Wort zum Montag

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Ebrajin von Tuzak
Purpurwurm
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Wort zum Montag

Beitrag von Ebrajin von Tuzak »

Da bei Gundel nach dem letzten Mal ein bisschen Frust bezüglich übermächtiger Gegner usw. aufgekommen ist möchte ich zu diesem Thema mal eine Grundsatzerklärung verlesen. Weiß nicht, inwieweit diese Empfindung allgemein ist, aber lieber ein Post zu viel als zu wenig.

Falls der Eindruck aufkommen sollte, ihr wärt an vielen Stellen ohnmächtig, Spielball in zu großen Plänen, konfrontiert mit Gegnern, die euch in jeder Hinsicht überlegen sind, so ist selbiger absolut zutreffend. Allerdings auf der Ingame-Ebene.

Mir ist bewusst, dass gerade dieser Teil der Kampagne gegen einen eigentlich ehernen Grundsatz des Genres Heroic Fantasy verstößt, nämlich jeder Char bringt wenigstens einmal am Abend seine speziellen Fähigkeiten lösungsfördernd ein, am Ende steht die mehr oder weniger heldenhafte "Plotlösung". Tja, das hier ist nicht mehr Heroic Fantasy. Ich weiß, das kann outgame nervig sein. Man hat seinen Char liebgewonnen, hat bspw. permanente ASP in ein Artefakt investiert, dass einem dann hinten und vorne nichts hilft und dann kommen Gegner, die einen im Zweifel abschlachten oder zumindest zur völligen Hilflosigkeit reduzieren (äquivalent für die anderen Chars). Das Abenteuer, das wir im Moment spielen, ist, wenn man die einschlägigen Foren liest, bei vielen Gruppen ein klassischer Abbrechpunkt für die Kampagne, da hier das Gefühl der Überforderung und der Ohnmacht in der Regel seinen Höhepunkt erreicht, aber ich kann nur sagen, da müsst ihr durch. Zu einer wirklich guten Geschichte (und das Potential dazu hat die G7) gehören diese Gefühle, die im normalen Rollenspiel, zumindest in diesem Genre, eher nicht vorkommen, dazu. Also meine Bitte: Lasst euch darauf ein, im Zweifel auch mal auf Verzweiflung usw., die gelegentliche Übermacht oder auch extreme Tödlichkeit der Gegner liegt nicht daran, dass ich nicht in der Lage bin, das Gefahrenmoment des Abenteuers an die Gruppe anzupassen oder "weils halt da so steht". Diese Geschichte ist eine Geschichte von Pathos, Tragik und wahrem Heldentum, und wahres Heldentum wird nun mal aus Ausweglosigkeit, Schmerz, Verlust und Niederlagen geboren. Gut erzählte Helden reiten nun mal nicht auf einer Welle des Erfolges durchs Leben sondern rappeln sich aus den brennenden Trümmern ihrer Existenz auf, um das Unmögliche zu tun oder wenigstens beim Versuch zu Grunde zu gehen (die Raidri-Romane beispielsweise bestätigen diese These...). Wenn ihr euch auf diese Momente ehrlich einlasst, werdet ihr wie ich denke am Ende mit einem wahrhaft epischem Erlebnis belohnt.
Und wenn ihr glaubt, es ist jetzt schon schlimm, glaubt mir, es kommt noch viel, viel schlimmer.

Soweit dazu, nächster Spieltag wie abgesprochen der 30.3., voraussichtlich 15.20 Uhr.
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