Cadrim, Sohn des Murax

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Cadrim, Sohn des Murax
Drachenei
Drachenei
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Cadrim, Sohn des Murax

Beitrag von Cadrim, Sohn des Murax »

"So, mein Junge. Das war´s schon. Sieh zu, dass du auch genug isst und trinkst, das kräftigt deinen Körper. Leider solltest du noch kein Bier trinken, sei versicher, ich weiß wie schwer das ist." Er hält einen Moment inne und stellt sich gerade vor, wie es IHM in einer solchen Situation ergehen würde Doch die nicht sehr erfreuliche Vorstellung schüttelt er schnell wieder ab und fährt fort: "Am Anfang vor allem viel Salat, Obst und eher mageres Fleisch, das liegt nicht so schwer im Magen. Ich lasse deinem Vater noch ein paar Kräuter da, die soll er mit heißem Wasser aufgießen und du musst einmal am Tag einen kleinen Krug davon möglichst heiß trinken. Aber ich kann dir versprechen, in drei oder vier Tagen kannst du dich wieder in der Taverne sehen lassen und Väterchen Angrosch mit ein paar anständigen Liedern preisen."
Der stämmige Zwerg wendet sich von dem Bett ab, in dem ein etwa 25 Götterläufe zählender, blasser Mann mit einem bandagiertem Handgelenk und einem leicht verfärbten Arm liegt. Er spricht jetzt zu einem großen Mann mit bereits weißem Bart, offenbar der Vater des Kranken.
"Und Ihr passt etwas besser auf den Jungen auf und benachrichtigt mich das nächste mal lieber etwas früher, denn einem Toten kann auch der beste Heiler nicht mehr helfen und einen abgefallenen Arm kann man nicht mehr hinnähen."
Der Mann im Bett verzieht beim zweiten "Jungen" das Gesicht, doch sein Protest wird von seinem Vater mit einem kurzen Kopfschütteln zum Schweigen gebracht. Dieser wendet sich wieder an den Zwerg:
"Auf jeden Fall bin ich Euch zu Dank verpflichtet, ohne Eure Hilfe hätte er wohl seinen Arm verloren. Wie war noch Euer Name?"
"Cadrim, Sohn des Murax, Sohn der Narescha!" dröhnt es sofort lautstark vom Zwerg. Er fährt fort: "Mit Fremdkörpern im Leib darf man nicht spaßen, wie meine Mutter immer sagte, doch offenbar hat sie´s damit nicht so genau genommen, sonst wäre ich wohl nicht hier." Der Zwerg bricht bei diesem Scherz in brüllendes Gelächter aus, während sich die beiden Menschen nur ein Lächeln abringen können, doch das scheint ihn weiter nicht zu stören.
"Dann wäre da noch die Frage Eures Lohnes zu klären, werter Herr Zwerg..." Doch er wird von dem immer noch kichernden Zwerg unterbrochen.
"Das sollten wir am besten in der Taverne bei einer guten Mahlzeit und einem Krug Bier klären, meint Ihr nicht auch?"
Er tritt noch einmal an das Bett und schlägt dem jungen Mann mit seiner kräftigen Hand auf die Schulter, sodass dieser gleich wieder zurücksackt.
"Also, mein Junge. Mach´s gut und pass in Zukunft besser auf, denn ich werde wieder weiterziehen. Siehst wie ein starker Bursche aus, ich bin sicher, wir könnten ein paar vergnügliche Abende in der Taverne verbringen, aber leider kannst du ja noch nichts richtiges trinken. Aber mach dir keine Sorgen, ich trinke deine Portion mit deinem Vater. Viel Glück noch, mein Junge."
Obwohl im der Zwerg wohl, trotz seiner Hilfe auf die Nerven geht, bedankt er sich doch noch einmal höflich und sieht zu, wie der Zwerg, einen Arm ausgestreckt auf der Schulter seines Vaters immer noch lachend aus dem Haus tritt und sich auf den Weg zur Taverne macht.
Nach einigen Lagen Bier und einem höchst philosophischen Gespräch über die Götter und die Welt mit dem Vater des jungen Mannes und später mit den anderen Gästen der Taverne, unterbrochen von einigen Runden Armdrücken wirft sich Cadrim mit einem ordentlichen Brummschädel auf sein Lager und schläft mit einem Trinklied auf den Lippen, das gleich darauf von dröhnendem Schnarchen abgelöst wird, ein.

Am nächsten Morgen bricht er nach einem zeitaufwendigen Frühstück auf und marschiert mit seinem großen Rucksack mit seinen diversen Utensilien und einem fröhlich gepfiffenen Lied aus dem Dorf.
Der Vater sieht im mit seiner Frau an seiner Seite nach;
"Das ist wahrhaftig der seltsamste Heiler, den ich bisher gesehen habe." meint sie. "Aber, Hesinde sei Dank, wusste er, was er tut. Was hat er denn als Lohn verlangt?"
"Er war sehr anständig. Obwohl ich ihm gesagt habe, dass wir nicht gerade arm sind hat er für Behandlung und Kräuter nur einen Silbertaler verlangt."
"Das ist wahrlich ein angemessener Preis."
nach kurzem Zögern setzt er hinzu:
" ... und ich soll seine Zeche in der Taverne bezahlen."


So ist Cadrim. Ein trinkfreudiger und lustiger Geselle, wenn man nicht zu sehr auf die Etikette achtet und seinen seltsamen Humor verstehen will.
Er ist recht groß für einen Zwerg , wird aber immer von dem gewaltigen Rucksack auf seinem Rücken überragt, den er trotz des großen Gewichtes immer mit einem lauten Lied auf den Lippen zu tragen vermag. In dem Rucksack hat er all die Werkzeuge, die er bei seiner arbeit brauchen kann, eine Lederschürze, ein scharfes Messer für den Aderlass, eine Säge, Zangen, Bohrer, Haken, jede Menge Verbandszeug und, ganz oben im Rucksack, gleich neben dem Reiseproviant seinen wichtigen Kräuterbeutel, den er von Zeit zu Zeit selbst wieder auffüllt. Cadrim trägt gerne bequeme, weite Kleidung und macht des öfteren eine kleine Pause, bei der er sich an den Wegesrand setzt und genüsslich seinen Proviant verzehrt. Doch eine kräftige Axt an seiner Seite, ein Schild auf seinem Rücken und sein Kettenhemd legen Zeugnis ab, dass Cadrim auch ein Kämpfer ist, der in der Lage ist, sich seiner Haut zu wehren und für einen guten Kampf ist er immer zu haben.
Er ist eben auch ein Krieger, aber es käme ihm nie in den Sinn, einen Gefangenen oder wehrlosen zu erschlagen oder einem Verwundeten nicht zu helfen, nur weil ihm ein paar Gegner im Nacken sitzen. Außerdem hat er die Angewohnheit, bei seinem Patienten zu bleiben, bis dieser außer Gefahr ist. Alles in allem ein aufrichtiger und ehrenhafter Kerl, der nur selten viel für seine Dienste verlangt. Meist besteht sein Lohn aus einer ordentlichen Mahlzeit und etwas Kleingeld. Dennoch hat er immer genug Geld, um sich seinen Lebensstil zu finanzieren und dann und wann ein paar seltene Kräuter einzukaufen.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Juhu! Ein echter Zwerg!

Endlich jemand, der weiß, was es heißt, Zwerg zu sein. ;)

Mit meinem Zwergen Xetolosch stoße ich da immer nur auf Unverständnis und Mißbilligung meiner Mitspieler. :)

Freut mich, Dich dabei zu haben. Ich werde versuchen, Dir morgen eine Einstieg zu schreiben, kann aber nicht versprechen, ob ich die Zeit dazu finde. Spätestens Samstag setze ich mich aber ran.
Eines der traurigsten Dinge im Leben ist,
dass ein Mensch viele gute Taten tun muss,
um zu beweisen, dass er tüchtig ist,
aber nur einen Fehler zu begehen braucht,
um zu beweisen, dass er nichts taugt.
- George Bernard Shaw (1856-1950)
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