uranowa
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Katharina E.Uranowa »

Katharina lauschte diesen Ausführungen in zunehmendem Unglauben und dachte daran, dass böse Menschen die Fantasie reizen, während gute Menschen selbiges mit der Geduld taten - und überdies noch ziemlich fade waren. Schon wie dieser Mensch dort auf dem Fußboden saß und so entsetzlich zufrieden und sorglos war, regte sie auf. Mondscheintee, Bewegungslehre, Blödsinn. Der sollte mal seinen komischen Tee nicht trinken, sondern rauchen, vielleicht würde er da nicht so blöd grinsend herumsitzen (und sei es auch nur, weil er dann vielleicht schnell ein stilles Örtchen benötigen würde). Sie überlegte, ob sich Captor, falls er diesen Burschen auch anlecken würde, um herauszufinden ob er geschmacklos war, irgendwas Schlimmes wegholen könnte. Aber sie wollte lieber gar nicht wissen, was der sich so den ganzen Tag über in den Mund steckte, und noch lebte er schließlich und war - zumindest soweit sie das beurteilen konnte - bei bester Gesundheit. Was Captor wohl von dem Typ hielt? Das würde sie herausfinden. Und diesem sackleinen gewandeten Freak da vor ihr eine Lektion zu erteilen, würde ihr eine große Freude sein. Der sollte seinen "Kleinen" kennenlernen, und Katharina würde ihm, also dem Freak, nicht beistehen.
Sie zwang sich zu einem Lächeln, von dem sie hoffte, dass es auch nach einem solchen aussah.
"Kommt doch in zwei Tagen zu mir, morgens zur sechsten Stunde. Dann können wir gemeinsam mit dem Kleinen den Morgen begrüßen. Das wird bestimmt schön. Ich werde mir das ansehen, und wenn ich der Auffassung bin, dass Ihr dem Kleinen gut tun werdet - und daran zweifle ich nicht - seid Ihr danach eingestellt. Und jetzt seid so gut und schickt den dritten rein." Katharina hoffte, dass Captor an diesem Tag schlechte Laune haben und nur noch Sackleinfetzen von dieser menschlichen Flohfalle übrig lassen würde.
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Excellenz »

Mit einem gehauchten " Ich werde da sein..." entschwebte er aus dem Raume erinnernd an eine Mischung aus einem sturzbetrunkenen Bjelawen und einer Pixie, welche wohl einmal zuviel Blütenstaub genascht hatte. Aber für etwas wie das Prädikat "putzig" reichte es niemals....und in Sackleinen schon gar nicht...oder war es doch Rollleinen? Katharina schaute kurz unter ihren Teppich... ja was da lag um den Teppich von unten zu schützen sah dem was da gerade hinaus wogte sehr ähnlich... also Rollleinen!

Kaum das sie den Teppich zurückgeschlagen hatte vernahm Katharina ein Räuspern und beim Aufblicken stand vor ihr ein Herr im gesetzten Alter, gekleidet in strenger grauer Robe und ohne jegliche Falte (die Robe). Er blickte strafend zu ihr herunter und zückte einen breiten Holzkamm, mit welchem er die Fransen des Teppichs senkrecht zur deutlich sichtbaren Steinfuge kämmte: " Verzeihung aber DAS hier sollte entsprechend ausgerichtet werden..." Nach erfolgreicher Herrichtung des originären und einzig wahren Zustandes von Teppichfransen...zu dieser Jahreszeit versteht sich...folgte eine höflich aber militärisch durchexerzierte Vorstellung des Herren, welcher zu jedem Titel und derer gab es viele, ein entsprechendes Schriftstück oder eine Tontafel vorwies, wohl mit dem Ansinnen, dass Katharina den Inhalt peinlichst genau studiere und womöglich fachspezifische Detailfragen stellen würde. Dies tat sie nicht. Nach einer gefühlten halbe Stunde, einem leeren Weinkrug, wobei jeder Schluck missbilligend gewürdigt wurde, hatte Katharina keine Fragen. Dafür er aber!
Katharina kam sich vor wie in einer Prüfung und die Fragen begannen in die Richtung der Herkunft des KINDES, und die ihrer Verbindung zu welchem Mann, welcher Herkunft und Standes, finanzielle Absicherung und Auffälligkeiten in der geistigen Gesundheit der Familienitglieder bis zum 4 Grade ...
Katharina E.Uranowa
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Katharina E.Uranowa »

Was ist denn das für einer, dachte Katharina. Da hatte sie kaum diesen weichlichen Knilch verkraftet, und dann so etwas. Der kämmte doch tatsächlich den Teppich. Katharina hätte sich beinahe am Wein verschluckt. Katharina dachte an das Durcheinander in Captors Zimmer und musste schmunzeln. Der Pedant vor ihr würde toben! Nur dieser Vortrag, den er da gerade hielt, war entsetzlich langweilig. Und diese ganzen Referenzen.... blahh blahh blaah blahhh blaahh blaah. Katharinas Blick fiel auf einige Schriftrollen, die auf einer Truhe lagen (natürlich durcheinander, wie auch sonst). Sie erinnerte sich, dass sie auf diese Schriftrollen einen Schmerzzauber gelegt hatte. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Gast dort ordnend eingreifen würde? Und wenn ja, würde sie ihn davon abhalten oder nicht? Fragen über Fragen, die irgendwie interessanter waren als der Vortrag, den dieser durch und durch graue, militärisch korrekte und bestimmt bis ins Blut puritanische Mensch da vor ihr hielt..... Was?? Was hat er gerade gefragt? Katharina schreckte hoch. Ihre Verbindungen? Mit welchem Mann? Warum?? Dann fiel ihr wieder Captor ein, der ja fälschlich unter "der Junge" lief. Aber diese Indiskretion brachte sie in Rage.
"Wir sollten eines klarstellen" sagte sie gefährlich leise."Der "Junge" ist schon ziemlich groß, aber im Geiste ist er ein verwöhntes, verzogenes Kind. Ich sorge derzeit für ihn. Mehr müsst Ihr nicht wissen, und geht Euch auch nichts an. Wenn Euch diese Informationen nicht reichen, sind alle Eure Referenzen pure Makulatur. Dann verschwendet Ihr meine Zeit. Wenn Ihr Euch in der Lage fühlt, ihn zu bändigen, dann sehen wir uns in drei Tagen, zur sechsten Morgenstunde. Danke. Und wagt es nie wieder, mir irgendwelche indiskreten Fragen über meine Person zu stellen. Nun, was ist, seid Ihr der, welcher Ihr zu sein vorgebt oder ist dies eine Aufgabe, die Eure Fähigkeiten übersteigt?"
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Excellenz »

"Ob verwöhnt, groß oder verzogen, die Grundlage einer angemessenen Erziehung ist ein intaktes Elternhaus, eine makellose Ahnenreihe und Gesundheit! Habe ich keine konkreten und inhaltsschweren Anhaltspunkte darüber kann und werde ich nicht zielgerichtet tätig werden!"

Indem er seine Referenzen zügig einsortierte begab er sich fast schon fluchtartig in Richtung Ausgang....hielt kurz vor den Spiegel neben der Tür inne, welcher leicht schief nach Links, hing. Mit einem gezieltem Fingerzeig schob er ihn in eine Mittelposition. Der Spiegel, seit jeher an die schiefe Lage gewöhnt und dadurch ausgeglichen, löste sich vom Nagel und zerbarst in tausende Splitter auf dem Boden.

"Im Übrigend...Ihr Spiegel ist defekt...und symbolisiert damit gar trefflich den Zustand Ihrer Familie...."

Er entschwand auf den Flur....
Zuletzt geändert von Excellenz am 12. Juli 2011, 23:02, insgesamt 1-mal geändert.
Katharina E.Uranowa
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Katharina E.Uranowa »

Es dauerte einen Moment, bis die Gesamtheit dieser ungeheuerlichen Aussage komplett bis zu Katharina durchgedrungen war. Der Kandidat war bereits fast aus der Tür heraus, als sie, hochrot im Gesicht vom Sessel aufsprang. "WAS!" brüllte sie. "Niemand außer mir beleidigt Captor!" Der Kandidat sah über die Schulter zu ihr, das Gesicht missbilligend verzogen. Diese winzige Zeitverzögerung besiegelte sein Schicksal. Katharina warf ein Weinglas nach dem Kandidaten. Das Weinglas zerschellte knapp zehn Zentimeter neben seinem Kopf an der Wand. Der Mann zog den Kopf ein. Katharina warf die Weinkaraffe, die hinter dem Kandidaten an der Flurwand zerschellte. Das beschleunigte seinen Abgang, aber Katharina folgte ihm. Sie hatte die Reste ihres Frühstücks in die Hand genommen und folgte dem Kandidaten, der den Flur hinunterfloh, die Tasche mit seinen Zertifikaten schützend über dem Kopf haltend. "Und niemand beleidigt meine Familie!" tobte Katharina. Ein Becher traf den Kandidaten im Kreuz, kalter Kaffee ergoss sich über die graue Robe. "Meine Familie ist tadellos! Von ganz weit aus dem Westen! Sowas hatte er nie! Er stammt ja bestimmt aus einer Reihe von Bürokraten! Unordentlichen Bürokraten! Mit jeder Menge unerledigter Akten! Und faltigen Roben!" Sie warf einen Teller, der den Kandidaten in die Knie traf. Der Kandidat strauchelte leicht, fing sich aber wieder und hetzte weiter. Katharina warf die Milchkanne. Milch spritzte dem Kandidaten gegen die Beine. "Und ich hatte eine Oma!" wetterete Katharina weiter. "Mit einem roten Kopftuch! Und Bonbons in den Taschen!" Jetzt hatte sie nur noch das Tablett in der Hand. Sie warf es. das Tablett segelte durch den Flur und knallte dem Kandidaten gegen den HInterkopf. "Und ich habe vielleicht noch einen Opa!" triumphierte Katharina, "Und wenn, dann steht dem Grau besser als Ihm!" Der Kandidat verschwand um die schützende Ecke, und Katharina blieb schwer amtend stehen.
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Excellenz »

Endlich eine Ecke auf diesem ewig langen Gang.....dachte sich der Gejagte und wollte etwas Luft schnappen, lehnt sich dazu kurz an eine große Kiste und sagt so beiläufig zu sich: " Beim großen Kahn, lang lebe er, was war denn das für eine Furie..."

Der Kistendeckel sprang nach oben und beförderte den Kandidaten unsanft auf den Steinfußboden.
Heraus sprang Captor mit einem Becher und rief lauthals:

"Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! Lang lebe der Kahn! "

Dabei hüpfte er von einem Bein auf das Andere und hob den Becher nach oben.
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Katharina E.Uranowa »

Katharina bog um die Ecke. Sie sah den Gehetzten auf dem Boden, wie er Captor ansah und dabei ziemlich dumm aus der Wäsche guckte. Dann registrierte sie zufrieden, dass sich eine Suche nach ihrem Schützling erst einmal erledigt hatte. Auch schien es ihm gutzugehen, schließlich hüpfte er und krakeelte dabei.
Katharina streckte die Hand aus. "Richtig, Captor, lang lebe der Khan. Komm, wir gehen jetzt und besorgen uns was zu essen."
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Excellenz »

Auf das "lang lebe der Khan" von Katharina, erwiderte Captor noch einem mit einem "Laaaaaaaang lebe der Khan!" und hielt dann sofort inne..."Essen??". Nun dies schien die Lang-lebe-der-Khan-Triade zu unterbrechen und er warf den Becher fort und hüpfte mehrfach im Kreis um Katharina herum und lief dann Richtung Küche und winkte Katharina zu : "Essen...Essen. Eeeeeeeessen! Komm!"
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Katharina E.Uranowa »

Katharina beeilte sich, mit Captor Schritt zu halten. Captor hüpfte wie ein Ball hin und her, krakeelte immer wieder "Eeesssen!!!! Eeesssen!!" und war sichtlich guter Dinge. Katharina beschloss, dass es an der Zeit war, pädagogische Maßnahmen zu ergreifen.
"Wir werden jetzt immer zusammen essen." sagte sie zu Captor. Katharina war zwar überzeugt, dass sie das bereuen würde, aber anscheinend konnte man mit Essen bei Captor viel erreichen. "Und morgen früh nach dem Frühstück kommt dich jemand besuchen. Jemand, der den Tag mit dir verbringt. Damit du nicht so allein bist."
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Excellenz »

Captor war zu Küche gelaufen und hüpfte dort um den Koch, welcher ihn einfach ignorierte und eine Pfanne um ihn herum balancierte. Es roch streng nach fleischigem...

" Essen, Essen...los komm ich will alles probieren!"
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