Priester, Kleriker und Wunderwirker in Rüstung?

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Aelfstan
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Beitrag von Aelfstan »

@Win: Sicherlich kann man mit bestimmten Rollen überfordert sein, dann ist es natürlich geboten, etwas anderes zu spielen. Nur sollte man sich hüten, beim Rollenspiel von sich auf andere zu schließen. Charakterkonzepte, mit denen du evtl. Probleme hast, sind für andere Leute möglicherweise die rollenspielerische Erfüllung. Insofern glaube ich, daß rollenspielerische Erwägungen untaugliche Argumente für spieltechnische Einschränkungen sind.

Stefan
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Win
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Beitrag von Win »

Aelfstan hat geschrieben:Charakterkonzepte, mit denen du evtl. Probleme hast, sind für andere Leute möglicherweise die rollenspielerische Erfüllung. Insofern glaube ich, daß rollenspielerische Erwägungen untaugliche Argumente für spieltechnische Einschränkungen sind.
Wie ich bereits schrieb bin ich selbst ja auch gegen eine spieltechnische Einschränkung.

Ich wollte den Aspekt nur allgemein zu bedenken geben, dass durch Gewandung, aber auch Verhalten und Ausrüstung ein völlig falscher Eindruck vom Charakter entstehen kann. Das sollte man bei der Gestaltung seines Charakters einfach nur bedenken.

Im Übrigen habe ich das schon mehrfach erlebt, dass eigentlich keiner wusste, was für einen Charakter jemand spielt. Da hieß es dann nicht etwa: "Der Magier" oder "Der Ritter" oder "Der Priester" ... man sprach von "Der mit dem weißen Hut". Wer darin die Erfüllung sieht ... bitte.

Insofern finde ich es schon erwähnenswert, dass diese Problematik bei nicht wenigen besteht. Zumal ich den Eindruck habe, dass viele sich dessen gar nicht bewusst sind.
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Aelfstan
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Beitrag von Aelfstan »

@Win: Wahrscheinlich hast du mich nicht ganz richtig verstanden: Ich bin definitiv FÜR spieltechnische Einschränkungen der Charaktere, nur glaube ich nicht, daß man diese sinnvoll mit rollenspielerischen Argumenten begründen kann, sondern eher mit irgendwelchen Ideen über Spielbalance und schneller, eindeutiger Entscheidungsfindung etc.
Und dann muß ich dir noch sagen, daß ich es persönlich ganz befriedigend finde, daß man einigen Charakteren nicht von außen ansieht, daß sie "Magier" oder "Dieb" sind. "Der mit dem weißen Hut" oder "der Typ der Hjore niedergestochen hat" sind doch irgendwie viel sinnvollere Charakterisierungen. Wenn dein Charakter nicht auf Anhieb eine Ahnung hat, was andere Charaktere für Ziele, Einstellungen und/oder Fähigkeiten haben, dann hat er doch durchaus die Möglichkeit im Spiel darüber Erkundigungen einzuholen oder in besonders extremen Fällen die entsprechenden Charaktere sogar IT anzusprechen - sowas nennt man dann übrigens "Rollenspiel". :wink:

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Kalis
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Beitrag von Kalis »

Das Thema "Nicht sofort als Charakterrypus zu erkennen" hat durchaus mehr Sinn als einem die Kligeerollen weiß machen wollen. Da führe ich immer mein Favorietenbeispiel ins Felde: Der Assassin!

Wenn der Assa, wie ein Assa aussieht - Wie lange überlebt der auf einem Con?
Er wird sich auf jeden Fall Tarnen, als Spielman oder als Heiler. Von daher, nicht als der Charaktertyp erkannt zu werden, der man tatsächlich ist,schon seine Gründe.

Davon abgesehen, im WarHammer-Unsiversum (nicht das 40K) tragen die Sigmarpriester auch Kette und Platte, weil sie nur so ihr Gottgegebens Ziel erreichen können.
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Koshi
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Beitrag von Koshi »

Ich gewinne den Eindruck, Win geht am besten mal auf Cons, wo nur Mathematiker spielen. Die haben dann Eineindeutige Gewandung, und er muss sich nicht grämen, weil Unklarheiten bestehen.

Ich bin persönlich einfach mal für Cons, wo Dämonen sich als holde Jungfrau tarnen, die merkwürdiger Weise auf einen Baum rennen kann (senkrecht!) Und man ins Grübeln kommt.

Wo freundliche alte Alchemisten finstere Blutmagier sind, die sich gut getarnt haben,

und wo unschuldig verfolgte Halblinge sich als Zwerge verkleiden, um ihren Häschern zu entgehen.

Mit diesem Denkanstoß ziehe ich mich aus der Diskussion zurück. :)
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Aryan
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Beitrag von Aryan »

Aelfstan hat geschrieben:Rollenspielerisch sind alle möglichen Charaktere denkbar - Magier in Vollplattenrüstung, Ritter in Badehose oder atheistische Priester mit Bananenröckchen.
Tut mir leid, Stefan, aber zum Silvester-Con werden wir wohl keines der drei Beispiele zulassen. Also Leute: Zieht Euch ruhig was Warmes an. :wink:
Aelfstan hat geschrieben:... "der Typ der Hjore niedergestochen hat" ...
:lol: :twisted:
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Borold Hägarson
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Beitrag von Borold Hägarson »

So, nu ich wieder. Ihr könnt mir glauben, daß ich die Rolle des Priesters eines Kriegsgottes hervorragend rüberbringe. Wer bei "Caelum cruentum" dabeiwar, kann das bestätigen. Die Rolle eines Tempus-Priesters (NSC) war als Antipath ausgelegt und die ersten Spieler haben mich nach 10 Minuten gehaßt. Nach zwei Stunden stand das erste Mordkomplott.
So übel würde ich die Figur nicht auslegen. Aber sowas in der Art würde ich schon gern spielen.
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Aryan
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Beitrag von Aryan »

Borold Hägarson hat geschrieben:So übel würde ich die Figur nicht auslegen.
Danke! :D
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Win
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Beitrag von Win »

Ja ja*, spottet nur.

Ich vermute aber einfach, dass es von vielen nicht beabsichtigt ist, dass sie völlig anders wirken, als es zu ihrem Charakter passen würde. Daraus entstehen im Spiel für einen selbst Stolpersteine, die nerven können.

Mir geht es nur darum, dass man deshalb bei der Gestaltung seines Charakters darüber nachdenkt, ob man wirklich den Eindruck erweckt, den man erwecken möchte. Mehr nicht.

Wer einen falschen Eindruck erwecken möchte, soll das auch tun. Aber dann auch richtig falsch. :D



Bei meiner letztem Con habe ich mich als Instrumentenhändler ausgegeben, obwohl mein Charakter eigentlich in geheimer Mission unterwegs war um ein Artefakt zu finden.

Das hat aber keiner hinterfragt, also habe ich es auch keinem gesagt (das ist ja der Sinn einer geheimen Mission).

Dummerweise hat aber auch kaum einer für voll genommen, dass ich Instrumentenhändler war. Ich wurde schlichtweg als "Barde" bezeichnet, da ich Instrumente hatte und diese auch (mehr oder weniger) beherrschte.




Kurzum: Die Erscheinung muss nicht das darstellen, was man wirklich ist. Aber es ist für einen selbst leichter, wenn man für das gehalten wird, was man intime darstellen will!

Wer also eine Auftragsmörderin spielt, die sich als Schwangere tarnt, dann muss man ihr wenigstens die Schwangere abnehmen. Wenn alle nur denken, sie sei einfach eine dicke Frau, ist was schiefgegangen. ;)

Wer also für einen Priester gehalten werden will - gleich, was er eigentlich ist - aber in Vollpanzerung auftritt, muss damit rechnen, dass er für einen Ritter, Söldner oder Hauptschullehrer gehalten wird.



Das ist alles, was ich hier die ganze Zeit anmerken möchte: Man sollte sich im Klaren sein, wie man mit seiner Gewandung und mit seinem Spiel wirkt.

Wer sich dessen bewusst ist, kann von mir aus sonstwas spielen und wer weiß was für Ausrüstung nutzen. Solange es durchdacht ist, will ich gar nicht mehr wissen, als man mich intime wissen lässt.





(*Ja ja - heißt ... guckt euch den Werner-Film an, dann wisst ihr, was "Ja ja" heißt. :P )
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Kalis
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Beitrag von Kalis »

Alles klar :twisted:

Wenigstens nimmst du es "sportlich" !
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Heinrich Kemmler
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Beitrag von Heinrich Kemmler »

Wie schon angedeutet, Win, ist es im D&D - Universum (und auch in anderen) üblich, Priester in erster Reihe mit Platte zu sehen, und wenn es darum geht - wie Koshi ja sagte - zu heilen, oder eben selber mit zu knüppeln. Selbst bei DSA gibt es gerüstete Geweihte: Golgariten, Khorgläubige, Rondrageweihte. Es sollte doch auch in Deinem Kopf möglich sein zu erkennen, dass ein Mann in einem Mantel und ein Mann in einem Mantel verschiedene Berufe haben, auch mit dem gleichen Mantel am Leib.

Um aber auf Hägars Frage zurück zu kommen: Wenn Du einen Sargasgläubigen Kriegspriester spielen willst, könntest Du einen Tegaro-Orden gründen bzw. angehören. Tegaro ist einer der zwölf Avatare und der Schmied und Krieger unter ihnen. Auf diese Weise mußt Du nicht noch einen Gott einbringen und kannst voll das Konzept von CC fahren.
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Koshi
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Beitrag von Koshi »

Heinrich Kemmler hat geschrieben:...Wenn Du einen Sargasgläubigen Kriegspriester spielen willst, könntest Du einen Tegaro-Orden gründen bzw. angehören. ....
Ich meine doch, dass "angehören" viel... besser wäre.

:evil: :roll: :!:
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Beitrag von Borold Hägarson »

Hm. Klingt ja direkt nach nem Plan. Das werde ich in Erwägung ziehen.

@Koshi: Kannst du mir Näheres zu Tegaro sagen? (Blöde Frage, natürlich kannst du :D ) Dann kann ich mir ein Bild machen und ein Charakterkonzept entiwckeln. Mir schwebt schon etwas vor, daß ganz brauchbar sein könnte. Aber ich möchte erstmal deine Ansichten dazu haben.
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Koshi
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Vorschlag

Beitrag von Koshi »

Nun, zunächsteinmal weiß ich ja gerne OT, wer von mir/meiner Gruppe erdachte Hintergründe nutzt. Wenn sich IT jemand das Wissen erspielt, und dem wahren Weg folgt, ist das für beide Seiten noch schöner - finde ich.
Rede mal mit Bruder Corgan.
Dazu ein Vorschlag: Wenn ich mit Corgan auf nem Con bin, dann kommst Du mit einem Grundgerüstcharakter, der 0 EP ausgegeben hat. Der hängt sich dann - zwar etwas nach Script, aber egal - an Corgan, und lässt sich zum Novizen machen. Ich finde, wenn Dir Corgans Aussagen nicht passen, ist der Con keine Verschwendung, dann denken wir, oder Du Dir alleine, uns einen anderen Weg für Deinen Kriegspriester aus. Der kann dann zwar noch nix, aber hat schonmal 3 Contage ... Is das was?
... Dunkle auch nicht.
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Wolf's Statue
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Beitrag von Wolf's Statue »

Viel furchtbarer als einen regelteschnisch überpowerter Paladin mit Vollplatte stelle ich mir einen Paladin ohne Vollplatte vor, lächerlich!
Übrigens Blackgard und Schwarze Vollplatte gehören zusammen wie.. äh.. Magier und arkanes Gefasel, oder wie ..äh.. Hjore und Kneipengestank.

Und jetzt mal noch was an die Heiden unter euch: Tempos ! Der von einigen Südländern fälschlicherweise als Tempus bezeichnet wird, ist nicht lächerlich noch ist es sein Name, er ist der Schlachtenvater und armselige Kriegsgötterlein wie Kor knien vor ihm.
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