Punin, Gasthaus Räbleins Rebe

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

"Kann nicht auch die Reise selbst bereits Ziel und Zweck derselben sein?", wirft Mondino Castellani mit einem verständnisvollen Lächeln in Arianas Richtung ein. "Aber nun, solcherlei Dinge, die sich nicht mit blankem Golde aufwiegen lassen, waren dem werten Esquirio ay Montazzi schon immer schwerlich begreifbar zu machen." Der almadanische Dialekt des Mannes ist deutlich zu vernehmen, wie besonders Sharina sofort feststellt. Nach kurzer Unterbrechung fährt er sogleich fort: "Es ist mir eine ausgesprochene Freude, Eure Bekanntschaft zu machen, Senorita Ariana und Senorita Sharina."

"Wie ich schon sagte", fügt Esquirio ay Montazzi hinzu, "er ist einfach unverbesserlich. Laßt es Euch gesagt sein, mein alter Freund, wenn Ihr nur ausreichend Gold habt, könnt Ihr Euch alles kaufen, wonach es Euch gelüstet. Zweifellos könnt Ihr auch mit weniger Gold glücklich werden, doch ist es weit mühseliger." Dabei legt er mit einer selbstherrlichen, herablassenden Geste seine linke Hand, die mit zwei schweren Goldringen bewehrt ist, auf die rechte Schulter des neben ihm sitzenden Herrn Castellani.

"Hört, hört! So spricht der Herr Commerzienrat.", erwidert darauf Mondino Castellani mit spöttischem Unterton, wobei er besonders den Commerzienrat betont.

"Zu recht, mein Guter! Zu recht!", ereifert sich wiederum der Esquirio.

Mit einer tiefen, brummenden Bassstimme beantwortet dann auch der Albernier die Frage Sharinas mit wenigen, trockenen Worten, dabei mit einem Ohr sichtbar genervt dem Disput der beiden anderen Herren am Tisch lauschend: "Das frage ich mich auch gerade."
Mehr Worte scheint er dazu nicht verlieren zu wollen, denn er wendet seinen Blick auf den Weinbecher, den er mit der rechten Hand umschlossen hält, während seine Linke ruhig auf dem Tisch ruht. Seine großen, kräftigen Hände zeugen mit zahlreichen Furchen, Kratzern und Schwielen von körperlicher Arbeit, der der Mann offenbar gemeinhin nachgeht.

Zunehmende Röte steigt in das Gesicht des Horasiers, der sich offensichtlich derart über die Thematik zu ereifern droht, dass wohl damit zu rechnen ist, dass er in Bälde (wohl auch aufgrund des bereits verköstigten Weins) die Fassung verlieren wird. Diesen Umstand scheint jedoch auch der Almadaner erkannt zu haben und so lenkt er schlichtend ein.
Mit einer entwaffnenden Geste hebt schließlich Mondino Castellani beide Arme etwas an und lächelt abwechselnd die Damen und Herren am Tisch versöhnlich an. "Lassen wir das. Ich glaube nicht, dass dies ein wohlgefälliges Thema für die geschätzten Senoritas ist, die uns mit Ihrer Gesellschaft erfreuen."
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Ariana saba-es-Sulef
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Beitrag von Ariana saba-es-Sulef »

Amüsiert hat Ariana die Unterhaltung der beiden Männer verfolgt; eigentlich spricht ihr Herr Castellani aus der Seele. „Ich kann selbstverständlich nicht für Frau Sharina hier sprechen, aber ich denke, dass Ihr mit dieser avesgefälligen Ansicht durchaus im Recht seid, mein lieber Herr Castellani.“ Sie lächelt ihn an. „Wäre allein das Ergebnis oder der persönliche Erfolg im Leben ein göttergefälliges Maß, so hätten die Himmlischen uns kein Leben von fünfzig Götterläufen und mehr gegeben, um zu lernen und Erfahrungen zu sammeln.“ Ariana blickt dem Esquirio tief in die Augen. „Ihr mögt Euch viel von Eurem Gold kaufen können, doch Glück und Zufriedenheit gehören nicht dazu. Ich kenne Euch zu wenig, um mir ein gerechtes Urteil über Euch zu bilden, aber Ihr solltet Euren Blick etwas fort von Besitz und Reichtum wenden und versuchen, zu verstehen, was Euer Freund Mondino meint. Die Götter schenken ihre Gunst nicht dem Reichsten, sondern den Gerechten und Guten.“ Sie hebt ihren Becher und blickt in die Runde. „Aber das ist in der Tat ein Thema, über das sich viel diskutieren ließe, und das wir besser abschließen. Trinken wir lieber auf die Götter, das Leben und das Glück.“
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

"Ebendies! Ihr kennt mich zu wenig, um Euch ein gerechtes Urteil erlauben zu können!", fährt der Edelmann ay Montazzi die Dame Ariana an. "Und Ihr könnt mir nicht erzählen, ich sei nicht glücklich und zufrieden! Seht mich doch nur an. Mache ich den Eindruck eines unglücklichen Mannes? Ganz im Gegenteil. Ich besitze alles, was mein Herz begehrt, kann mir ein gutes Leben auf den sonnenbeschienenen Hängen von Vinsalts Villenviertel leisten, habe Freunde und - mit Verlaub - auch die holde Damenwelt ist recht angetan von mir."

Mondino Castellani schaut Sharina und Ariana abwechselnd mit einem bedauernden Gesichtsausdruck an. Ganz offensichtlich ist ihm die jüngste Rede seines Freundes mehr als nur unangenehm. So nippt er auch peinlich berührt an seinem Weinbecher, als wolle er sein Gesicht dahinter verbergen.

Doch der Esquirio fährt ohne Pause fort: "Ihr meint, die Götter bedenken die Gerechten und Guten mit ihrer Gunst, nicht aber die Reichen? Nun, dann muss ich wohl auch zu ersteren beiden gehören. Oder glaubt Ihr, ich habe meinen Reichtum ohne den Segen Phexens erwirtschaften können? Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, mein Reichtum sei der Segen der Götter, mit dem sie mich großzügig beschenken. So will ich Eurer Argumentation gerne zustimmen, wonach ich wohl besonders gerecht und gut sein muss!"

"Vielleicht habt Ihr recht, werter Freund. Aber laßt es uns bitte dabei belassen. Diese Sache führt doch zu nichts.", versucht Mondino Castellani wiederum, die Situation zu deeskalieren.

"Dabei belassen? Nein!" Mit Schwung erhebt sich der Esquirio von seinem Sitz und hebt feierlich die Hand. "Ich werde Euch vor Phex und seinen göttlichen Geschwistern beweisen, dass nicht nur der Reichtum ein Segen der Zwölfe ist, sondern auch allein Gold der Schlüssel zu jeder Tür ist. Sei es nun das Tor zur Glückseligkeit, einem schönen Haus oder guten Freunden."
Schlagartig erfüllt nüchterner Ernst die Miene des Edelmannes und er verkündet mit fester Stimme: "So wahr ich, Esquirio Khadan Laurecio ay Montazzi, hier vor dem Angesicht der Götter und dem Euren stehe, schwöre ich bei meinem guten Namen, dass ich den Beweis antreten werde, dass allein mein Gold mir jedwedes Tor öffnen und alle erdenklichen Wünsche erfüllen kann."
Nach kurzer Pause fährt er an Mondino Castellani gewandt fort: "Einzig: Wie kann ich diesen Beweis antreten? Sonst seid Ihr doch auch mit Nandus' wachem Verstand gesegnet. Fällt Euch denn nichts ein?"

Mondino Castellani zieht eine Augenbraue hoch, sieht verblüfft zum Esquirio hinauf, erhebt sich dann seinerseits und verkündet: "Nun denn, nachdem Ihr die Sache nun vor das Angesicht der Götter gebracht habt, steht Ihr auch in der Pflicht, Euren Worten Taten folgen zu lassen. Im Namen Nandus' nehme ich Euch also beim Wort und schlage einen Wettstreit vor. Beweist, dass ihr fünf Aufgaben, eine jede erdacht von je einer der an diesem Tisch anwesenden Personen, mit Hilfe Eures Goldes schneller zu erfüllen im Stande seid, als ich selbige Aufgaben allein mit den mir von den Göttern gegebenen Talenten bewältige. Dabei dürft Ihr Euch der Hilfe beliebiger Vertrauter, Freunde oder sonstiger Personen bedienen, nur selbst dürft Ihr dieses Gasthaus nicht verlassen. Gleiches gilt selbstredend auch für mich.
So wird sich dann zeigen, ob die meinen Wettstreiter allein mit Nandus' Charme, Witz und Verstand den Sieg davon tragen können oder ob die Euren mit Phexens prall gefüllten Geldbeuteln die Nase vorn haben werden.
Allein, die Götter wollen ebenfalls wohl bedacht werden. So sei überdies festgeschrieben, welches die Einsätze in diesem Wettstreit sind. Solltet Ihr den Sieg davon tragen, so werde ich mich für die Dauer eines Mondes einer wohltätigen, phexgefälligen Arbeit Eurer Wahl verschreiben. Sollte ich jedoch am Ende siegreich sein, so werdet Ihr an der Nandusschule in Vinsalt für einen Mond unentgeltlich alle Wißbegierigen im Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichten, ungeachtet Ihres Standes oder Besitzes.
Seid Ihr mit diesem Prozedere einverstanden, so gebt mir vor den Göttern die Hand darauf."

Der horasische Edelmann zögert kurz, streckt dann jedoch seine Hand hervor und ergreift entschlossen die Mondinos.

Mondino Castellani lächelt und umschließt bestärkend mit beiden Händen die des Esquirio. Dann blickt er ihn an und verkündet laut vernehmlich: "So sei es besiegelt. Vor den Göttern und dem Zeugnis der Damen Ariana saba-es-Sulef und Sharina Myriad sowie des Herrn Connar ui Niamad. Auf einen gerechten Wettstreit. Mit Phex und Nandus!"

"Mit Phex und Nandus!", bestätigt auch Esquirio ay Montazzi.

Nachdem sich die beiden wieder gesetzt haben, ergreift sogleich wieder Mondino Castellani an die beiden Damen und den Albernier gewandt das Wort: "Nun, obgleich ich die meine Aufgabe bereits gewählt habe, würde mich doch interessieren, ob auch Ihr bereits eine Idee für die Euren habt?"
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Ariana saba-es-Sulef
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Beitrag von Ariana saba-es-Sulef »

Ariana wirft einen Blick in die Runde. Dieser seltsame Wettstreit vor dem Angesicht der Götter fasziniert sie. Blitzschnell denkt sie über die Lage nach; ihre Aufgabe sollte eine sein, die man mit Charme leichter als mit Geld erreichen konnte – und auf die Schnelle kommt ihr eine sehr dumme Idee. Obwohl, diese Sache ließe sich nicht mit Geld kaufen, wohl aber mit den richtigen Worten an die richtigen Personen... aber für sie selbst wäre es riskant. Doch wenn Phex, Nandus und Aves über dieses Spiel wachten, dürfte ihr eigentlich nichts dabei passieren... So lächelt sie im Stillen, als sie zuerst Herrn Mondino, dann Esquirio ay Montazzi in die Augen blickt und mit angenehmer Stimme verkündet: „Es lag nicht in meiner Absicht, Euch zu kränken, edler Esquirio, doch wenn ein solch phexgefälliger Wettstreit ausgetragen werden soll, bin ich gerne bereit, daran mitzuwirken. Auch ich hätte eine Aufgabe, die zu erfüllen gewiss nicht leicht ist.“ Ihr Götter, bitte verzeiht mir, wenn ich das Schicksal derart herausfordere. „Wenn die Dame Myriad und der Herr ui Niamad ihre Aufgaben ersonnen haben, will ich wohl auch die meine verkünden.“ Sie hebt ihren Becher und nickt in die Runde. „Ich bin sicher, Phex, Nandus und Aves blicken mit Wohlgefallen auf diesen Wettstreit. Auf ein gutes Gelingen allerseits!“ Ariana prostet in die Runde und nimmt einen Schluck Wein. Allmählich muss sie aufhören, dass ihr Rahjas Gabe nicht die Sinne benebelt.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

"Dann fange ich eben an.", meldet sich der Albernier mit rauher Stimme knapp zu Wort. "In den Wäldern dieser Gegend gibt es einen Vogel, der sein Gelege phexisch gut zu verbergen weiß. Er nistet nicht auf Bäumen, sondern im undurchdringlichen Dickicht von Büschen und Hecken. Nur nachts zur Geisterstunde ist der Ruf des Madasängers zu vernehmen.
Es ist an Euch, drei Eier aus dem Nest des Federviehs her zu bringen, zudem einen Gastwirt, der diese Delikatesse zuzubereiten weiß."

Mondino Castellani nickt zufrieden: "Eine vortreffliche Aufgabe, doch hören wir nun die der Dame Sharina."

Womit sich die Blicke der drei Herren erwartungsvoll auf Sharina richten.
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Sharina Myriad
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Beitrag von Sharina Myriad »

Sharina überlegt kurz. Auf einmal scheinen ihre Augen aufzublitzen und sie beginnt zu grinsen. "Nun gut, ich hätte eine Aufgabe für Euch. Doch lasst uns erst schauen, wie Ihr das erste Werk vollbringt, bevor Ihr Euch an das zweite wagt."
Hilf mir, meine Weisheit als auch mein Herz zu schärfen, auf dass ich Recht von Unrecht unterscheiden kann.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

"Nun, da die Reihenfolge der Aufgaben nicht festgelegt ist, sei es dem Gutdünken der Wettstreiter überlassen. Demnach müßtet Ihr die Euren Aufgaben schon nennen, bevor wir zur Tat schreiten können, meine werten Damen." Mondino Castellani bedenkt Sharina und Ariana mit einem Lächeln und fährt sogleich fort: "Meinethalben stelle ich aber zuvor auch gerne die Aufgabe vor, welche ich mir erdacht habe.
Mir ist zu Ohren gekommen, dass derzeit der vortreffliche Alchimist Theosur Finkenberg aus Norburg im Pentagrammaton zu Punin verweilt, um vor den hiesigen Eleven über die heilkräftigen Wirkungen diverser Tinkturen zu dozieren. Eine Strähne seines gewachsten Bartes sollte es schon sein, die es in diesem Wettstreit zu beschaffen gilt.
Zweifelsohne steht außer Frage, dass dabei weder Magister Finkenberg noch sonst eine Person oder Sache zu Schaden kommen darf."
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Ariana saba-es-Sulef
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Beitrag von Ariana saba-es-Sulef »

Auch Ariana meldet sich jetzt wieder zu Wort: „Die Herren mögen mir verzeihen, wenn meine eigene Aufgabe nicht vollkommen selbstloser Natur ist – doch wie ich schon sagte, bin ich eine große Liebhaberin des Theaters... In Goldacker wohnt der große, der berühmte, der unnachahmliche Schauspieler Omer Shadif – er hat seine Karriere schon vor einigen Jahren beendet, doch in Fachkreisen ist er eine Legende. Leider war es mir nicht mehr vergönnt, diesen großen Mann selbst auf der Bühne zu sehen, doch würde ich viel darum geben, ihn einmal persönlich kennen zu lernen, auch wenn man sagt, dass er auf seine alten Tage etwas kauzig geworden ist. Darum lautet meine Aufgabe: Macht Herrn Shadif ausfindig und bringt ihn dazu, sich hier in dieser Taverne unserer illustren Runde hinzuzugesellen und mit uns zu speisen.“ Die schöne Halbelfe lächelt die Herren ay Montazzi und Castellani an. Shadif hat über die Jahre einen beachtlichen Reichtum erworben, sagt man, und um den etwas seltsamen alten Herrn dazu zu bringen, in einer solch einfachen Gaststätte mit vollkommen Fremden zu speisen, müsste man ihm schon etwas mehr bieten als Gold, wovon er selbst genug hatte. Vielleicht sehnt er sich aber auch geradezu danach, wieder unter Bewunderern zu sein und nimmt deswegen gerne an...? Es liegt einzig in den Händen der Götter, in welcher Stimmung Omer Shadif anzutreffen sein wird...
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

"Fürwahr, eine wunderbare Aufgabe. Zumal ich selbst höchst gerne in den Genuß käme, Meister Omer Shadif einmal persönlich kennen zu lernen. Leider war es mir bislang erst ein einziges Mal vergönnt, diesen hesindegesegneten Schauspieler auf der Bühne zu erleben.
Allerdings, so muss ich anmerken, eignet sich diese Aufgabe schwerlich dazu, zu diesem Wettstreit beizutragen. Schließlich ist es beispielsweise unmöglich für mich, Meister Shadif an unseren Tisch zu bringen, wenn Esquirio ay Montazzi dies bereits getan hat. Zudem läßt sich im Nachhinein nicht feststellen, auf wessen Bitten er denn nun hier erschienen ist, sollte wir beide um seine Gesellschaft werben und erfolgreich sein. Vermutlich wird es dann unser beider Einfluß gleichermaßen gewesen sein.
So bitte ich Euch, werte Dame, erdenkt Euch doch eine weitere Aufgabe.", gibt Mondino Castellani zu Bedenken.
Sodann fügt er jedoch lächelnd hinzu: "Da es mir jedoch selbst daran gelegen ist, Hesindes schöne Künste zu fördern und Euch eine Freude zu machen, werde ich unabhängig von diesem Wettstreit versuchen, Euch und uns an diesem Tisch ein Mahl mit dem großen Omer Shadif zu ermöglichen.
Dies soll jedoch keinen Einfluß auf die Entscheidung über Sieg oder Niederlage in diesem reizvollen Duell haben, sondern lediglich als Geschenk eines Mannes an eine von Rahja reich beschenkte Frau verstanden werden."
Während Mondino lächelnd in Arianas Augen blickt, hebt er seinen Weinbecher leicht in ihre Richtung. "Ihr gestattet mir die Kühnheit dieses Unterfangens?"

"Papperlapapp! Mit Eurem seichten Geschwätz stellt Ihr ja jeden Gesellschafter in den Schatten, der um die Gunst einer reichen Dame buhlt. Haltet lieber Eure Lenden im Zaum, bevor Ihr überdies Eure Aufgaben in diesem Wettstreit vergeßt.", mischt sich der Esquirio schmierig grinsend ein.

Mondino Castellani bedenkt ihn nur mit einem erbosten Blick und hebt sodann in Arianas Richtung gewandt zu reimen an: "Wie kann es meiner Mus' an Stoff gebrechen, / So lang Du atmest, strömst in mein Gemüt / Dein süßes Selbst, das würdig auszusprechen / Umsonst versuchet ein gewöhnlich Lied? / Dir selbst dank es nur, wenn etwas mir, / Das Deines Blickes würdig ist, gelingt. / Wer wär' so stumpf und sänge nicht von Dir, / Da Du die Begeist'rung anfachst und beschwingst? / Sei zwölfte Mus' und zwölffach Dein die Kraft / Des Cereborn, zu welchem Reimer flehn. / Wer aber Dich anruft, gib, dass er schafft / Gesänge, die zur fernsten Nachwelt gehn. / Wenn unsrer Zeit mein schlichtes Lied gefällt, / Sei mein die Mühe, Dein der Ruhm der Welt!"
Nach einem Moment des Schweigens fügt er ruhig und schmunzelnd hinzu: "Ihr seht, werter Esquirio, ich bin nicht der erste Mann, den Rahjas Gaben um den Verstand bringen, wie ihr befürchtet. Der Reim entstammt im Übrigen der Feder Pherisjo ter Marloffs und seinem Werk Rahjasonette."
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Ariana saba-es-Sulef
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Beitrag von Ariana saba-es-Sulef »

Kokett lächelt Ariana Herrn Castellani zu. „Habt tausend Dank, mein lieber Mondino, dass Ihr mir eine solche Freude machen wollt, und für das schöne Gedicht... Ihr mögt ebenfalls die Werke des großen ter Marloff? Eines meiner liebsten war stets sein Rahjasonnet XLVI; Mein Herz und Auge sind sich tödlich feind, / Die sich um deinen Vollbesitz beneiden: / Mein Auge hat des Herzens Recht verneint / An deinem Bild, mein Herz will das nicht leiden. / Mein Herz behauptet, daß du in ihm seist, / Im Schrein, den kein kristallner Blick erspähe, / Ein Anspruch, den zurück der Gegner weist, / Da nur in ihm dein schönes Bild bestehe. / Und den Gedanken wird, der Brust Insassen, / Die Frage zur Entscheidung vorgeführt, / Die im gerechten Urteilspruche fassen, / Was hellem Aug' und treuem Herz gebührt: / Das Auge soll den äußern Teil behalten, / Das Herz als Herr der innern Liebe walten.“ Sie macht eine kurze Pause. „Nun, wo wir gerade bei Reimen und Versen sind, so will ich auch eine solche Aufgabe für euch beide stellen:
Wer es besitzt, hat Grund sich zu beklagen,
und der, dem’s fehlt, hat viel zu tragen.
Selbst der Geizigste vermag es fortzuschenken,
doch ein üppiger Verschwender knappt sichs ab.
Wer niemals überlegt, wird immer daran denken,
und jeder nimmt es mit sich in sein Grab.“
Dieses Rätsel hatte Seyshaban Ariana einst aufgegeben, als sie schon elf Sommer erlebt hatte und ihm eines Tages mit einer zappeligen Phase auf die Nerven ging. Und mit fast denselben Worten, die ihr Vater damals gebraucht hatte, stellt sie ihre Aufgabe den Herren Castellani und ay Montazzi zu Ende: „Bis morgen Mittag müsst Ihr ein solches Ding auf dem Basar von Oberpunin besorgt und hierher ins Gasthaus gebracht haben. Für Männer mit Euren Verbindungen, Reichtum und Charme müsste dies ein Leichtes sein...“
Die Halbelfe hebt ihren Becher in die Runde und leert ihn. Heute nacht wird sie ihn nur noch mit Wasser füllen.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

"Mein Herz und Auge sind zum Bund vereint, / Und wechselnd sich zu dienen ihr Bestreben: / Wenn dies mein Auge schmachtend nach Dir weint, / Mein liebend Herz sehnsücht'ge Seufzer heben, / Wenn dann mein Auge froh Dein Bild erfaßt, / Lädt es das Herz zu seinem Feste ein; / Das Aug' ist wieder dann des Herzens Gast / Und teilet seine Liebesträumerein: / So durch Dein Bild wie meine Liebe weilest / Du immer, bist Du ferne, gleich bei mir, / Denn den Gedanken nimmer Du enteilest, / Ich bin bei ihnen stets und sie bei Dir; / Und schlafen sie, so weckt Dein Bild aufs neue / Mein Herz, dass es sich samt dem Auge freue.", rezitiert Mondino Castellani mit feierlicher Stimme, die rechte Hand dabei mit schmachtender Geste auf seine Brust gepreßt und den Kopf theatralisch leicht gekippt. Jedoch wirkt die Geste recht übertrieben, die Schauspielerei ist ganz offenbar keines seiner Talente.
Er hebt den Becher und stößt mit Ariana auf ihren letzten Schluck Wein an.
"Eine vortreffliche Aufgabe, es wird mir eine Freude sein, des Rätsels Lösung vom Basar zu beschaffen. Und sollte ich bei diesem Wettstreite den Sieg davon tragen, so werde ich diese Besorgung zum Trost dem werten Esquirio überlassen."
Ein breites Grinsen steht in Mondinos Gesicht.

"Laßt gut sein.", meint der Esquirio darauf, "Ich habe Eure noblen Spenden nicht nötig. Im Übrigen wird es nicht dazu kommen, dass Ihr den Sieg erringt."
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Ariana saba-es-Sulef
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Beitrag von Ariana saba-es-Sulef »

„So löst nur auch Ihr dies Rätsel, werter Esquirio, und seht zu, dass Euer Bote als Erster wieder vom Basar zurück ist...“ Verschmitzt lächelnd blickt sie von dem Kaufmann wieder zu Mondino. Bei dessen Darbietung musste sie sich diesmal ein Grinsen verkneifen. Trotzdem tut es gut, wieder mit Menschen von gewissem hesindegefälligem Kunstverständnis zu plaudern. Und was ist schon dabei, ein paar Verse auszutauschen...?
„Doch sagt an, wir haben drei Eier, einen Bartsträhne und ein Rätsel – aber welche Aufgaben haben die Herrin Myriad“ – die Halbelfe blickt von der schweigsamen Kriegerin zum Kaufmann – „und Herr ay Montazzi selbst ersonnen? Ich wäre neugierig zu erfahren, welche beiden anderen Aufgaben noch bei diesem nandusgefälligen Wettstreit zu lösen sind...“
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

"Nun denn, vielleicht wollt Ihr derweil Eure Aufgabe vorstellen, werter Esquirio?", versucht Mondino Castellani Sharina noch etwas Bedenkzeit zu verschaffen.

"Nun gut.", erwidert dieser. "Die schöne Rahja beglückt uns mit der angenehmen Gesellschaft zweier liebreizender Damen... wie Ihr ja bereits festgestellt habt, mein Freund Mondino." Wieder schaut der Esquirio mit einem spitzbübisch herausfordernden Grinsen zu Mondino.
"So wollen wir in diesem Wettstreit doch einmal sehen, wer von uns beiden den Damen besser seine Aufwartung zu machen versteht. Meine Aufgabe sei die Beschaffung eines Schmuckstückes, das an Liebreiz und Anmut den Damen an diesem Tisch in nichts nachsteht. Es versteht sich von selbst, das der Zierat im Mindesten einen geschliffenen Edelstein von Güte und Gewicht... sagen wir 5 Karat, also 1 Skrupel... beinhalten sollte.
Jene beiden Schmuckstücke - das Eure und das meine - seien sodann dem kundigen Blick der beiden Damen an unserem Tisch überlassen, auf dass sie das schönere Kunstwerk erwählen und so den Sieger dieser Aufgabe küren."
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Sharina Myriad
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Beitrag von Sharina Myriad »

"Dann zu meiner Aufgabe. Schafft jeder einen Schwertmeister herbei, der uns durch den Tanz seiner Waffen zu bezaubern vermag. Diese beiden sollen ihre Waffen kreuzen und so den Sieger dieser Aufgabe bestimmen."
Hilf mir, meine Weisheit als auch mein Herz zu schärfen, auf dass ich Recht von Unrecht unterscheiden kann.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

"Vortrefflich! So stehen die fünf Aufgaben also fest. Ich schlage vor, den Wettstreit mit Sonnenaufgang beginnen zu lassen. Was meint Ihr, Esquirio?", spricht Mondino Castellani.

"Mir soll es recht sein. Doch werde ich mich jetzt schon einmal darum bemühen, vertrauenswürdige Mitstreiter zu finden.", entgegnet Esquirio ay Montazzi und läßt seinen Blick suchend durch die Schankstube schweifen. Als er die Wirtin entdeckt, erhellt sich seine Miene und er erhebt sich. "Entschuldigt mich bitte einen Moment."
Noch während er in Richtung Thresen geht, löst er bereits sein prall gefülltes Säckchen vom Gürtel.

Etwas mißmutig hebt Mondino Castellani eine Augenbraue, als er die plötzliche Geschäftigkeit des Esquirio bemerkt. "Nun denn, wenn dem werten Herrn ay Montazzi die am Tisch anwesenden Damen und Herren nicht vertrauenswürdig genug erscheinen, so frage ich Euch." Er wendet sich schmunzelnd Sharina, Ariana und Connar zu und fährt fort: "Ich darf zwar selbst die Schankstube nicht verlassen, doch besagen die Regeln dieses Wettstreits nicht, dass ich Euch nicht um Eure Unterstützung bitten darf. Also was sagt Ihr? Wollt Ihr diesem göttergefälligen Duell lediglich als amüsierte Zuschauer beiwohnen oder wollt Ihr einer - im für mich besten Falle natürlich Nandus' - Partei zum Sieg verhelfen?"
Lächelnd schaut er die beiden Damen und den Albernier nacheinander an. "Es wäre mir eine außerordentliche Freude, in dieser Sache Eure Hilfe in Anspruch nehmen zu dürfen."

"Nun gut, meine Unterstützung sollt Ihr haben.", meint Connar ui Niamad. "Wenn Ihr nichts dagegen habt, werde ich zum Sonnenaufgang aufbrechen und drei Eier des Madasängers suchen. Um den Koch, der sie zuzubereiten weiß, müßtet Ihr Euch jedoch anderweitig kümmern, ich kenne mich in Punin nicht aus."

"Habt vielen Dank, werter Herr ui Niamad.", bedankt sich Herr Castellani. "Aber seid doch bitte so gut und bringt mir auf Eurem Weg eine kleine Schachtel vom Basar in Oberpunin mit. Es dürfte eine Leichtigkeit sein, einem der Tabakhändler ein leeres Zigarrenkästchen abzuschwatzen."

Connar nickt bestätigend und erhebt sich sodann: "Ich werde mich nun zu Bett begeben. Eine gute Nacht wünsche ich."

"Gute Nacht und möge Boron über Euren Schlaf wachen!", wünscht ihm Mondino Castellani. Während der Albernier die knarzenden Stufen hinaufsteigt, wendet sich Mondino freundlich lächelnd wieder an Sharina und Ariana: "Und wie steht es mit Euch?"
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