Heubodengespräche zu Biberbach
Heubodengespräche zu Biberbach
Nachdem Raskir sein Plätzchen in der Mühle und Kora und Wulfhelm eines auf dem lauschigen Heuboden gefunden haben und man sich noch einmal am Dorfbrunnen getroffen hat um die morgige Reiseroute zu besprechen (immer der Straße nach) senkt sich die Dunkelheit eines darpatischen Spätsommerabends über das Dorf.
- Korrasòn Juanuez
- Drachenei
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- Registriert: 19. Januar 2004, 12:28
Wulfhelm dreht sich ein paar Minuten unruhig im Heu hin- und her und setzt sich dann auf.
"Sag mal, Kora, was ich dich schon fragen wollte seit unserem elfischen Erlebnis bei Gerasim...
Nun, Raskirs Gefühle kann ich nach seiner Geschichte heute einordnen, so halbwegs zumindest"
Wulfhelm erschaudert leicht bei der Erinnerung an die Erlebnisse, die er mit Raskir im Salasandra teilte
"aber du hast mir deine Geschichte immer noch nicht erzählt. Wir haben nun doch schon so einiges zusammen erlebt und, nun ja, wie soll ich sagen"
Wulfhelm kratzt sich am Bart
"nun, trotzdem wir uns nicht gerade immer so freundlich gegenüberstanden mag ich dich irgendwie. Magst du mir nun mal erzählen, was dich wirklich in die Blutgruben von Fasar verschlagen hat? Was so davor und danach passiert ist? Und, nun ja, weißt schon, deine Geschichte halt. Wollte das nicht unterwegs vor den anderen fragen, wenn du so begierig darauf wärst zu erzählen hättest du es ja wohl schon mal getan, aber nun, hier an einem Ort traviagefälliger Einkehr..."
Sichtlich ergriffen von seiner langen Rede lässt sich Wulfhelm wieder ins Heu sinken und schaut zu den dunklen Balken die das Dach des Stalles abstützen und zwischen denen Fledermäuse auf ihre nächtlichen Streifzüge aufbrechen.
"Sag mal, Kora, was ich dich schon fragen wollte seit unserem elfischen Erlebnis bei Gerasim...
Nun, Raskirs Gefühle kann ich nach seiner Geschichte heute einordnen, so halbwegs zumindest"
Wulfhelm erschaudert leicht bei der Erinnerung an die Erlebnisse, die er mit Raskir im Salasandra teilte
"aber du hast mir deine Geschichte immer noch nicht erzählt. Wir haben nun doch schon so einiges zusammen erlebt und, nun ja, wie soll ich sagen"
Wulfhelm kratzt sich am Bart
"nun, trotzdem wir uns nicht gerade immer so freundlich gegenüberstanden mag ich dich irgendwie. Magst du mir nun mal erzählen, was dich wirklich in die Blutgruben von Fasar verschlagen hat? Was so davor und danach passiert ist? Und, nun ja, weißt schon, deine Geschichte halt. Wollte das nicht unterwegs vor den anderen fragen, wenn du so begierig darauf wärst zu erzählen hättest du es ja wohl schon mal getan, aber nun, hier an einem Ort traviagefälliger Einkehr..."
Sichtlich ergriffen von seiner langen Rede lässt sich Wulfhelm wieder ins Heu sinken und schaut zu den dunklen Balken die das Dach des Stalles abstützen und zwischen denen Fledermäuse auf ihre nächtlichen Streifzüge aufbrechen.
- Korrasòn Juanuez
- Drachenei
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- Korrasòn Juanuez
- Drachenei
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"Mein Vater hatte eine kleine Werkstatt, weißt Du, wir haben Instrumente gemacht, hauptsächlich Saiteninstrumente. In Fasar ist das ein große Kunst, viele der Instrumentenbauer wetteifern untereinander, wer die besten und am schönsten verzierten Instrumente herstellt. Wir bekamen auch häufig Besuch von Meister Radriguez, der wohnte drei Gassen weiter und konnte wunderbare Flöten schnitzen...!"
Kora seufzt ob der Erinnerung.
Kora seufzt ob der Erinnerung.
- Korrasòn Juanuez
- Drachenei
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"Es war eine schöne Zeit. Ich kante nichts anderes. Ich verbrachte den ganzen Tag in der Werkstatt meines Vaters und baute Fideln und Harfen, es roch nach Leim, Holz und Farbe, ab und zu kam meine Mutter vorbei, nd brachte uns etwas zu essen.
Wir waren sogar zu so etwas wie bescheidenem Wohlstand gelangt. Ich hatte einen ... Verlobten." Sie presst dieses Wort sichtlich heraus.
"Mein Bruder hatte geheiratet, so was ist bei uns im Süden immer ein mehrtägiges Volksfest, nicht wie diese eintönigen Feiern hier im Norden!"
Sie seufzt wieder.
Wir waren sogar zu so etwas wie bescheidenem Wohlstand gelangt. Ich hatte einen ... Verlobten." Sie presst dieses Wort sichtlich heraus.
"Mein Bruder hatte geheiratet, so was ist bei uns im Süden immer ein mehrtägiges Volksfest, nicht wie diese eintönigen Feiern hier im Norden!"
Sie seufzt wieder.
- Korrasòn Juanuez
- Drachenei
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"Und dann kam der Auftrag, oder das stimmt nicht ganz, er kam vor der Hochzeit meines Bruders. Wir sollten ein Intrument für einen der hohen Herren bauen. In Fasar gehen Adel und Reichtum ineinander über, es gibt keine scharfe Trennlinie. Ich habe nie viel über ihn herausgefunden, denn als ich endlich frei war, war er schon tot. Und mir die Möglichkeit der Rache genommen... Das einzige, was ich sicher weiß, ist sein Name. Er hat sich mir eingebrannt über all die Jahre."
Pause
"Aber was nützt mir das schon? Ich kann das, was er meiner Familie angetan hat, nicht rückgängig machen."
Pause
Wir bauten das Instrument für ihn, es war eines der besten die mein Vater jemals gebaut hat. Wir bekamen eine Menge Geld dafür, denn er war reich und lies sich es sich etwas kosten, ein gutgearbeitetes Instrument im Haus zu haben. Er stellte uns sogar in Aussicht, den Rest seiner Familie mit Instrumenten ausstatten zu können. Das Geld gaben wir für die Hochzeit meines Bruders aus. Es war wundervoll. Ich habe niemals wieder eine glücklichere Braut gesehen. Und auch ich war glücklich. Von mir aus hätte das Leben ewig so weitergehen können!"
Pause
"Aber was nützt mir das schon? Ich kann das, was er meiner Familie angetan hat, nicht rückgängig machen."
Pause
Wir bauten das Instrument für ihn, es war eines der besten die mein Vater jemals gebaut hat. Wir bekamen eine Menge Geld dafür, denn er war reich und lies sich es sich etwas kosten, ein gutgearbeitetes Instrument im Haus zu haben. Er stellte uns sogar in Aussicht, den Rest seiner Familie mit Instrumenten ausstatten zu können. Das Geld gaben wir für die Hochzeit meines Bruders aus. Es war wundervoll. Ich habe niemals wieder eine glücklichere Braut gesehen. Und auch ich war glücklich. Von mir aus hätte das Leben ewig so weitergehen können!"
- Korrasòn Juanuez
- Drachenei
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"Und dann kamen sie. Seine hohe Herrschaft fand das Instrument nicht angenehm, es sei unbrauchbar. Später habe ich die Leute murmeln hören, er sei musikalisch absolut unbegabt, aber natürlich konnte er das nicht zugeben! Verstehst Du Wulfhelm, deshalb war ich immer so erregt, wenn Du gesungen hast."
"Er verlangte sein Geld zurück. Wir hatten es nicht mehr, und bald hatten wir gar nichts mehr. Er ruinierte uns. Aus Spaß. Anders kann ich es mir nicht erklären. Niemand kam mehr zu uns, wir waren verfemt. Und am Schluss kamen die Soldaten und holten uns. Unsere schulden mußten beglichen werden, also verkauften sie meine Eltern in die Sklaverei und steckten mich in die Blutgruben. Ich weiß nicht, was aus ihnen geworden ist. Ich habe sie nie wieder gesehen. Sie waren alt. Vermutlich sind sie bald gestorben. Mein Bruder kam davon. Er floh aus Fasar, aber er lebt in Armut seitdem. Und ich? Ich lebte all die Jahre, über zehn Götterläufe an diesem verfluchten Ort! An diesem Ort des Blutes, der Tränen und der tausend gewaltsamen Tode! Ich, deren Hände zu Spannen von Seiten auf zarte Holzgerüste geboren waren! Ich sehe sie vor mir, die Laute, die wir ihm gebaut hatten, diesem dreckigen Mistkerl. Einer seiner Diener kam und schmetterte sie in der Werstatt zu Boden. Ich sehe sie noch, die gebrochenen Wände, die abstehenden Seiten ... Und wenn ich nicht von den Blutgruben träume, dann träume ich davon."
Sie dreht sie auf die Seite und macht ein merkwürdiges Geräusch, irgendwas zwischen Schniefen und Seufzen.
"Er verlangte sein Geld zurück. Wir hatten es nicht mehr, und bald hatten wir gar nichts mehr. Er ruinierte uns. Aus Spaß. Anders kann ich es mir nicht erklären. Niemand kam mehr zu uns, wir waren verfemt. Und am Schluss kamen die Soldaten und holten uns. Unsere schulden mußten beglichen werden, also verkauften sie meine Eltern in die Sklaverei und steckten mich in die Blutgruben. Ich weiß nicht, was aus ihnen geworden ist. Ich habe sie nie wieder gesehen. Sie waren alt. Vermutlich sind sie bald gestorben. Mein Bruder kam davon. Er floh aus Fasar, aber er lebt in Armut seitdem. Und ich? Ich lebte all die Jahre, über zehn Götterläufe an diesem verfluchten Ort! An diesem Ort des Blutes, der Tränen und der tausend gewaltsamen Tode! Ich, deren Hände zu Spannen von Seiten auf zarte Holzgerüste geboren waren! Ich sehe sie vor mir, die Laute, die wir ihm gebaut hatten, diesem dreckigen Mistkerl. Einer seiner Diener kam und schmetterte sie in der Werstatt zu Boden. Ich sehe sie noch, die gebrochenen Wände, die abstehenden Seiten ... Und wenn ich nicht von den Blutgruben träume, dann träume ich davon."
Sie dreht sie auf die Seite und macht ein merkwürdiges Geräusch, irgendwas zwischen Schniefen und Seufzen.
- Korrasòn Juanuez
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Erst versteift sich Kora, dann entspannt sie sich aber, um sich fest an Wulfhelm zu drücken. Ein bißchen als würde sie sich an ihm festhalten. Dabei murmelt sie etwas in Tulamidia. (für alle, die des Tulamidischen mächtig: Eines Tages ... eines Tages ... Ruhe und Frieden ... danke Dir ... mein geliebter! mehr ist nicht zu verstehen)
Zuletzt geändert von Korrasòn Juanuez am 25. April 2004, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.