Ludi Saxonici

Tijeh-Nor rückte mit einem Finger eine Bauern vor (E2-E3) und lauschte währenddessen dem Gespräch der Beiden gebannt zu, schließlich ging es irgendwie um ihn...
Sein Blick hing immer noch an den Spielfiguren doch sein Gehör schenkte er den Beiden. Was war da nochmal, etwas was er nicht konnte, oder vielleicht besonders gut konnte. Er hatte es nicht ganz verstanden, sie sprachen plötzlich so leise, jedenfalls ging es um Magie...

Olaf, der sich schon über das lange Nachdenken des Magiers wunderte, stellt seinen mittlerweile fünften Krug ab, um nach kurzem Überlegen mit E7-E6 zu kontern. Dann lehnt er sich wieder zurück und schaut sich weiter nach hübschen Damen um. Die Wanderungen waren ja meist recht öde und somit jede Abwechslung willkommen.

Nebenbei schielt er kurz zu Aardjon und Lariess hinüber.

"Wer flüstert lügt, höhöhö!"

Das blöde Grinsen auf Olafs Gesicht passte gut zu seinem mittlerweile leicht angeheiterten Zustand. Immer wieder wundern sich die Leute wie dieser Mann nach der Menge Bier noch klar sprechen, geradeaus laufen und vor allem noch Schach spielen kann.
Nur das Niveau seiner Einwürfe scheint allmählich nachzulassen, er scheint sich etwas zu langweilen.

"Hat zumindest mein Oppa immer gesahcht."

fügt er hinzu und zündet sich eine weitere Zigarre an.

Ein Lächeln huschte über seine Züge. "Ach wirklich?" Sagte Tijeh-Nor im Plauderton "Dann sind ja alle Bibliothekare notorische Lügner." und setzte wieder einen Bauern weiter nach vorn (B2-B3).
"Doch sagt mir Olaf, so war doch euer Name, warum zieht es euch in die Silbermark. Abgesehen von Händlern ist dort ja nichts zu finden, oder ist euer Ziel ein anderes?" Daraufhin goss er sich den Tee nach und nahm einen Schluck, gespannt auf den nächsten Zug und den weiteren Gesprächsverlauf, sofern nicht im Flüsterton...

"Ich hoffe doch, dass aus mir mal ein guter Barde wird." Aardjon freute sich sichtlich über die Anerkennung und lachte Lariess fröhlich an.


Ehrliche Arbeit? Von Caya nichts erzählen lassen? Was bei allen Höllen meint sie damit?

Doch Aardjon hatte jetzt keine Lust, darüber nachzudenken. Vielmehr wollte er noch einmal einen gemütlichen Abend en einer warmen Schenke verbringen, bevor die Wanderung über den Pass beginnt.


"Wie sieht's aus, hast du Lust zu singen? Es fehlt die Musik hier, und Osric scheint von dem Schachspiel ja gerade zu gefesselt zu sein. Es heißt doch immer, Elfen hätten so eine tolle Stimme."

Er lächelte Lariess an.

Lariess lächelte keck zurück. "So heißt es, ja? Seltsam das du dir nicht sicher bist. Na los, Aardion, stimm etwas an."

Olaf schenkte sie nur einen flüchliten Seitenblick. Warum redenten die Menschen so leichtfertig von Lügen. Lariess begann schon es langsam persönlich zu nehmen.

"Öhm... ah *pffff*, wollen wir ein wenig musizieren? Sehr schön. Langsam bin ich gut durchgewärmt und der erste Durst ist gestillt, da paßt das gut.

Freund Wirt, bring noch einen Krug."

Osric erhob sich und begann, leise vor sich hin summend, seine Gitarre auszupacken.

Olaf lächelt, dann räuspert er sich:

"Ja, wisst Ihr werter Tijeh-Nor (abwechseld auf das Brett und den Magier sehend), Ihr kennt doch auch meinen Bruder Hjore, wie ich von Euch erfahren habe. Nun ja, und nun bin ich ausgezogen nach ihm zu suchen, denn es kam seit einiger Zeit keine Nachricht von ihm. So machten wir uns in der Familie Sorgen. Da er nach Osten ziehen sollte, wird dies auch mein Weg sein, es sei denn ich erfahre anderweitige Neuigkeiten. Ich hoffe mal nicht, dass an den üblen Gerüchten etwas Wahres dran ist, bei Efart."

C7-C5

"Falls sich seine Situation in der Tat als diffizil herausstellen sollte, werde ich mich bemühen müssen, Hjore zu helfen, falls er noch lebt, wie ich hoffe. Ich will mir garnicht ausmalen, dass es so gravierend ist, wie ich aufgrund der Informationen, die ich bisher bekam, estimiere...

Oh, Osric packt die Laute aus, sehr schön. PROST OSRIC!"

Aardjon lachte, als Osric plötzlich aufsprang und seine Gitarre holte.

"Osric, was haltet Ihr davon, wenn wir mal etwas zusammen spielen?"

Er begann seine Gitarre zu stimmen und versuchte, sich dabei an Osric seiner zu orientieren.

"Wir könnten mit etwas leichtem beginnen, dem Karmeliter zum Beispiel.", schlug er vor.

"Hmm... Hjore... Naja, kennen tat ich ihn nicht wirklich. Allerdings habe ich gut vernommen was dieser Inquisitor ihm vorwarf. Entweder ist dieses Federtal ein wahrhafter Pferch für Gauner, Halunken, Betrüger und dergleich. Oder diese Kleriker sind verrückt nach Hinrichtungen... Wahrscheinlich beides.

Aaah... Eindlich mal ein aggressiver Zug. Hmmm..." Er betrachtete aufmerksam das Feld, während er an einer Schnalle spielte. Dann setzte er eine Figur. (D4-C5)
"Doch zurück zu eurem Bruder. Er soll einen Priester umgebracht haben... Ja, ich weiss... Die gibt es hier wie Orks in Lladrien." Wieder nahm er einen Schluck Tee und hielt weiterhin die Ohren offen...

Diesen Schachzug Tijeh-Nors anscheinend erwartend, zögert Olaf kaum eine Sekunde, um den aus seiner Sicht linken Offizier (Priester, Läufer oder was auch immer) in die Hand zu nehmen, und LF8xC5 entgegenzusetzen, Asche von seiner Zigarre in der Hand während des Zuges auf das Brett kleckernd.

"Oh, Verzeihung Herr Magister (die Asche vorsichtig seitlich vom Brett pustend). Nun ja, Schwarz befindet sich bedingt durch das Defizit in der Zugfolge meist in der Defensive, zumindest in der Anfangsphase einer Partie. Es kommt immer darauf an, welche Möglichkeiten der Gegner offeriert (grinsend).

(Plötzlich ernster werdend) Ja, so etwas hörte ich über Hjore, aber glaubt mir - oder auch nicht - werter Herr, Hjore hatte schon immer einen starken Sinn für Gerechtigkeit, hmm, hoffe nicht, dass er dabei unbedacht über Leichen gegangen ist..."

Der Zug überraschte den Magier kein Bisschen. Schon war der nächste Zug (C1-B2)getan und Tijeh -Nor hatte wieder Grund zum Grinsen...
"Ich glaube Euch ja, was euren Bruder betrifft. Doch wisset, das ich dies nicht tue weil ich euren Bruder besonders gut kannte oder mochte. Sondern weil ich mich davon überzeugen konnte das im Federtal die Priester, ganz gleich welcher Gottheit, in der Regel eher selbst über Leichen schreiten würden, unter welchem Vorwand auch immer...
Doch nun macht euren Zug. Ich bin gespannt..."
Daraufhin nahm er einen weiteren Schluck Tee, der allmälich nicht mehr so heiss war.

"Nun, dann kann ich ja, Euren Worten gerne Glauben schenkend, froh sein, im Federntal noch? *den Kopf wiegend* nicht allzu vielen Priestern begegnet zu sein. Der Priester dieses einen Totengottes, Ihr wisst schon, zur Jahreswende, - Hades oder so ähnlich heisst der Gott, glaube ich - schien zumindest recht vernünftig und eine gute theologische Diskusson über den leidvollerweise unvermeidbaren Tod war ebenfalls mit Seines Gnaden möglich."

SG8 - F6

"Tja, und was die anderen Priester und Gottheiten angeht - der Kult des Ninkuldar, oder wie man das ausspricht, scheint ja de facto nicht mehr zu existieren. Allerdings hörte ich aus verschiedenem Munde davon, Hjore sei von der Inquisition "dingfest" *mit der Fingern Anführungszeichen in die Luft malend* gemacht wurden. Nun, was ich von diesen Fanaten halte brauche ich Euch als Magus Eurerseits und freier Mann des Nordens meinerseits kaum zu erläutern.
Dann rege ich mich nur wieder auf und bekomme noch mehr Durst *grinsend*.

Sprachs, und führte seinen Krug zum Mund.

In Gedanken versunken machte Tijeh-Nor seinen nächsten Zug (H2-H4).
"Hmmm... Dieser Kult Ninculdars. Wenn es stimmt was die Dämonen sagten muss dieser Kult vor gut 2000 oder gar 3000 Jahren ausgestorben oder ausgerottet worden sein. Und bis zu dieser Jahreswende war auch ihr "Ersatz-Opfer", diese Nixe oder was auch immer sie ist, in einem Bannkreis auf dem Grunde dieses Teiches gefangen. Tja, die Unsterblichkeit ist nicht immer eine angenehme Gabe der Götter. Ein paar Tausend Jahre Gefangenschaft können stark auf den Verstand schlagen...
Und nun... Sie ist frei, versuchte uns umzubringen und wer weiss was sie als nächstes vorhat. Vielleicht ja sterben...."

"Hmhm..."

murmelte Olaf, seinen Krug wieder abstellend.

"Tjaa, die Götter und Ihre Gaben, selbst das Meer hat seine Tücken, wenn man Efart erzürnt und sogar trifft es manch Unschuldigen, wenn des Meeresgottes Blick gerade einem anderen Areal gewidmet ist, während die üble Seeschlange ein Schiff verschlingt.

Ich bedauere es sehr, in keinem der Fälle zugegen gewesen zu sein, als diese Dämonen die Taverne "beehrten", jedoch scheint es sich ja so verhalten zu haben, dass ein Kampf wenig ausgerichtet hätte, da selbst gesegnete Waffen Ihnen wohl recht wenig angetan haben, wie berichtet wurde.
Nun, vielleicht war es gut, dass ich nicht dabei war, denn manchmal kann übertriebener Eifer mehr Schaden als denn Nutzen anrichten.

Und das andere Gezücht zur nächtlichen Stund habt Ihr ja auch ohne Osrics und meine Hilfe beziehungsweise Verluste von Leben besiegen können. Wollen wir hofffen, dass diese Frau, um die es dabei ging einen guten Weg finden mag und kein weiteres Unheil anrichtet.

Ach so, ja, vor lauter Geplauder..."

SB8 - C6

"Der Karmeliter - ja das ist ein schöner Einstieg. Wenn Ihr wünscht, können wir auch mit zwei Gitarren spielen ..."

Osric prüfte den Klang der Saiten und korrigierte ihn etwas. Das halblaute Gespräch vom Schachbrett her im Ohr murmelte er leise zu Aardjon: "Es ist doch beachtlich, wie der Hjore den gelehrten Magus vollschwindelt mit seiner Geschichte vom Zwillingsbruder."

Schließlich legte er die Pfeife auf den Tisch.

"Fertig? Dann mal los *C-Dur* War einst ein Karmeliter ..."