Wir hatten letztens bei uns in Freiberg einen kleinen Drachenhortabend (DHA), bei welchem wir die Bereiche Tabletop und P&P Rollenspiel der Interessen- und Interessiertengemeinde der Studenten- und Nicht-Studentenschaft vorgestellt haben. Ich selbst war für Tabletop eingespannt und habe somit leider nur wenig vom RPG-Raum nebenan mitbekommen. Um mal über den Tellerrand hinweg zu schauen habe ich mich dann anschließend über P&P belesen (Foren, Blogs, etc. pp.) und muss sagen... das ist ja eine ziemlich schöne Sache!

Nahezu zeitgleich wurde von Jay im Nachbesprechungsthread des DHA (Link zum Drachenhort-Forum) angemerkt, dass es wohl eine gewisse Anzahl interessierter Spieler für RPGs gäbe, es aber an fehlenden Meistern krankt.
Da ich bei der ganzen Geschichte sowieso lieber die Fäden spinnen wollen würde, in denen sich hoffentlich künftige Helden verfangen, wäre das ja ein perfekter Umstand! Nur gibts da noch einige Sachen, die mir durch den Kopf schwirren und die ich gern von erfahrenen Leuten eingeschätzt haben möchte. Falls es jemand in dieses Forum schaffen sollte und dann noch durchhält, den ganzen Text zu legen und dann noch lebt... dann freue ich mich! Und wenn dann noch Posts hinterlassen werden, die mich meinem Ziel näher bringen oder sich Leute für eine Gruppe fänden, dann wäre wirklich SEHR erfreut.

Kurz und knapp zu mir, bevor es mit den wichtigen Sachen weiter geht:
- Mittzwanziger, männlich
- (fast) keine Rollenspielerfahrung
- aus Freiberg
SETTING
Was das Setting angeht, hätte ich ein paar Abneigungen und Präferenzen.
Das Fantasy nicht automatisch Fantasy ist, musste ich erst lernen bzw. mit der Nase drauf gestoßen werden.

Beispielsweise ist High Fantasy zu extrem, wobei mir aber auch dort wieder bestimmte Sachen gut gefallen. Wenn aber überall ein Zauber innewohnt und alles (meiner Meinung nach!) sehr skuril und "zu fantastisch" wird, dann ist das doch ein wenig zu viel des Guten.
Low Fantasy wäre da schon passender. Wobei ein paar HF-Einflüsse auch nicht verkehrt wären und man da als SL ein paar schöne Sachen machen könnte...
Wo ich auch dachte: "Mensch... das klingt ja cool.", war Cthulhu bzw. gröber gesagt, Horror. Soll aber auch ganz schön viel Einlesearbeit kosten, was ja per se nichts schlimmes ist oder etwas, wovor ich mich scheie. Als Tabletop-Spieler liebe ich Regelbücher!

Steampunk finde ich auch sehr ansprechen. Falls jemand Warmachine kennt (ein Tabletop-Skirmisher mit dampfbetriebenen Kolossen)?! Da hättet ich genügend Quellbücher, für ordentlich Hintergrundwissen.
Cyberpunk a la Shadowrun hat mich ziemlich begeistert.
Was die SciFi-Schiene angeht bin ich wenig 'gebildet' und ehrlich gesagt interessieren mich Star Wars, Star Trek und wie sie denn alle heißen absolut nicht. Firefly war eine schöne Serie aber mehr interessiert mich dann persönlich auch nicht.
SYSTEME
Mir persönlich wäre viel daran gelegen, eines der bekannteren Systeme zu wählen, weil man dazu wahrscheinlicher etwas findet und auch in den Weiten des Internets höhere Chancen hat, auf Rat zu stoßen. Gerade auch für potenzielle Mitspieler.
Sollte ich einen Wunsch äußern können, dann würde ich mir wünschen, nicht unter einer Überladung mit (z.T. sinnlos komplizierten und unlogischen) Regeln zu leiden. Regeln und Charakter(bögen)-Eigenschaften definieren wichtige Zusammenhänge und gewissermaßen auch die "Freiheit" (und noch ein halbes Rollenspiel nur für Hausregeln anzulegen, ist erstmal nicht in meinem Interesse). So sehe ich das zumindest.
Von daher sollten genug Regeln und Attribute da sein, um viele tolle Sachen machen zu können sodass ich mich als so schon unerfahrener Neuling nicht noch drum kümmern muss, mir etwas dazu ausdenken zu müssen, wie ein Charakter jetzt beispielsweise Fische fängt, um mal irgendwas rauszugreifen. Eine Situation abstrahieren und aus Attributen, etc. eine entsprechend schwere oder leichte Probe zu erstellen geht natürlich okay bzw. wird man mit der Zeit hinbekommen.
Eine weitere Crux ist es, sich erstmal für die "richtige" Edition zu entscheiden. Natürlich wird ein Vor-Editions-Treuer sagen können "Die alte Edi ist um längen besser als diese olle Neue", aber wie soll das ein totaler Laie einschätzen? Man will sich ja auch keinen "Unrat" kaufen, der dann gleich in die Ecke fliegt... Da muss man sich ebend auf Reviews, Foreneinträge und Meinungen im Bekanntenkreis verlassen. Oder man hat das Geld, Fehlgriffe zu tätigen.
D&D
Die aktuelle Edition 4.0(1) ist ja eher für die MMORPG-Leute und PC-Rollenspieler gedacht, habe ich herausgelesen. Viel 'Geschlachte' und weniger rollenspielerische Tiefe. Wäre keiner meiner TOP5-Favouriten. Stelle ich mir auch einfacher zu leiten vor, da man ja eigentlich blos die Mobs auswürfelt.

3.5 war ja wohl die 'schönere' Edition für passionierte P&P spieler. Leider sind diese Bücher aber fast unbezahlbar geworden bzw. werden zu Mondpreisen angeboten... fällt also durchs Raster.

Pro:
+ Viele, viele, viele, ... viele Bücher
+ actionreich
Contra:
- Viele, viele, viele, ... viele Bücher, was die Informationswut durch den Geldbeutel begrenzt
- wenig "Rollenspiel"
Pathfinder
Die gute alte 3.5 Lizenz, die andere wenigstens noch nutzen durften... naja. Also Pathfinder spricht mich schon sehr an. Mir gefällt die Aufmachung und dass es eine Starterbox mit sehr schönem Inhalt gibt. Die soll ja dann auch irgendwann mal in dt. Sprache rauskommen.

Pro:
+ schöne Aufmachung
+ Beginner Box
+ viele Bücher (Abenteuer, etc.)
Contra:
- einige Krankheiten der 3.5 aber man wird nie das perfekte RSP finden...
Dungeonslayers
Pro:
+ massig kostenloser Inhalt
+ Starterbox
Contra:
Aborea
Lt. großem Bösen Internet ähnlich dem Rolemaster-Systems? Die Ergebnise meiner ersten 'Forschungen' waren gefühlsmäßig sehr positiv behaftet. Offen und viel Platz um was zu entdecken und die Geschichte der Welt selbst zu schreiben.
Pro:
+ unheimlich wertige Starterbox
+ viel Platz für Kreativität
Contra:
Das Schwarze Auge
Daran kommt man ja überhaupt garnicht mehr vorbei, wenn man sich informiert.



Midgard
Damit muss ich mich noch genauer beschäftigen. Um mal die niederen Gefühle zu Rate zu ziehen: diese altbackene Optik finde ich beispielsweise nicht so anziehend. Aber auf den Inhalt kommt es ja bekanntlich an, also werde ich auch versuchen, einen Blick da hinein zu erhaschen.
Pro:
+ einiges an kostenlosem Inhalt
+ Einsteiger-Heft mit PC-, SL- und Abendteuer-Heft
Contra:
(- "altbackene" Aufmachung)
Cthulhu
AAAAANGST!

Pro:
+ sicher eine sehr tolle Atmosphäre bei entspr. gutem SL
Contra:
- sicher viel Einlesearbeit/Bücherkosten?
Shadowrun
Nach ein paar Auswertungen, Youtube-Reviews, etc. pp. schien das Unisono ziemlich deutlich, dass es absoluten Neulingen auch bei diesem System nicht so einfach fallen wird, einzusteigen. Gerade als SL. Zudem wurde mir von der neusten Edition abgeraten.
Pro:
+ schöner Mittelweg aus "Fantastischem" und Science Fiction in einer vorstellbaren Post-Moderne
Contra:
- schwer für SL-Newbies durch 'mehrere Handlungsräum' (Realwelt, Matrix,... )?
ENDLICH! DER SCHLUSS...
Das wäre es dann auch erstmal. Hab mich extra kurz gefasst...

Was will ich denn nun eigentlich? Gute Frage!
Da hätten wir also:
Pathfinder, Dungeonslayers, Aborea, Shadowrun, Cthulhu und vielleicht noch ganz hinten, mit der Taschenlampe am Schulranzen das Schlusslicht D&D
Und ich möchte:
- Hilfestellungen bei der Frage "Kann ich das System meistern lernen?" oder gleich die knallharte Wahrheit: Du wirst NIE ein Meister sein!!

- Arme Seelen, die sich unter meine Fittiche begeben möchten und mit mir eine neue Welt entdecken wollen! Am liebsten wären mir sowohl System- als auch wenig-P&P-erfahrene Leute, damit ich nicht als Einziger doof da stehe.

Danke schonmal fürs Lesen!
Grüße
Rob