Nach dem "Gastmahl" *öhm*

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Heinrich Kemmler
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Beitrag von Heinrich Kemmler »

shar'nor hat geschrieben:warum denken immer gleich alle leute, dass man sich anlegen will, wenn man mal etwas kritisiert???? minderwertigkeitskomplexe??
Jetzt muß ich mich doch mal einmischen: Es geht nicht um die Kritik als solche, sondern um die Art und Weise. Was soll das mit den Minderwertigkeitskomplexen? Das ist kein Argument sondern patzig.
Und Sätze wie:
shar'nor hat geschrieben:vielleicht sollten diverse suizid-elfen doch wieder lieber pseudopaladine spielen!
sind genauso unnötig und unproduktiv.
shar'nor hat geschrieben: ...es geht einfach darum, dass man (auch) intime mal nen bischen nachdenkt, bevor man aufs schlachtfeld stürzt...
Ja, da gebe ich Dir recht, wir waren in der Unterzahl und ohne jeden Fernkampf, aber geschlossenes und entschlossenes Auftreten brachte uns den entscheidenden Sieg bei der Psychologie. Einmal ein paar SC in die Flucht geschlagen und von der Gruppe getrennt, schon bricht Panik aus. Eine normale Sache. Es ist eben schwer, Leute, die man erst kurz kennt zu organisieren. Aber ich habe mir sagen lassen, daß (zumindest einige) Osrik als ihren Kommandanten erwählt oder anerkannt hatten. Allerdings schien uns, daß niemand wirklich auf seine Anweisungen reagierte. Erst am So war der Kampf organisiert und da hats ja auch gleich geklappt mit dem Sieg.
shar'nor hat geschrieben: (dieser satz wird bestimmt gleich mein verhängnis, oder?)
Nein aber dieser. Solche Sticheleien haben in einer Diskussion nichts zu suchen. Bitte lest euch noch einmal durch, was ihr schreibt, so kann man das Aufschäumen der Gemüter stark reduzieren
shar'nor hat geschrieben: die nsc haben es uns vorgemacht, wie man angreift. eine 1a formation.
Danke, wir gaben uns auch Mühe und Eddi ist ein sehr guter Anführer. Aber die NSC haben den Vorteil vorher zu wissen, wann ein Kampf kommt und die Taktik besprechen zu können, das möchte ich mal den SC zu Gute halten.

In diesem Sinne: Jeder sollte seine Meinung und Sichtweise beitragen, aber achtet bitte auf das Wie.
"Den Schlaf nennt man auch den kleinen Tod, aber wer von uns ist schon mit Kleinigkeiten zufrieden?"
"Der Tod ist nicht das Ende des Nutzens - im Gegenteil"
"Skelette sind zwar pflegeleichter, aber erst Zombies bringen das richtige Ambiente"
(aus Tjakools Alptraummemorandum)
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

shar'nor hat geschrieben:warum denken immer gleich alle leute, dass man sich anlegen will, wenn man mal etwas kritisiert????
Vielleicht deswegen, weil Kritik anders ausgesehen hätte? Kritik ist sachlich formuliert und vor allem begründet. Beides kann man von deinem Beitrag oben nicht behaupten. Oder hältst du "scheinbar keine Ahnung von LARP-Kampf", "Gottstatus", "Pseudopaladin" etc. etwa für formale Kritik? Du begründest keine einzige deiner Unterstellungen, attestierst allen, die eine andere Meinung vertreten, pauschal Unfähigkeit und urteilst outtime über Rollen, deren Intime-Beweggründe du nicht einmal ansatzweise kennst (und auch nie in Erfahrung zu bringen versucht hast). Tut mir leid, aber das ist keine sachliche Kritik, das ist pure Provokation.

Kleiner Tipp noch: Auch der etwas maßvollere Einsatz von Ausrufezeichen könnte deiner "Kritik" ein wenig ihren aggressiven Ton nehmen.
shar'nor hat geschrieben:minderwertigkeitskomplexe??
Ah, das soll wohl auch keine Provokation, sondern nur sachliche Kritik sein, nehme ich an? :roll:
Also so langsam disqualifizierst du dich selbst als ernstzunehmender Diskussionspartner...
shar'nor hat geschrieben:der begriff 'feiglinge' etc. kam auf, bevor sich der elf geopfert hat, wurde aber von diesem mitgetragen. es geht einfach darum, dass man (auch) intime mal nen bischen nachdenkt, bevor man aufs schlachtfeld stürzt (dieser satz wird bestimmt gleich mein verhängnis, oder?).
Darf ich dir an dieser Stelle kurz den Unterschied zwischen In-Time und Out-Time erläutern?
Es ist richtig, dass meine Rolle deine Figur und ihre Begleiter aus Mehir als Feiglinge bezeichnet hat - das war In-Time und beruhte auf meiner In-Time-Wahrnehmung (in der ich zum Beispiel nichts von eurem Gefecht im Wald erfahren habe). Wenn du mir nun aber hier Sonderbehandlung durch die SL ("Gottstatus"), taktisches Unvermögen ("keine Ahnung von LARP-Kampf") und Unfähigkeit zum Rollenspiel ("Pseudopaladin") unterstellst, dann ist das ganz klar Out-Time.
Warum bist du nicht intime zu mir gekommen und hast mich zur Rede gestellt? Warum hast du nicht intime unsere Kopflosigkeit im Kampf angeprangert? Warum musst du das jetzt alles ins Offplay ziehen und hier wild mit pauschalen Provokationen unter dem Deckmäntelchen der "Kritik" um dich werfen?
shar'nor hat geschrieben:und den begriff 'pseudopaladin' sollten wir hier nicht weiter breittreten (zitat: es gibt kein grau!)
Interessant, du scheinst da ja im Besitz der absoluten LARP-Wahrheit zu sein. Danke für deine Erleuchtung! :roll:
Eines der traurigsten Dinge im Leben ist,
dass ein Mensch viele gute Taten tun muss,
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aber nur einen Fehler zu begehen braucht,
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shar'nor
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Beitrag von shar'nor »

@ heinrich: ich gebe dir recht, auf das wie kommt es an. aber gestehe mir bitte das recht ein, auf patzige seitenhiebe zu reagieren. ansonsten kann ich mit dir konform gehen. das osrick als anführer ausgewählt wurde, ging leider an mir vorbei.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

shar'nor hat geschrieben:aber gestehe mir bitte das recht ein, auf patzige seitenhiebe zu reagieren.
Wenn du mir dann bitte noch den patzigen Seitenhieb zeigen würdest, den du zum Anlass genommen hast, mir gegenüber so ausfallend zu werden?
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Aryan
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Beitrag von Aryan »

Also, ich hatte intime auch nicht die Nerven mich aufzuregern, lediglich als Osric sein Amt in das er gewissermaßen durch Zureden und Zurufe gewählt worden ist, um anschließend sträflich ignoriert zu werden, niedergelegt hat, war ich als Olaf kurz vorm ausrasten.

Wegen der ganzen Streiterei: Bleibt doch mal locker. Wir sind doch alle erwachsene Menschen. Sorry, dass ich damit angefangen hatte Intime-Angelgenheiten im Outtime zu kritisieren.

Ach und danke Loki, für die Texte, darum wollte ich nämlich schon bitten. :D
Zuletzt geändert von Aryan am 22. Juni 2006, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Osric von Carsultyal
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Beitrag von Osric von Carsultyal »

Hier ist ja richtig was los :)

Sorry, aber bin im Augenblick ganz knapp mit der Zeit, deshalb werde ich mich erst später noch ausführlich äußern (obwohl ja vieles schon gesagt ist).

Und, Leute, ruhig bleiben 8) :wink:
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Rolf Kraki
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Beitrag von Rolf Kraki »

Vielleicht etwas unangemessen inmitten der leicht erhitzen Atmosphäre, doch möchte auch ich mich hier zu Wort melden.

Die LARP- Welt ist mittlerweile sehr vielschichtig geworden und das Aufeinanderprallen verschiedene Spielweisen bleibt somit nicht aus. Ob jemand ein Spiel als gelungen oder eher nicht bewertet, hängt natürlich von den Erwartungen ab, die derjenige in das Spiel hineinträgt.

Einiger meiner Ansichten habe ich bereits bei einer kleinen Autofahrt zum besten gegeben, doch möchte ich manche Dinge hier wiederholen.
Meine Anmerkungen möchte ich als konstruktive Kritik verstanden wissen und nicht als eine Bewertung Eures Spielsystems.
Wenn jemand die Arbeit aufsichnimmt ein Con zu organisieren und durchzuführen ist dies zunächst nicht hoch genug einzuschätzen.
Wie mir gesagt wurde, war dieses Con für die Mehrzahl der Orga eine Premiere. Da kann man nur sagen: weiter so, mit jedem Con wächst die Erfahrung. Eure Location ist wunderbar, weitläufig und mit viel Potential für weitere Cons.
Es ist schade festzustellen, dass die gesamte Spielgeschichte auf wenige 100m im Umkreis des Lagers konzentriert wurde. Man hätte einige Plotelemente weiter streuen können, was alle Elfen, Waldläufer und Gerne-Wanderer lange beschäftigt hätte.
Es ist immer verlockend über den Plot eine besonders gewaltige Drohkulisse aufzubauen, welche die Spieler zu einem bestimmten Handeln zwingt. Die Drohung vermag abgewendet werden, wenn die Spieler dies und das tun... Allerdings birgt ein mächtiger Dämon auch die Gefahr, dass wenn die Spieler nicht das tun, was die SL von ihnen erwartet, das Mächtegleichgewicht bricht und der Dämon logischerweise alle Spieler frisst, oder so...
Meineserachtens, und dies kann natürlich nur eine subjektiver Standpunkt sein, ist Rollenspiel etwas mehr, als den Untergang der Welt zu verhindern. Rollenspiel entsteht aus dem spielerischen Miteinander und Gegeneinander. Die Schwächen, Motivationen, Notlagen und Handlungsweisen der einzelnen Charaktere können oftmals genug Rollenspiel bieten, ohne dass die Spieler auf einen Plot angewiesen sind. Die Umsetzung dessen, würde Eure nächsten Cons sicherlich bereichern. Schafft Freiräume für die Charaktere, bietet viele und vor allem kleine Questen, welche die Spieler lange Zeit beschäftigen können. Und vor allem: Seid flexibel. Ein einziger Plot, und seien es noch so viele Elemente die er beinhaltet, schafft keine Flexibilität. Hat man mehrere Plotstränge, kann man schauen, welcher Strang von den Spielern mehr, oder weniger angenommen wird.
Überlegt Euch, was passiert, wenn der Dämon nicht besiegt wird. Seid konsequent. Dann gibt es eben eine Dämonenherrschaft. Die Konsequenz im Spiel ist notwendig für die Spiellogik. Wenn Charaktere und ihre Spieler keine Logik erkennen, werden sie nicht so handeln, wie ihr das wollt. Mein Char erkannte keine Gefahr, keine Logik sich dem Bösen zu stellen. Als er im Wald unterwegs war, war niemand, der ihn bedroht hat, die Gefahr kam in regelmäßigen Abständen die Wiese herunter...und weglaufen ist immer leichter als kämpfen.
Verzichtet lieber auf Elemente, welche nicht darstellbar sind. Eine brennende Mühle, ein Lager mit 40 Mann im Wald, eine Sonnenfinsternis... Sicherlich wären diese Dinge toll, wenn man sie hätte. Aber anders als beim Pen&Paper ist LARP eben vor allem LIVE. Ein echte Mühle wären von den Spieler bereits am ersten Abend durchsucht worden, spätestens in der Dämmerung wären die Diebe eingestiegen, um Mitternacht hätte ein Schwarzmagus dort die Energielinien untersucht und am Morgen hätte ein Elf den Tau von den Mühlenflügeln geleckt... :wink: . Ein Lagerplatz im Wald wirkt auch glaubwürdiger, wenn die Feuerstelle mit ein paar Steinen statt mit Tannzapfen gesichert ist und ein paar Kohle-Reste drinnen liegen.
Wie schon geschrieben, ermutigt das flächendeckende Wirken zerstörerischer Zauber nicht gerade zum Sturmangriff. Für meinen Char war das einfach zu heftig. Wenn ein Gegner zu soetwas fähig ist, sehe ich keinen Sinn mich mit ihm zu messen. Aber dies mag eben auch andere Spielphilosophie sein.
Noch einen Rat möchte ich geben. Sammelt selbst Spielerfahrung. Geht auf jede Menge Cons jeder Art. Das zeigt Euch was möglich ist und was man lieber selbst vermeiden sollte.

Viele fanden den Con toll und das sollte Euch zu mehr ermutigen...
Soweit und Gruss
Freiherr Rudi Fanglinger von Schlohritz
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Bregor Dilthir
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Beitrag von Bregor Dilthir »

So, jetzt möchte ich mich auch noch hier mal in der LARP-Nachbesprechung zu Wort melden.

Zunächst erst einmal allen die mit dabei waren ein großes Dankeschön! Sei es nun das ihr als SC das Larp mit schönem Rollenspiel bereichert habt oder als NSC mit einer stetigen Einsatzbereitschaft und auch sehr schönen NSC-Aktionen (zB Peggy als Mutter der getöteten Kinder und viel andere Aktionen auch) euch eingebracht habt. Ein weiteres Dankeschön auch allen die sich an der technischen Organisation beteiligt haben (allen voran Karsten) und natürlich den Göhlers für das bereitstellen und Mähen der Wiese.

Es ist ja soweit schon allerlei an Kritik zusammen gekommen, was mich sehr freut (EHRLICH). Sei es nun das es diesesmal ein etwas erweiterter Kreis an Spielern gewesen ist, oder aber das die SL ihr debut gegeben hat aber eine so intensieve analyse hier im forum gab es glaube ich noch nicht und dies kann ja evtl auch für kommende orgas (und uns natürlich auch) hilfreich sein.

Im nachhinein betrachtet gab es denke ich zwei große schwaechen bei dem plot:
Zum einen im plot selbst. Wir haben zwar schon allerlei LARP's mitgemacht allerdings ueberwiegt die pen&paper erfahrung somit ist der plot wirklich ein wenig nach diesem schema geraten.
Zum anderen war oftmals der sl auch nicht ganz klar in welcher richtung sich die sc gerade plottechnisch bewegen bzw wie ihre einstellung zu der einen oder anderen angelegenheit ist und was für aktionen diese planen. Zum einen weil nicht genugend zeit dafuer war dies immer in erfahrung zu bringen und zum anderen auch weil die sc's damit hinterm berg gehalten haben (wie ich hoerte) und auch aktionen ohne die sl durchgeführt haben wo es klar war das eine sl benötigt wird (erster besuch am grab des großvaters zB).
Der Fakt zB, dass durch die Ankündigung des Erscheinens des Dämons einige sc's nicht wirklich in größere sorgen gestürzt wurden war mir nicht klar.

Auch der Kritikpunkt, dass das Gelände nicht optiamal genutzt wurde kann ohne wenn und aber so stehen gelassen werden.

Ich will jetzt hier nicht auf alles was angesprochen wurde eingehen. Ich denke wir haben alle unsere Vorstellung von einem "Perfekten LARP" und diese gehen zT sicher weit auseinander und man wird es nie allen recht machen koennen (wie immer und ueberall :-( ). Bitte führt diese Diskussion auf konstruktiever Ebene weiter, sodass wir alle am Ende etwas davon haben und die nächsten Freiberg LARPs noch besser werden.

Ciao,
Die amerikanische Touristen-SL (gregor)

PS.: Ja, die Gewandungen haben hier und da zu wünschen übrig gelassen ;-)
Der Tod geht uns nichts an, denn solang wir sind, ist der Tod noch nicht da; aber wenn der Tod da ist, sind wir nicht mehr. -Epikur
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Loki
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Beitrag von Loki »

Auch ich will mich nun für die zahlreichen Hinweise und zum Teil sehr gut formulierte Kritik bedanken. Man dürfte bemerkt haben, dass wir (fast alle) das erste Mal als LARP SL auftraten. Doch muss ich zumindest aus meiner ganz persönlichen Sicht sagen, dass es mir mehr Spaß gemacht hat, als die SC und NSC Rollen zuvor. Doch wie beim ersten LARP kann man nur hoffen nicht allzu viel verkehrt zu machen und für das nächste Mal einen großen Koffer an Erfahrungen mitnehmen zu können. Dies sollen keine entschuldigenden Worte sein, da (besonders die SCs) ein Recht auf eine gute Story, stimmungsvolle Atmosphäre und ein gelungenes Spiel haben. Eher als Dank und Aufforderung weiterer Anregungen sind diese Zeilen hier zu lesen.

Auf einige hier niedergeschriebene oder auch persönlich vernommene Punkte möchte ich ein wenig eingehen:

Fehlende Zusammenarbeit der SCs
Ich würde es nicht so formulieren. Es ist vielmehr ein Fehler im Plot, ergo von uns als SL. Wenn jemand Informationen für sich behält hat dies meistens seinen Grund. Besonders wenn er mit Mühe und unter großem Eifer an diese gelangte. Ein Faulpelz, der einfach vergisst gewisse Hinweise an seine Mitspieler weiterzugeben würde erst gar nicht an wertvolle Informationen gelangen. So ist, auch wenn ich mich wiederhole, der Fehler im Plot zu sehen. Ich persönlich werde nicht wieder einen LARP Plot bauen, bei dem mehrere Teile zu einem großen zusammengesetzt werden müssen.
Wir hatten diese Möglichkeit zwar im Vorfeld diskutiert, jedoch gelang es uns nicht die dann vereinbarten Mittel effektiv durchzusetzen oder wir haben sie falsch eingeschätzt. Ich möchte noch mal darauf hinweisen, dass die sechs Stücke (die Fehlinformation das es nur Fünf an der Zahl seien ist übrigens gewollt und auch nur so mit der Story vereinbar gewesen) gänzlich durch gutes Rollenspiel erworben wurden. Aus Zeitmangel mussten wir eine Quest (Termin: nach der Grabkammer Samstagnacht) auslassen, welche das letzte Stück beinhaltet hätte. Ihr möget uns verzeihen, dass somit die Übergabe des fehlenden Artefaktsplitters ein wenig plump durch den dämonischen Diener Zustande kam. Wo ich auch beim nächsten Punkt wäre:

Geringe Anzahl an Quests
Ja, das stimmt und dem muss ich im Nachhinein voll zustimmen. Der Sarkasmus ist hier ziemlich groß, hatten wir nach dem Fertigstellen aller Questen den Eindruck, dass selbst dies kaum machbar sei. Sprich: Wir hatten eher vermutet, dass wir Euch, den Spielern, zuviel zugemutet hätten. So wurde der vorgesehene Samstagvormittag innerhalb kürzester Zeit abgearbeitet. Das soll nicht negativ gesehen werden, ich war begeistert sowohl über die Geschwindigkeit als auch über das Rollenspiel, welches durchaus nicht zu kurz gekommen ist. Allerdings wurde damit unser anfänglicher Angstschweiß, wir würden mit diesen Questen nicht bis zum Abend fertig, lediglich durch einen weiteren ersetzt: Wir hatten nun eine Leere, ein Nichts. Wir versuchten dies durch Improvisation, welche man uns hoffentlich nicht allzu stark anmerkte, auszubessern. Meist jedoch waren es die kleinen Dinge um Taverne, Lagerfeuer und naher Wiese. Wo ich auch beim nächsten Punkt wäre:

Gutes Terrain nur schlampig genutzt
Wieder ein zustimmendes Ja. Das Gelände ist gut und es gibt auch für weiter entfernte Geschichten atmosphärische Lokationen. Was mich persönlich ein wenig hinderte einen solchen Ausflug durchzuführen und mit einer Story zu versehen war der regengetränkte Wald. Alleine beim Gang zur Grabkammer (dem ominöse Felsen) waren Schuhwerk, Hose und Robenkranz so voll feuchtem Nass, dass ich fürchtete ein weiter entferntes Ziel würde nur Unmut und Missfallen der Spieler auf sich ziehen. Zu späterem Zeitpunkt vergaß ich die Sonne um diesen Gedanken wieder aufzunehmen.
Flächenzauber, Sinn und Darstellbarkeit
Die Vorgehensweise der NSC Schergen am Samstagabend hat ja gewaltige Reaktionen losgetreten, daher hier einige Worte der Erklärung, wie und warum wir so vorgegangen sind, wie es geschehen ist. Die vorherigen Kämpfe fanden zum Großteil bei den Zelten der Spieler statt. Dabei konnte ich auch beobachten wie jemand in ein Zelt gefallen war. Das kann ja auch leicht passieren, wenn dort Gerangel, Blut und der Schwerter Lärm aufeinander fallen. Nun wollten wir den Kampf also von den Zelten fern halten, bevor noch wirklich schlimmes mit Mensch und Material dort geschieht. Wir wollten mit den Zaubern die Spieler zum Angriff bewegen und damit den Kampf auf die weitläufige obrige Wiese verlagern. Das hat nicht geklappt, unser Fehler. Fehlende Darstellbarkeit. Ja, das ist ein Punkt. Wir haben dies einmal testen wollen, auch um in der Zukunft Informationen zu diesem Thema zu haben. Auch das hat nicht funktioniert. Insofern war es ein falsches Vorgehen, das wir allerdings vorher nicht geahnt hatten. Wird wohl nicht wieder vorkommen.

Konsequenzen und Kreise der Logik
Konsequenzen hatten wir uns schon überlegt. Der Stand am Sonntagmorgen war auch der, dass bei einem weiteren Kampfausgang zu Lasten der Spieler wie in der Nacht zuvor, der Dämon ungestört hätte die Welt betreten und dann wohl die Vertreibung ein eigenes FolgeLARP schlussgefolgert hätte. (Wie schon geschehen bei den beiden Freiberger Cons Dunkler Wälder I und II, wo das Zweite die Aufgabe hatte die Fehler des Ersten auszumerzen). Die Frage stellt sich mir also mehr: War dies für den Spieler ersichtlich?

Und da habe ich schon so meine Bedenken. Ich will hier nicht Eure Intelligenz und logische Kombinationsgabe in Frage stellen. Nein, ich fragte mich während des LARPs vielmehr immer wieder, ob der Plot nicht zu komplex und undurchsichtig wäre. Für mich war klar, was wann und warum passierte (oder eben auch nicht, siehe Felsen). Doch verstanden dies auch die Spieler, welche ich durch die Welt leitete? Ich habe da immer noch nur wenige Rückmeldungen und würde mich hier besonders über weitere Kommentare freuen. Ich habe momentan den Eindruck, dass einige schon an der, von der SL definierten, Wahrheit kratzen konnten, doch ob die Geschichte verstanden worden ist bleibt immer noch eine große Frage, welche da in mir brennt. Auf jeden Fall ist ein mein Fehler, wenn dort massive Unklarheit geherrscht haben sollte.

Deshalb noch mal speziell eine Aufforderung zu dieser Thematik etwas zu schreiben. Bitte auch Eure Sicht während des LARPs.

Danke fürs Lesen.

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Rolf Kraki
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Beitrag von Rolf Kraki »

Ein komplexer Plot, der konsequent seiner Logik folgt muss vom Spieler, bzw seinem Char nicht verstanden werden. Besondere Stimmung, Ambiente und dadurch gutes Rollenspiel entstehen durch Überrschungen, Gerüchte und Halbwahrheiten. Die besten Spiele sind meineserachtens diese, wo nicht das Lösen eines Plots, einer Queste im Vordergrund steht, sondern wo der Weg dahin die Haupsache ist.
Das soll nicht bedeuten, dass die Orga bei der Vorbereitung und Planung der Plots nicht gewissenhaft arbeiten soll. Vielmehr schaffen gut geplante Details, wenn auch vielleicht vom Spieler unverstanden, besondere Stimmungen.
Sicherlich möchte man am Ende eines Wochenendes vielleicht wissen, warum gerade was passiert ist, aber Nichtwissen beherbergt vielmehr Eigendynamik und auch Motivation für das nächste Mal. Wenn sich ein jeder Char "seine" Geschichte zusammenspinnt, entstehen Diskussionen, die wiederum Rollenspiel fördern.
Ein Plot sollte immer nur einen Rahmen schaffen. Verstanden oder nicht, spielt dann keine Rolle mehr.
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Aryan
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Beitrag von Aryan »

Die Prophezeihungen waren sowohl schön als auch hilfreich. Respekt!
Auch wenn Hjore (oder Olaf) intime das meiste davon nicht verstanden hat :lol: , aber das müssen dann eben andere tun -> siehe Rolfs Posting.

Und wie auch schon sinngemäß erwähnt wurde: Perfektionismus verlangt sicher kaum einer und wer es dennoch tut: selbst schuld. :wink:
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Beitrag von Zwerch0815 »

@Plot - Rückmeldung

Bis Sonntag morgen hatte ich Intime als auch Outtime zwar viele Bruchstücke zusammen, konnte aber das Meiste nicht wirklich nachvollziehen. Dies lag zum einen daran, dass ich nicht alles wusste (keine Kritik an Leute, die Infos hatten --> manches habe ich schlicht nicht mitbekommen, weil ich mich mit anderen Dingen beschäftigt oder nicht nachgefragt habe) und vor allem auch daran, dass ich manche Dinge völlig falsch gedeutet habe.

Am Sonntag wurde mir dann Intime einiges klar, als ich noch mal alle Dokumenten und die Texte in der Grabkammer durchgelesen habe. Meinem InTime - Charakter war es dann genug, den Großteil der Geschehnisse zu verstehen, er hat sich nicht um jedes Detail gekümmtert (sonst wäre er ... Gelehrter). OutTime habe ich noch etwas mehr verstanden, aber da ich den größten Teil kapiert habe, kann ich damit leben, nicht alles zu wissen.

Zur Illustration von Missdeutungen sei folgendes Geschehnis erwähnt. Jetzt lache ich darüber und es war ja auch meine Schuld, aber zu dem Zeitpunkt erschien es mir als die (auch OutTime) logischste Sache der Welt :

Ich habe vom toten Großvater beim Grab das Schwert bekommen. Wahrscheinlich habe ich nicht richtig zugehört, aber als er das Wort Dämon erwähnte, hatte ich sofort die Assoziation mit der Stimme am Freitag abend während des Rituals. Daher bin ich gar nicht auf die Idee gekommen, dass er den Skelett - Dämon mit seinen bösen Dienern meint, sondern hatte die Sache für mich schon abgehakt. Daraus resultierte jedoch, dass ich und einige andere das Schwert für den sechsten Schlüssel gehalten haben usw.


Schön, nicht ? Ich bin übrigens nicht der einzige, dem diese Missdeutung mit dem Schwert unterlaufen ist. Osric z.B. stand dabei und hat dasselbe wie ich gedacht.

Bevor jetzt das Argument kommt, wir müssten besser zuhören : Völlig richtig, ist ja auch manchmal gründlich daneben gegangen. Aber mein Beispiel zielt darauf ab, zu sagen, dass SC`s immer Dinge falsch verstehen werden. Aus welchem Grund auch immer ! Und das passiert nicht nur, weil sie manchmal nicht zuhören, sondern auch, weil sie oft ganz unterschiedliches Wissen von dem, was schon passiert ist, haben usw. ...

Am besten ist es, alles idiotensicher zu machen, aber dann wird natürlich der ganze Plot meist recht linear und durchsichtig (Kenne das Problem, war ja auch schon 2mal SL).

Trotz allem habe ich keine großen Kritikpunkte am Plot und ich betone noch mal, dass mir das LARP sehr gut gefallen hat.

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Loki
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Beitrag von Loki »

Die Deutung das Schwert sei der fehlende sechste Splitter fand ich gut und auch logisch begründet. Genau wie die Begründung, die Texte mit dem Ritual seien von der toten Schwester geschrieben worden. Solche Deutungen finde ich als Meister immer amüsant, rege mich aber auf keinen Fall darüber auf. In meinen P&P Abenteuern fördere ich teilweise die Irrwege und blockiere sie nie, da sich daraus immer sehr schöne amosphärische Spielstränge ergeben.

Mir lag es eher daran, ob praktisch die Spieler nur so rumgestolpert sind, nach dem Motte: Keine Ahnung warum das jetzt passiert. Alles ergibt keinen Sinn. Hintergründe die von der SL anders vorgesehen waren von den Spielern unterschiedliche interpretiert werden finde ich nicht so schlimm. Sollten sie total dem Plot entlaufen kann man immer noch leicht steuernd eingreifen.
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Aryan
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Beitrag von Aryan »

Zwerch0815 hat geschrieben:@Plot - Rückmeldung
Schön, nicht ? Ich bin übrigens nicht der einzige, dem diese Missdeutung mit dem Schwert unterlaufen ist. Osric z.B. stand dabei und hat dasselbe wie ich gedacht.
Mich hat ja keiner gefragt. :lol:

Ich habe diese Missdeutung garnicht mitbekommen, habe aber automatisch gleich an den Knochenmann gedacht. Nicht, dass ich sonderlich gut zugehört hätte (wenn, dann höchstens unterschwellig), sondern weil der Oberdämon, dessen Stimme wir Freitag abend hörten einfach nicht so schnell vor meinem geistigen Auge aufgetaucht ist wie der Schädeldämon.
Loki hat geschrieben: In meinen P&P Abenteuern fördere ich teilweise die Irrwege und blockiere sie nie, da sich daraus immer sehr schöne amosphärische Spielstränge ergeben.
...
Sollten sie total dem Plot entlaufen kann man immer noch leicht steuernd eingreifen.
Man sollte dann nur etwas darauf achten, dass die Sache nicht ganz aus dem Ruder läuft und natürlich geschickt improvisieren können.
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Zwerch0815
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Beitrag von Zwerch0815 »

@Loki

Meiner Meinung nach gab es so ein Loch am Samstag nachmittag (geht gerade nicht präziser), als wir wirklich rumgerätselt haben, was wir tun sollen. Allerdings kenne ich das von fast jedem Con, wirklich neu war die Situation, dass es mal stockt, eigentlich nicht

Ingo
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