Auf Wunsch einiger Leute von Herbstwind 5, hier noch mal Targas Lied,
gedichtet von Karsten Urban und mir auf dem Weg zur Eisenmark
hier die aktuellste Version, mit vielen neuen Strophen
Blauer Himmel, weites Feld,
Bauer der das Feld bestellt,
Dorf im Tale, satt und grün,
Vögel übern Himmel ziehn.
Bauer hebt den Kopf empor,
hört der Vögel kreischend Chor.
Feuerlohe, Drache rot
stößt hinab und bringt den Tod.
Felsenwege, steil gewunden,
geht ein Mädchen, dass gebunden.
Bauernmeute führt sie hoch
zu des Drachen Höhlenloch.
Flehend ihre Stimme schallt
schauerlich durch Fels und Wald.
„Targas, Liebster welche Not,
rette mich vor sichrem Tod.“
Bauernjunge Targas eilt,
in der Hand ein einfach Beil.
Bauernmeute tut ihn fangen,
er kann nicht zu ihr gelangen.
Junker Konrad aber spricht
„Rettest deine Hexe nicht!
Zu groß ist der Bauern Not.
Hilfst du ihr, dann bist du tot!“
Derweil in des Drachen Höhle
schwindet grausam ihre Seele
aus dem Körper voller Pein,
will doch bei dem Liebsten sein.
Targas hört wie Knochen bricht,
Schmerzensschrei so fürchterlich,
reist sich los, die Sinne rot,
packt den Junker, schlägt ihn tot.
Targas kann von dannen fliehen,
durch die Lande muss er ziehen,
Dunkelheit sein Herz umschlingt,
Wahnsinn ist´s mit dem er ringt.
Er wird Krieger, reist umher,
meistert Lanze, Schild und Speer,
kämpft in Wüste, Wald und Boot.
Wo er ist, da ist der Tod.
Wüstendünen, dunkler Wald
Gletscherlande, eisig kalt
Wandert Targas, der ein Krieger
Wo er hinkommt ist er Sieger
Armut, Reichtum kommen, geh´n
Hat die halbe Welt geseh´n,
reiches Festmahl, trocken Brot
ist sein Lohn, sein Werk der Tod
Bald zehn Jahre sind vergangen,
seit die Reise angefangen,
Targas, den man einst verbannt,
wird zu Haus nicht mehr erkannt,
Königs Herold gibt bekannt,
für das Volk im ganzen Land,
das gesucht ein Patriot
der nun schlägt den Drachen tot.
Targas steht vorm Königsthron.
König spricht von Ehr und Lohn.
Geld und Adel will er geben
dem der nimmt des Drachen Leben.
Targas schweigt erst, dann er spricht
„Geld und Adel will ich nicht!
Rache, das ist mein Gebot!
Rache, stärker als der Tod!“
Targas geht den alten Weg,
den er kennt als Drachensteg,
will das Loch zur Höhle finden,
wo sich tut der Lindwurm winden.
Ein Vulkan der Drachenhort,
Schatz und Schicksal warten dort.
Targas findet finstren Schlot,
steigt hinab, im Herz den Tod.
Lindwurm schläft auf Fels und Schatz,
findet kaum in Höhle platz.
Targas achtet nicht das Gold
auf dem sich das Untier rollt.
Feuerschnarchen, siedend heiß,
Targas schleicht sich an ganz leis.
Menschenknochen, Drachenkot.
Schwefeldampf bringt schnellen Tod.
Nun will unser Held sich rächen
und dem Vieh das Aug zerstechen.
Leise er zum Kopf gekommen.
Drache hat ihn doch vernommen.
Drachenkiefer öffnen sich,
Zähne spitz und widerlich,
Drachenfeuer, fauchend rot,
Drachenrachen bringt den Tod.
Aus des Targas Liebster Knochen
ist ein Nebel ausgebrochen,
als des Drachen Lachen kalt
durch die Weite Höhle hallt.
Aus dem Nebel bildet sich
schmerzverzerrtes Geistgesicht.
„Liebster mein, welch große Not,
liebe dich, auch noch im Tod!“
Plötzlich, durch des Toten Glieder
geht ein Zucken immer wieder.
Schwarzverkohltes Fleisch sich regt,
rauchend Rüstung sich erhebt,
greift zum Schild und greift zum Speer,
wankt nach vorn, mit Schritten schwer.
Brennend Hand, noch glühend rot,
wirft den Speer der bringt den Tod.
Und der Drache, ob der Regung,
setzt sich nochmals in Bewegung,
doch der Speer fliegt zielgenau
in des Schuppentieres Maul.
Untier wollte Feuer speien,
Speer zerreist das Zungenbein,
Kopf zerplatzt, die Flamme loht,
krachend schlägt er auf, ist tot.
Drachenleib, umspielt von Flammen,
Höhleneingang bricht zusammen,
doch des Helden Körper steht
noch von Rauch und Dampf umweht.
Geisterhand ihn sanft berührt,
in die Höhlenmitte führt,
Geist an Geist, vorm Höllenschlot,
lieben sie sich, auch im Tod.
Vater Drache hört im Geist
Schrei, der ihm das Herz zerreist
Funkelnd Auge voller Wut,
Drachenrache, kochend Glut,
steigt vom Berg auf, in die Nacht
Zorn schafft magisch Drachenmacht,
Fliegt er Richtung Morgenrot,
Denn er weiß, sein Sohn ist tot.
Früh am morgen, Hähne krähen
Wachen in den Himmel spähen,
Angstschrei in die Lüfte steigt
Als man sieht des Drachen Leib,
Golden glitzernd, in der früh,
Die Geschütze richten sie,
Königs Festung ist bedroht,
Drachenaug schafft magisch Tod.
Pfeile fliegen, Hunde bellen,
Bolzen von der Sehne schnell´n,
König kommt, im Nachtgewand,
magisch Kronschwert in der Hand,
Sieht das Dorf, im Tal es liegt,
Haushoch Drach darüber fliegt,
Feuerwand zum Himmel loht,
Was sein Aug erblickt ist tot.
Und den König, voller Schrecken,
Sieht man´s Schwert zum Kampfe recken,
Als ein einziger Gedanke,
In samt Haut und Haar verbrannte,
Im arkanen Flammenstoß,
Schmelzen Ritter, Reich und Schloss,
Landschaft wird ein rauchend Schlot,
Trümmerfeld, bedeckt mit Tod.
Drachenvater schaut sich um,
Als das Land um ihn ist stumm,
Hausruinen, Knochen bleich,
Wenig blieb vom Menschenreich,
Sein Gedanke ruhig fließt,
denkt, wie dumm der Mensch doch ist,
Das er nie lernt das Gebot,
Wer den Tod säht, erntet Tod.
Weite Schwingen öffnen sich,
Goldner Glanz im Sonnenlicht,
Und mit kräftig Flügelschlag,
Er zum Hort kommt, als es Tag,
Zart Gedanke ist der Gruß,
Seiner Frau, zu ihrem Fuß,
Bricht ein Ei, die Schale rot,
Drachling kriecht zu Mutters Pfot.
oder, wenn ich mich nicht genau an die ot Reimfolge halte
Weite Schwingen öffnen sich,
Goldner Glanz im Sonnenlicht,
Und mit kräftig Flügelschlag,
Er zum Hort kommt, als es Tag,
Zart Gedanke ist der Gruß,
Seiner Frau, zu ihrem Fuß,
Liegt ein Ei, die Schale bebt,
Neue Hoffnung in ihm lebt.
Und hier die Strophe die nicht ganz reinpasste
Bald zehn Jahre sind vergangen,
seit die Reise angefangen,
Targas, den man einst verbannt,
wird zu Haus nicht mehr erkannt,
Königs Herold gibt bekannt,
für das Volk im ganzen Land,
das gesucht wird ein Idiot
der für ihn geht in den Tod.