Katharina und das lila Monster

Freies Rollenspiel ohne Spielleiter.
Excellenz
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Katharina und das lila Monster

Beitrag von Excellenz »

"Endlich wieder das eigene Bett!"

Katharina fällt in ihre Kissen. Nach der hastigen und unkoordinierten Abreise aus Gleystoke und der Heimreise oder doch eher...Flucht durch die immer wieder auftauchenden Untoten Klüngel, brauchte sie zuerst einmal Ruhe und dann..... Ihren Schneider. Ein guter Teil der Roben musste bei den Untoten zurückgelassen werden. Während sie in ihrer Vorstellung Untote in Roben über den Burghof staken sah, fiel sie in einen unruhigen Halbschlaf......

....Schritte von nackten Füssen auf Steinfussboden.......ein kurzes schnelles Schleifen......
...nackte Füßen rennen auf dem Gang am Zimmer vorbei.....
....wieder dieses Schleifen......
....und schon wieder rennt jemand vorbei!


"WAS ist das denn!?"

Sie begibt sich nach draußen und hält halbschlafen die Talglampe auf den Gang hinaus.....um gerade noch zu erkennen wie das lila Monster (eigentlich Captor Farin) nackt! (den Gedanken zu bewerten, ob er gut aussehe, übergeht sie) auf einem der kurzen ladrischen Gebetsteppiche über den blank polierten Steinboden schlittert, mit den Armen rudert und mit beachtlichem Tempo gegen die geschlossene Türe am anderen Ende prallt und liegen bleibt.....
Katharina E.Uranowa
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Katharina E.Uranowa »

"Den habe ich ganz vergessen," denkt Katharina. "Mist, der ist ja auch noch da, eigentlich hätte der Bannkreis noch halten sollen, und .... ach du mein Güte, warum ist er.... wenn jetzt jemand vorbeikommt! Das wäre ja peinlich, nicht auszudenken, welche Gerüchte es dann gäbe." Sie hastet in das Zimmer zurück, greift nach dem ersten textilen Kleidungsstück, das sie findet (später wird sich herausstellen, dass es ihr lila Morgenmantel ist) und hastet zurück über den Gang, dahin, wo Captor sich befindet. Bei ihm angekommen, wirft sie ihm den Mantel wie eine Decke über den Körper und versucht (mit einem gewissen Sicherheitsabstand), festzustellen, ob ihrem widerspenstigen, unfreiwillligen und meistens sehr nervtötendem Hausgenossen etwas Ernstes zugestoßen ist. Optisch sieht er aus wie immer. "Ich brauche dringend jemanden, der sich um ihn kümmert, jemanden der auf sowas spezialisiert ist. " denkt sie bei sich. "Einen Dompteur. Oder ein Kindermädchen, aber dann ein besonders erfahrenes."

Sie betrachtet den reglosen Captor. Wie er so dalag, war er sogar beinahe putzig. Da konnte sie glatt vergessen, was für eine entsetzliche Kreatur das war. Und wo er schon mal keine ausstrahlenden Steine und Ringe und ähnliches trug, konnte sie auch mal einen Blick auf ihn werfen - aber zuerst konnte ein Schlafzauber bestimmt nicht schaden, schließlich hatte sie die Erfahrung gemacht, dass er manchmal aprupt hochschreckte und weiter nervte, obwohl er einen Lidschlag vorher noch völlig ruhig gewesen war. Sie spricht die entsprechende Formel für den Schlafzauber.
"Lichte Priester der Ordnung sollten keine Feenpilze essen."

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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Excellenz »

Der Schlafzauber ging Katharina unglaublich leicht von der Hand. Kaum merklich musste sie ihre Kraft investieren um ihn zu wirken.
Der nun folgende routinierte Blick auf Captor folgte dem immer und immer wieder benutzen analytischem Schema. Tangential näherte sie sich dem Corpus, fast schon ein bisschen aufgeregt, was sie erkennen würde.Automatisiert blendete sie ihren eigenen Schlafcantus aus, konzentrierte sich darauf durch die eigene noch aktive arakane Rüstung zu schauen und blickte nun erst einmal auf den Kopf Captors. Fraktale, jede Menge davon in ungeordneter Häufigkeit.....und ......in diesem Moment fiel die Tür, im übrigen eine der wenigen welche als solche bezeichnet werden konnten, weil sie aus Holz waren, aus den Angeln in das Innere des Raumes.
Captor blieb wie scheintot liegen.

Im Halbdunkel hinter der Türöffnung erschien eine Silhouette, welche sich zu einer Person formte, indem sie sich in Richtung der Öffnung bewegte. Die schlaftrunkenen Wortfetzen in altem, aktzentbehafteten Llardrisch wandelten sich im Schein der Talglampe in ein : "Sie haben geklopft ...... Frau Uranowa?"

Einer der Kollegas der Magiervereinigung stand im traditionellen llardrischem Nachtgewand in der Türöffnung und blickte mit müdem Blick auf Katharina herab ohne auch nur im Geringsten den davor liegenden Captor zu würdigen.
Zuletzt geändert von Excellenz am 17. Mai 2011, 23:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Excellenz »

Ohh nein, ohh wie entsetzlich, dachte Katharina. Jetzt ist der Herr Kollege Weidensang wach. Und ich muss irgendwas sagen, irgendwas Kluges.... aber leider fiel ihr nichts ein, was halbwegs klug war. Am liebsten würde sie den Kollegen ja bitten, ihr dabei behilflich zu sein, das lila Monster wieder in seine Räumlichkeiten zu schaffen. Aber erstens machte der Kollege bereits einen betagten und etwas gebrechlichen Eindruck, und zweitens würde der Kollege dann feststellen, dass Captor unbekleidet war... und das würde dann peinlich für sie werden... und sie konnte schlecht erklären, weshalb ihr Schützling, der ihr persönlich von der Gilde anvertraut worden war, des nachts nackt durch die Gänge der Gilde hastete... und dabei gegen Türen rannte... nein, das kam nicht in Frage. "Ich bitte vielmals um Verzeihung, werter Magister, aber ich wähnte Sie noch wach, und wollte fragen, ob Sie das Exemplar der "Transzentalen Beschwörungslehre" haben. Der Herr Bibliothecarus meinte, das Buch sei bei Ihnen." Während sie sprach, versuchte sie, nicht auf Captor herunterzusehen. "Toll, " dachte sie. "Jetzt hält der Kollege Weidensang mich für seltsam. Nur komische Leute fragen nachts nachdem die dritte Stunde vergangen ist, andere nach Büchern. Aber das war nicht zu ändern. Katharina sah den Kollegen an, lächelte und hoffte das Beste.
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Excellenz »

Weidensang dreht sich wortlos um und schlurfte ins Dunkel seiner Kammer und kam dann mit besagtem Bande zurück, zog einen seiner Strümpfe aus selbigem, welchen er als Lesezeichen genutzt hatte und reichte das Werk Katharina.
" Ich hoffe es hilft Dir genauso gut einzuschlafen wie mir auch! Ach im Übrigen bring doch Captor wieder in sein Bett, der Junge verkühlt sich ja hier sonst noch....zumal hast Du den jüngeren Rücken, die letzten 4 Nächte habe ich ihn dahin gebracht... achso und beim Kollegen Tschertnitank solltest du Morgen vorbei schauen er hat sich die Nacht davor an Captor verhoben und liegt an sein Lager gebunden. Und während er wieder in Richtung seiner Lagerstatt strebte murmelte er noch: " Ach und schau mal auf dein Pult dort liegen bereits 8 Rechnungen für das Richten meiner Türangeln...angenehme Nachtruhe....!"
Nachdem das Schlurfen verklungen war stellt sich bald darauf ein regelmäßiges Schnarchen ein....
Katharina E.Uranowa
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Katharina E.Uranowa »

Katharina stand einen Moment da, das Buch in der einen Hand, die Lampe in der anderen. Am liebsten wäre sie im Boden versunken. Es schien niemanden zu kümmern, dass Captor des Nächtens unbekleidet die Gänge der Gilde unsicher machte. Aber irgendwann würde man ihr dies vorhalten, mit Sicherheit. Sie war für ihn verantwortlich. Und einen Krankenbesuch musste sie jetzt auch noch machen. Der arme Herr Tschertnitank! Katharina wusste, wie sehr er Portwein mochte und beschloss, ihm am nächsten Morgen eine Flasche vorbeizubringen. Es war zum Heulen. Am liebsten hätte sie diese entsetzliche, verwöhnte, unausstehliche Kreatur, die man ihr da aufgehalst hatte, in irgendeiner Globule entsorgt, und zwar in einer, die grau und langweilig war. Aber leider war er ihr anvertraut. Und was man ihr anvertraute, beschützte sie. Sie warf einen Blick auf den schlafenden Captor und rechnete nach, wieviele Schlafzauber sie ihm in der letzten Zeit verpasst hatte. Irgendwie schienen das ziemlich viele gewesen zu sein. Tragen konnte sie ihn nicht, und levitieren ebenso wenig. In der Gewissheit, dass es eine ziemlich blöde Idee war und dass sie es spätestens in fünf Augenblicken bitter bereuen würde, löste sie den Zauber.
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Excellenz »

An Captor war keine Veränderung zu erkennen. Er lag weiterhin auf dem Boden, spärlich bedeckt und friedlich schlafend.
Katharina E.Uranowa
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Katharina E.Uranowa »

"Mist" denkt Katharina. "Mist Mist Mist..." Warum wacht er nicht auf? Hat er sich verletzt, als er gegen die Tür geknallt ist?

Dann erinnert sie sich an die Mitteilung des Kollegen bezüglich der Rechnungen für die Türangeln. Scheinbar machte das lila Monster öfter solche nächtlichen Eskapaden. Da würde er sich wohl kaum ausgerechnet jetzt verletzen. Nein, wahrscheinlich war die Tatsache, dass Captor so friedlich schlief, darauf zurückzuführen, dass er eben...nun ja, Captor Farin war, besser bekannt als Captor, das lila Monster. Wahrscheinlich war der Schlaf von Captor nichts weiter als eine seiner Eigenheiten. Katharina beschloss, die gelegenheit zu nutzen und versuchte es noch einmal mit einer Analyse.
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Excellenz »

Also auf ein Neues...
Der nun folgende routinierte Blick auf Captor folgte dem immer und immer wieder benutzen analytischem Schema. Tangential näherte sie sich dem Corpus, fast schon ein bisschen aufgeregt, was sie erkennen würde.....
Moment! Bei der tangentialen Analyse fiel ihr auf, dass die Naturalis fast vollständig verschwunden war. Nun ja abgesehen von einigen wenigen Fäden, dünn und unscheinbar....
Katharina E.Uranowa
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Katharina E.Uranowa »

"... die Naturalis verschwunden?" Katharina ist für einen Moment verblüfft; das hat sie überhaupt nicht erwartet. Sie lässt die Richtung ihrer Analyse in die Umgebung abgleiten und stellt fest, dass das Phänomen einen Umkreis von rund zwei Schritt um Captor betrifft. Danach ist die Naturallis so vorhanden, wie Katharina sie kennt. Captor scheint sie zu verdrängen.... interessant. Katharina sieht ihn sich näher an. Sie beginnt am Kopf; dort sieht sie eine Menge Fraktale, sie sich im Auflösungsprozess befinden... viele davon erkennt sie als ihre eigene Artificialis, oder vielmehr die Überreste davon. "Das müssen die ganzen Schlafzauber sein, die ich ihm verpasst habe.", denkt sie. "Das waren wirklich eine Menge." Daneben sieht sie noch andere Fraktale, wesentlich älter und aufgrund der Zerfallsrate nicht mehr verifizierbar. Da es sich jedoch um Canti gehandelt hat, die am Kopf angesetzt haben, geht sie davon aus, dass die Genealogie der gewirkten Canti mentalistischer Natur war. Sie sieht nach unten und stellt überrascht fest, dass Captor eine eigene Arcana hat. Eine Ausrichtung ist nicht erkennbar, die Arcana wirkt seltsam ungeformt.... und die darin enthaltene Stärke nimmt ab... Cantor wirkt im Schlaf Magie. Ist darauf die Verdrängung der Naturalis zurückzuführen? Aber ein richtiges antimagisches Feld ist es auch nicht, was da um ihn herum ist... dann würde ihre Analyse ja nicht durchdringen..... Katharina ist ratlos.
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Katharina E.Uranowa »

Katharina ließ sich, überzeugt davon, etwas wirklich Interessantes und Neues gefunden zu haben, jetzt auch auf dem kalten Steinfußboden vor der Tür des Magisters Weidensang nieder und sah sich diese seltsame, undefinierbare Arcana von Captor genauer unter an. Was tat Captor da? Verdrängte er die Naturalis? Zerstörte er sie? War eine Matrix Artificialis auszumachen?
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Katharina E.Uranowa »

...irgendetwas bohrte in Katharinas Gedanken. Sie benötigte einige Momente, dann fiel es ihr ein: Das lila Monster war zwar zugedeckt, lag aber auf den kalten Steinfliesen. Zwar lag ein dünner Teppich dazwischen, aber das war kaum als "warm genug" zu bezeichnen. Katharina , die daneben kniete, spürte bereits, wie die Kälte durch ihre Hose drang. Konnte sich Captor erkälten? Katharina beschloss, kein Risiko einzugehen. Sie nahm eine Ecke des Teppichs ud zog den darauf liegenden Captor bis in sein Zimmer. Dort lagen genügend Teppiche herum, als dass er sich erkälten konnte. Sie deckte ihn noch mit zusätzlichen Decken zu und ging wieder zu Bett.

Die ersehnte Ruhe währte leider nur kurz. Bereits kurz nach der sechsten Stunde am folgenden Morgen wurde Katharina durch ein hartnäckiges, lästiges Klopfen aus dem Schlaf gerissen. Dieses Mal war es einer der Hausdiener, der sie mit säuerlicher Miene darüber informierte, dass Captor im Hof sei. Katharina, die Schlimmes ahnte, begab sich dorthin und sah ihren Schützling, dieses Mal wenigstens mit Hose und Stiefeln bekleidet, wie er die in einer Ecke des Hofes aufgestapelten getrockneten Kuhfladen, die zum Heizen gedacht waren, über den Hof warf. Jeder Wurf wurde von einem begeisterten "Huuiiii!!!" begleitet. Captor hatte sichtlich Spaß. Für Katharina war der Tag bereits verdorben.
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Katharina E.Uranowa »

Katharina begab sich zu ihm, wobei sie den Geschossen auswich. Er grinste. "Hunger."
"Ab auf dein Zimmer, dann gibts Frühstück." Captors Gesicht verzog sich zu einer Schmollmaske. "Du bist fies." erklärte er, sprang an ihr vorbei und verschwand im Stall. Katharina folgte ihm. Captor hatte offensichtlich beschlossen, sein Frühstück selbst in die Hand zu nehmen. Er hatte einen Stiefel unter das Euter eines großen, braunen Yaks gestellt und molk. Das Yak sah schläfrig drein und käute wider. "Ab auf dein Zimmer." wiederholte Katharina noch einmal, dieses Mal schärfer. Captor schüttelte den Kopf und molk weiter. Im vollen Bewusstsein, dass sie sich jetzt genauso kindisch benahm wie ihr Zögling, hob Katharina die Zottelmähne des Yaks, bis sie ihm in die braunen, freundlichen, verschlafenen Augen sehen konnte. Sie konzentrierte sich kurz. "Tritt ihn und lauf!" murmelte sie dann und sprang zur Seite. Das Yak stieß ein lautes Gebrüll aus, trat nach hinten aus und floh aus dem Stall. Katharina warf einen befriedigten Blick auf Captor, der nun in einer Milchpfütze auf dem Rücken lag. Von draußen drangen aufgeregte Schreie: "Das Yak ist los!! Das Yak ist los!", untermalt von zornigem Muhen. Katharina hörte , wie Leute hin und her rannten. "Du bist fies." stellte Captor zum zweiten Mal an diesem Morgen fest. Er stand auf und hinkte zur Tür hinaus. Seinen Stiefel hatte er liegenlassen. Katharina fühlte sich plötzlich so müde, als sei der Tag schon gelaufen. Sie hob den Stiefel auf, goß noch etwas Milch aus und begab sich zu einem kleinen Zimmer, das beinahe direkt gegenüber dem Haupteingang der Gilde lag. Dort fand sie den Major Domus vor. Sie stellte den Stiefel auf den Tisch, sah ihn an und erklärte: "Ich brauche jemanden, der sich mit Kindern auskennt. Zu einem Drittel Zuchtwart, zu einem Drittel Amme und zu einem Drittel Kindermädchen. Ich werde jetzt eine Reise unternehmen, und bis ich zurück bin, hoffe ich dass Ihr die betreffende Person gefunden habt". Sie ließ einen Beutel mit Münzen auf dem Tisch liegen und verließ sie das Büro. Den Stiefel nahm sie mit.
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Excellenz »

Ob es nun an den Münzen oder an dem energischem Blick- und Redeschwall gelegen hatte, konnte und wollte Katharina nicht ergründen. Aber zu ihrem skeptischen Erstaunen erschien zum späten Nachmittag der Major Domus mit 3 Personen und dem knurrigen Satz:
"Da, jemand anderen werdet Ihr kaum finden für die Aufgabe..."

Damit drehte er sich um und verschwand, wobei er die 3 Herrschaften eher unmotiviert im Gang stehen lies.
Katharina bat die 2 Herren draußen zu warten und begann mit der Frau.

Bei genauerem Betrachten erinnerte sie diese in Verhalten und Erscheinung an den Yak vom Morgen, nur dass ihr die Haare lediglich über den Augen hingen. Ansonsten war sie einen ganzen Kopf großer, 3 mal so breit und in traditionelle lladrische Kleidung gehüllt. Kaum das Katharina sie ansprechen wollte, donnerte die Frau auch schon los. Wild gestikulierend und in einer Lautstärke wie es bei einem mittelprächtigen Sturm nicht besser sein konnte, schien sie ihre Vorzüge in bestem aktzentreichen lladrischen Bergdialekt anzupreisen. Sie endete ihren "Vortrag", welcher weder sicht-noch hörbar Luft zu holen beinhaltetet, mit einem kräftigen Fausthieb auf den Tisch. Mit dem Ergebnis, dass dieser deutlich knackte und die darauf befindlichen, durchaus schweren Bücher und Schriften, kurzzeitig in die Luft sprangen und danach wieder ihren Platz einnahmen. Daraufhin stemmt sie ihren Fäuste in die Seite und schaute erwartungsvoll in Katharinas Richtung...
Katharina E.Uranowa
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Re: Katharina und das lila Monster

Beitrag von Katharina E.Uranowa »

Katharina saß äußerlich ruhig, den Blick starr auf die weibliche Monströsität vor ihr gerichtet. Sie hatte nicht alles verstanden, was diese quadratische, ungepflegte Person vor ihr da von sich gegeben hatte, aber das war nicht nötig. Der Grundtenor ihrer Ausführungen war mehr als deutlich gewesen und hätte beinahe ihr Weinglas vom Tisch gefegt. Katharina hatte es gerade noch von dem wackelnden Tisch retten können und drehte es jetzt unschlüssig in ihren Händen. Sie dachte intensiv darüber nach, wie sehr sie Captor verabscheute und kam zu dem Ergebnis, das sie ihn zwar lästig fand, es aber eigentlich nicht übers Herz brachte, ihn dieser Schreckschraube auszuliefern. Hinzu kam noch, dass dieses Ungetüm einer optischen Komplettrunderneuerung bedurft hätte, die bei einem Bad anfing, mit einem neuen Haarschnitt weiterging und mit einem Besuch beim Schneider endete. Und dazu hatte sie gerade keine Lust. Außerdem fürchtete sie, dass diesbezüglich jede Anstrengung unter Umständen vergeblich war. Vielleicht war es sogar besser, dass man nicht sah, was die Haare, die da wie ein Vorhang vor dem Gesicht hingen verbargen. Auf der anderen Seite sollte sie ja herausfinden, was es mit Captor auf sich hatte. Sie traute ihm durchaus zu, diese entsetzliche Frau in ein nervliches Wrack zu verwandeln. Wenn sie hätte wetten müssen, wer von den beiden den längeren Arm hatte, würde sie auf ihren Schützling setzen. Sie schenkte der Frau vor ihr ein Lächeln, von dem sie hoffte dass es hinlänglich einnehmend war und erklärte:"Wunderbar. Das war schon mal sehr aufschlussreich. Trotzdem muss ich noch einmal sehen, wie Sie mit meinem Schützling klarkommen. Wir sehen uns morgen früh zur sechsten Stunde, hier in diesem Zimmer. Dann werde ich Euch zu ihm bringen, und Ihr werdet bis zum Mittag mit ihm verbringen. Ich werde mir das ansehen, und dann entscheiden. Danke, das war für den Moment alles."
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