Ludi Saxonici

In den letzten Tagen bin ich ziemlich unruhig geworden. Eines Tages komme eich mit folgenden Worten zum Frühstück:
"Wann brechen wir endlich auf? Meine Sachen sind gepackt und das Flussschiff wird vom liegen auch nicht besser. Der Winter ist alt. Wenn die Scheeschmelze einsetzt dürfte alles hier recht schlammig werden, was die Reise nur erschwert."

Aryan, der inzwischen mit einem Elfenpferd in Novoriva gewesen und seit vier Tagen schon wieder zurück ist, schaut in die Runde.

"Aurelius hat recht. Meinetwegen kann es losgehen."

Greifax setzt seine Tabakspfeife ab und nimmt einen tiefen Schluck aus dem vor ihm stehenden Humpen:

"Das ist war, auch wenn noch Frost ist, kommen wir auf jeden Fall auf vereisten Wegen besser voran. Aber da wären noch ein paar Dinge zu erledigen beziehungsweise zu besprechen: ..."

Der Zwerg unterstreicht seine Aufzählung mit den Fingern der rechten Hand.

"Erstens sollten wir Steckbriefe auf diesen Krobokan und diese Hexe ausstellen. Zweitens sollten wir einen anderen Weg als den Hinweg nehmen, um nicht den Leuten des Grafen über den Weg zu laufen, falls man noch nach uns sucht. Außer wir entschließen uns doch gleich zur Belagerung von Notmark, höhö! Drittens sollten wir auf der Rückreise über Festum gehen, denn dort können wir das Schiff sicher besser verkaufen, und außerdem können wir der Mutter vom Stane Nachricht über die hiesigen Vorgänge bringen. Und viertens war es eine Katastrophe, daß auf dem Herweg das Bier so schnell aus war!"

Aurelius streicht sich den Bart und setzt sich erstmal hin:

"Hmmm... Die Steckbriefe sollten am besten Ursula und Sandulian ausstellen; die haben die beiden aus nächster Nähe gesehen, auch wenn ihre Situation alles andere als vorteilhaft war. Und wenn Tjaika und das Militär die Anbringung übernähmen, wäre das mit am besten für uns alle.
Um das Bier kümmerst Du Dich am besten selbst. Du weißt am besten wieviel Du brauchst..."
Aurelius schmunzelt.

"Soweit ich mich entsinnen kann brauchen wir auch gar nich nach Notmark zurück. Wenn wir direkt nach Süden gehen, sollten wir direkt auf den Walsach treffen. Wenn wir Glück haben sind es dann nur noch ein paar Tagesereisen bis zum Schiff. Damit kommen wir dan nach Neersand und könne von da aus nach Festum fahren. Ich kann ja noch meine Karte holen, damit die Route besser geplant werden kann."

Aryan denkt kurz nach.

"Hm, naja, ich weiß nicht so recht. Mit den Steckbriefen... Das ist meist recht wirkungsvoll wenn es sich um einfache Räuber oder ähnliches Pack handelt, was nicht so potente Möglichkeiten hat. Aber diese beiden Verbrecher sind doch bestimmt schon über alle Berge. Außerdem müssten wir ja auch eine Belohnung aussetzen... Diese Aliana Rabenschwinge ist bestimmt genauso verrucht wie Yvonja. Dass so viele Töchter Satuarias dem Bösen anheim fallen; kein Wunder, dass sich die Praios-Leute an den Hexen stoßen.

Kurze Pause.

Öhm, äh, ich denke, wir sollten nun wirklich losziehen, zeig' doch nochmal die Karte her, Aurelius. Das ist eine gute Idee."

Fängt an zu lachen.

"Wenn das Bier nicht reicht, brauchst Du einen größeren Wagen, Greifax."

"Nun, wie sieht es aus, Freunde? Sind die Reisevorbereitungen abgeschlossen? Greifax, hast Du an genügend Bier gedacht?"

"Ich denke ständig an genug Bier, höhö"

*rülps*

"Äh...Verzeihung. Dummerweise habe ich ja keinen Wagen dabei, der steht in Rimlick. Naja, wir werden es schon überstehen - irgendwie."

Der Zwerg grinst schief.

"Also, dann laßt uns aufbrechen."

"Gut..."
Aurelius steht auf und kommt wenig später mit der Karte zurück...
Auf der dann ausgebreiteten Karte ist Ovenmas eingezeichnet. Ebenso ist zu erkennen, dass die straße von Notmark kommend über Ovnmas nach Südwesten führt und nach einem Schlenker den Walsach erreicht. Allerdings müssten wir uns, um das Boot zu erreichen, direkt nach Süden oder gar nach Südosten wenden.
"Ich denke, wenn wir uns über die Route im Klaren sind, sollten wir uns von Tjaika, Stane und unseren Gastgebern verabschieden und aufbrechen. Mit etwas Glück schaffen wir heute noch ein paar Meilen"

Schaut auf die Karte und überzeugt sich von Aurelius' Feststellungen.

"Ja, dann verabschieden wir uns und brechen auf."

Vor der Verabschiedung erkundigt sich Aryan bei seinen Gefährten:

"Wir könnten noch fragen, inwiefern wir weiterhin unsere Hilfe anbieten können, sofern es sich bewerkstelligen lässt, was meint Ihr?"

"Mmh...."

Greifax schaut grübelnd auf die Karte.

"Wenn ich das richtig sehe, kämen wir nach Rimlick natürlich viel schneller, wenn wir einfach von hier die Straße nach Westen nehmen. Wir sind hier ..."

Sein Finger tippt auf Ouvenmaas und gleitet dann entlang der Route

"... dann gehen wir hier nördlich des Bornwaldes ... über die Grüne Ebene ... und hier sind schon Rote Sichel und Salamandersteine. Das wäre deutlich kürzer, als der Herweg."

Greifax greift nach seinem immer präsenten Krug.

"Dummerweise haben wir jetzt das Schiff in Walserwacht liegen."

Aryan schaut Greifax verwundert an.

"Ja, und was ist mit dem Schiff?"

Der Zwerg guckt über den Bierkrugrand zu Aryan

"Na ... das müssen wir doch abholen, um es irgendwo an der Küste günstig zu verscherbeln."

"Ach so, ich dachte aufgrund Deines Routenvorschlags schon, Du wolltest es liegen lassen... Das hätte mich auch sehr gewundert."

Grinst.

"Eigentlich sollten wir das Schiff behalten, schließlich Reisen wir öfter zur See. Aber das würde wohl etwas zu kompliziert werden mit der Einlagerung, beziehungsweise den Kosten dafür, wenn wir es nicht brauchen."

OT: Meister, schreib' Du doch auch mal was. Wir wollen los.

Aurelius hebt die rechte Augenbraue:
"Und wer soll es bitteschön unterhalten? Nein, es sollte eher in Neersand oder, wenn es sich machen lässt, in Festum verkauft werden."