Servus!
Ich war bisher immer der Meinung, aus der Drachenhort-AG einen Verein zu machen, ergäbe kein positives Nutzen/Aufwand-Verhältnis. Nachdem ich mich jetzt durch die vorrangegangenen drei Seiten gearbeitet habe, bin ich, glaub ich, anderer Meinung.
Die Frage ist doch, was würde uns ein Verein nützen. Ich sehe da vier große Vorteile:
Struktur: Die gestrenge Vereinsstruktur und die gesetzlich festgelegten Verpflichtungen bieten sich geradezu an, denn auf diese Weise ist man gezwungen etwas zu machen, und wenn es nur die Einreichung des Protokolls der Mitgliederversammlung ist. Das stiftet Identität und Verantwortungsgefühl (und nach einiger Zeit Stolz).
Mitgliedsbeiträge: Sind gut für das Zugehörigkeitsgefühl (und die Zahlenden wollen dafür keineswegs eine Gegenleistung, denn sie wissen sehr wohl, dass das Geld für die Vorstandsarbeit ist. Ein Verein ist schließlich keine Firma. Letztendlich sind alle durch den Vorstand organisierten/ermöglichten Veranstaltungen ein Teil der Gegenleistung). Das Problem mit Mitgliedsbeiträgen ist daher nicht der finanzielle Aufwand der Mitglieder (die Esperanto-Jugend hatte einen Betrag von 3 €, und die Zahlenden waren größtenteils Schüler), sondern das Einsammeln.
Zentralisierung: Mit einem eingetragenen Verein und einem Vorstand ist ein zentraler Punkt vorhanden, über den alles läuft, und das kommt der gesamten Arbeit und der Organisation nur zugute.
Dresden: Die Zusammenlegung mit Dresden ist meiner meinugn nach das stärkste Argument, denn Dresden ist viel größer als Freiberg und hat damit das größere Rekutierungspotential. Außerdem stärkt überlokale Zusammenarbeit den inneren Kern
Und als Anmerkung: Ein Verein läuft am Anfagn IMMER nur über seine Gründer. Das Ziel ist es, dass er Eigendynamik entwickelt. Das ist dem Drachenhort in seiner jetzigen Form nicht gelungen, daher wäre ein strengeres Korsett durchaus sinnvoll für einen neuen Versuch.
Anmerkung II: Die Esperanto-Jugend Sachsen hat ihren Sitz in Bad Lausick (zwischen Leipzig und Chemnitz), der Vorsitzende wohnte in Magdeburg, der Stellvertreter in DD, der Kassenwart in Freiberg. Die meisten Mitglieder leben in DD, einige in leipzig und der rest verstreut im restlichen Sachsen. Die Internetseite (zugegeben keine Perle der Programmierung) wird von Halle aus verwaltet. Und wir hatten nie Probleme mit der Kommunikation. Es reicht völlig, wenn man sich einmal im jahr zur Mitgliederversammlugn trifft und eventuell noch zur Korrdination für die Veranstaltungen (was die Deutsche Esperanto Jugend mit dreitausend Mitgliedern und einem einwöchigen internationalen Jugendtreffen genauso macht). Wir leben schließlich im Zeitalter des Internets, da ist Kommunikation absolut unproblematisch. Im übrigen halte ich eine Online-Datenbank für die Mitglieder für eine SEHR gute Idee. Die Mitgliederverwaltung ist bei allen Vereinen ein Problem (meist weil sie mit der Eintreibung der Mitgliedsbeträge verbunden ist), und die vorgeschlagene Datenbank würde das alles wesentlich vereinfachen.
Damit sind wir beim
Vorstand: Die Mitgliederverwaltung gehört nicht in den Vorstand. Meiner Erfahrung nach ist es bei kleinen Vereinen sinnvoll, den Vorstand klein zu halten. In den Vorstand gehören ein Vorsitzender, ein Stellvertreter und eventuell ein Kassenwart (das ist rechtlich nicht nötig, aber meiner Erfahrung nach sinnvoll). Alle diese Vorstandsmitglieder sind für ihre eigenen Taten im Zuge der Vereinsarbeit haftbar. Sie werden einmal im Jahr von der Mitgliederversammlung entlastet.
Ein Verein ist eine Person des öffentlichen Rechts und damit benötigt sie jemanden, der sie dahingehend vertritt ($ 26 BGB). Dies betrifft im wesentlichen die Vorstandsarbeit und vom Verein organisierte Veranstaltungen. Für LARPs versichert man sich eben. Für die Preise informiere man sich beispielsweise bei
http://www.jugendhaus-duesseldorf.de/ve ... erung.html
Für andere Veranstaltungen ernennt der Vorstand einen Verreter, der die Sache im Sinne des Vereins durchführt, wodurch der Verein bei eventuellen Schäden haftet ($ 31 BGB). In größeren Vereinen gibt es daher für die ständigen Arbeitsfelder des Vereins Vertreter im Vorstand, daher käme für den Drachenhort eventuell noch ein Verantwortlicher für die Veranstaltungen (LARP und (Brett)Spiel-Abende) in frage. Die Mitgliederverwaltung ist aber im Normalfall nicht an Ereignissen bei denen Dritte geschädigt werden, beteiligt, es sei denn es handelt sich um datenschutzrechtliche Probleme, aber die sehe ich ehrlich gesagt, nicht als Problem.
Von den von Sebastian angesprochenen Punkte bleiben da noch der Kontakt zu Neuen und das Internet. Bei Internet gilt dasselbe wie bei der Mitgliederverwaltung, und die Neulingsbetreuung würde ich auch nicht in den Vorstand nehmen. Aber wenn nichts aus den Vereinsplänen wird, dann sind das Bereiche, die sehr gut auf die jetzige Struktur übertragbar wären.
Die Vorraussetzungen für die Gründung eines Vereins sind in $$ 21-79 BGB nachzulesen. Gemeinnützigkeit ist mit einer entsprechend formulierten Satzung kein Problem. Der Drachenhort wird kaum genügend Umsätze haben, um steuerrechtlich Probleme zu kriegen.
Die Gemeinnützigkeit ist nötig, um neben unnötigen Steuern die Kontoführungsgebühren erlassen zu kriegen, die sich für ein StandardVereinskonto auf etwa 100 € im Jahr belaufen.
Was meiner Meinung nach auf jeden fall VORHER zu klären ist, wäre die Zusammenarbeit mit dem StuRa und dem EAC. Gibt es noch Geld vom StuR, verlangt der EAC irgendetwas dafür, dass wir Eintritt für unsere Veranstaltungen haben wollen, wer übernimmt die Versicherung für die gemeinsam gestalteten Abende etc...
Und schließlich: Die Organisation eines
erfolgreichen DH-Abends ist absolut kein Problem. Zuerst wird ein Termin festgelegt (scheinbar schon in Arbeit), dann werden Leute für die zu erledigenden Aufgaben gesucht und bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ernannt:
1) Plakate (vielleicht können wir hier Olafs Plakate recyceln)
2) Koordinator der anzubietenden Spielrunden
3) Jemand, der für die Neuen Hinweisschilder malt, am besten der selbe, der sich dann hinsetzt und sie begrüßt und weiterleitet
4) LARP-Taverne
5) Koordination mit Dem EAC
Mehr fällt mit grad nicht ein, hab bestimmt was vergessen. Dann wird ein Termin festgelegt, bis zu dem die GrobOrga zu stehen hat. Dabei reicht es ABSOLUT nicht aus, einfach einen Aufruf ins Forum zu stellen und abzuwarten. Leitsatz der Vereinsarbeit: Es meldet sich NIE jemand freiwillig, außer die die sich schon freiwillig gemeldet haben, und deren Potential ist daher schon vergeben. Die letzte Zeit des Drachenhortes zeigt wie wahr dieser Satz ist. Ohne Orga und vor allem ohne Antreiber passiert NICHTS.
Das sollte man sich zu Herzen nehmen, wenn man aus einer AG, die fastniemandem verpflichtet ist, einen Verein macht, der diverse Verpflichtungen hat. Eigendynamik bedeutet in diesem Fall, dass sich ausreichend Leute finden, aus denen dann mittels der vereinsinternen Mechanismen eine Auswahl treffen kann. Ein dynamischer Verein findet Leute, die antreiben.
Und ganz zum Schluß: Hört auf zu jammern! Verfallt nicht in den Fehler, Eure eigenen Aktivitäten zu hoch zu beurteilen im Vergleich zu denen derer, die sich in diesem Thead nicht äußern, oder die nicht in der AG aktiv sind. Sie sind deswegen nicht weniger nützliche Menschen unserer Gesellschaft. Das Organisieren, Verwalten und Erhalten eines Vereins (oder einer AG) ist nun mal nicht was für jeder Mann, so wie Rollenspiel trotz seiner nachgewiesenen persönlichkeitsfördernden Eigenschaften nicht was für jedermann ist.
Dieser Fehler wird Euch die Leute wegtreiben anstatt sie herzuholen.
Liebe Grüße Gundel
P.S. Ich habe gerade letzte Woche zwei Tage mit der Steuererklärung des Vereins zugebracht. Ich fand es extrem nervig und hatte absolut null Bock, aber als es geschafft war, fand ich es dann doch ganz ok. Immerhin muss man das nur alle drei Jahre machen, die Esperanto Jugend Sachsen hat wahrscheinlich ähnlich nichtssagende finanzielle Transferbewegungen wie der protentielle Drachenhort Verein sie hätte, und schlußendlich ist das nichts im Vergleich zum Papierkram, den man hat, wenn man öffentliche Gelder beantragt. Was ich damit sagen will, ist folgendes: Der verwaltungstechnische Aufwand ist vor allemam Anfang hoch, dann ist es eher ein kleines Übel am Rande. Aber es bleibt IMMER am Vorstand hängen, bzw. es ist DIE AUFGABE des Vorstandes.