Federntal 1 -Magierspiel

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Aelfstan
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Federntal 1 -Magierspiel

Beitrag von Aelfstan »

Auf dem Federntal 1 habe ich Magus Ordinarius Florian Walddorf, von der Schule der Analyse und Austreibung zu Khelos, aus Sembia gespielt.
Ich habe mich oft wie oben vorgestellt und bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf den Titel "Magus Ordinarius" bestanden, trotzdem hat mich ein Großteil der Spieler immer wieder als Priester angesprochen bzw. subjektiv als Kleriker erlebt. Woran lag das? Was muß ich an meinem Magierspiel ändern, damit dies nicht geschieht? Welche Klischees habe ich falsch bedient, daß man mich für einen Kleriker gehalten hat?
If all mankind minus one, were of one opinion, and only one person were of the contrary opinion, mankind would be no more justified in silencing that one person, than he, if he had the power, would be justified in silencing mankind.

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Illidan
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Re: Federntal 1 -Magierspiel

Beitrag von Illidan »

Die Klamotte! Ich stell mir Magier anders vor! Nicht in Wappenröcken!

Die Fischwesen habe ich als solche erkannt und auch die Untoten waren cool.
Zuletzt geändert von Illidan am 25. Mai 2011, 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Federntal 1 -Magierspiel

Beitrag von JayJaydsch »

Moin Aelfstan,

ich persönlich glaube, es lag an der Gläubigkeit.
Um es etwas auszuführen. Sowohl im PnP als auch im Larp erlebe ich oft Priester/Geweihte, die zwar hier und da mit ihrem Gott grüßen und auch predigten halten, aber letztlich der Minder- oder Andersgläubigkeit ihrer Spieler nicht wirklich fromm herüberkommen.
Auf der anderen Seite scheinen viele einen Magier - selbst den einen oder anderen Weißmagier - als minder gläubig zu verstehen. Sprich es wird meiner Erfahrung nach oft angenommen (und vielleicht auch entsprechend erwartet), dass ein Magier als gelehrter Mensch mit dem einen oder anderen weiterreichenden Einblick in die Welt und einem fundierteren Weltbild weniger gläubig ist.

Der Magier, wie du von Walddorf dargestellt hast, erfüllt dieses Klischee eines aufgeklärten (kirchenkritischen) Magiers nicht. Das fand ich insbesondere für einen Weißmagier, der zudem einen durchaus kirchennahen Hintergrund hat ausgesprochen passend. Aber vielleicht erklärt diese Differenz zwischen vorgeprägtem Erwartungsbild an einen Magier und die aufrichtige Frömmigkeit/Gläubigkeit des von Walddorfs für die Eindrücke und Wahrnehmungen, wie du sie beschreibst.

@Illidan : Mein Kampfmagier trägt in gefährlichen Bereichen sogar einen Gambeson anstelle der Robe unter der Überrobe. ;)

LG,
Jay
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Re: Federntal 1 -Magierspiel

Beitrag von Illidan »

Deinen Kampfmagier sieht man dann vielleicht auch mal zaubern, aber sag mir bitte mal woran man außer an dem Namen den Magus erkennen sollte?
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Re: Federntal 1 -Magierspiel

Beitrag von Tordinian »

@ Aelfstan:
Zum einen lag es wohl daran, dass du sowohl von der Wache als auch vom Talsprecher als Abgesandter der Sol-Invictus-Kirche bezeichnet wurdest, zum anderen daran, dass du, wie von Jay schon geschrieben, einen sehr gläubigen Charakter dargestellt hast. Mir hat das sehr gefallen und ich war mir ob der Unterscheidung immer sehr sicher, aber ich denke, die meisten gehen nach der einfachen Faustregel: Krieger machen Kriegerdinge (hauen und saufen), Magier machen Magierdinge (dumm schwafeln und wichtig tun) und Priester machen Priesterdinge (mit Religion und so - ist den meisten eh suspekt). Ein Magier, der auch noch betet und seinen Glauben offensichtlich darstellt, ist da nicht mehr einzuordnen. Daher auch meine IT-Anmerkung zu deinem Magier: Ich fand es sehr bemerkenswert, dass du Gerechtigkeit einfordertest, obwohl das nicht deine "Profession" war. Mir hats gefallen (spiel ja auch so nen Hybriden, halb Kämpfer und Priester).
„Bernhard von Chartres sagte, wir seien gleichsam Zwerge, die auf den Schultern von Riesen sitzen, um mehr und Entfernteres als diese sehen zu können – freilich nicht dank eigener scharfer Sehkraft oder Körpergröße, sondern weil die Größe der Riesen uns emporhebt.“ – Johannes von Salisbury: Metalogicon 3,4,46-50
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Dorodin
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Re: Federntal 1 -Magierspiel

Beitrag von Dorodin »

ich finde man sollte ketzer und ungläubige viel häufiger verbrennen, damit ein gläubiger charakter eine normalität ist, ... gehört das hier her? egal...
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Tordinian
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Re: Federntal 1 -Magierspiel

Beitrag von Tordinian »

@ Dorodin: Ja, das gehört hier her [-o<
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Re: Federntal 1 -Magierspiel

Beitrag von Captain »

Nein. Man kann das Ketzertum und die Ungläubigkeit immer nur vor dem jeweils eigenen Hintergrund bewerten. Intensiver könnte man nur werden, wenn alle den selben Hintergrund bespielen. Im Larp ist die Deviese aber eher "jeder macht seins". Und da kann ein Charakterkonzept nur mit irgendeiner Form von Liberalität in Glaubensfragen funtionieren. Wenn man anfängt, agressiv auf Religionsspiel Ansätze zu reagieren, die von den eigenen abweichen, wird man schneller gelyncht als man "Ketzer" rufen kann.
Man kann Leute (leider) nicht zwingen, richtige und gute Dinge anzunehmen. Erst recht nicht, indem man ihre Figuren vernichtet. Was richtig und gut ist, ist nämlich subjektiv.

Aber ja, religiöse Figuren sollten eigentlich im Fantasy Spiel die Normalität sein. Wobei ich auch gut damit leben kann, wenn jemand gute Gründe für seinen kritischen Umgang mit Kirche bespielt (z.B. weil er magiebegabt ist und in seiner Heimat solche verfolgt werden). Auch das gehört irgendwie zum Religionsspiel.
Leider gehen die meisten Rollenspieler (nicht nur im Larp) mit ihrer eigenen säkularisierten Sicht der Dinge ins Spiel. Und das läßt solide gespielte religiöse Charaktere für diese gleich wie Priester wirken.

Daß Aelfstan als Priester wahrgenommen wurde, könnte man also als Kompliment an sein Religionsspiel werten.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%
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Re: Federntal 1 -Magierspiel

Beitrag von Aelfstan »

Um auch mal etwas Spam zu schreiben: Ich würde mir wünschen, daß Staatsreligionen in mehr LARP-Ländern ähnlich brutal durchgesetzt werden, wie der Zwillingsgötterglaube in Mehir. DAS fördert Religionsspiel und religiöse Charaktere und behindert die oft im LARP gesehene neuzeitliche religiöse Toleranz bzw. säkulare Charaktere. Das muß nicht durch Charaktertode voran getrieben werden, sollte aber Repressalien aller Art für deviante Glaubensrichtungen und Atheisten beinhalten. So!
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Dorodin
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Re: Federntal 1 -Magierspiel

Beitrag von Dorodin »

ich frage mich wie sich ein spieler von einem priester heilen lassen kann und hinterher immernoch behauptet sein charakter glaube nicht an den gott!
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Re: Federntal 1 -Magierspiel

Beitrag von Tordinian »

@ Dorodin:
DAS ist mal ein schwieriges Thema, welches mich aktuell auch beschäftigt. Ich würde ja nach dem Kampf gegen die Untoten auch von der Ninkuldarpriesterin (schreibt man den so?) geheilt, habe also das Wirken der Gottheit erlebt und muss nun für mich nen Erklärungsansatz finden. Schwer...
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Re: Federntal 1 -Magierspiel

Beitrag von Togaras »

Zum Thema Magier und Darstellung:
Ich denke es liegt hier vorallem daran, dass dein Charakter eben immer sehr viel Wert auf Sol Invictus gelegt hat. In seiner ersten Ansprache am Samstag war ja eine sehr umfangreiche Huldigung des Sonnengottes vorhanden. Bei der Gewandung ist es natürlich so ein Punkt, vom äußeren sahst du nicht umbedingt wie ein klassischer Magier aus. Rein Äußerlich wäre ein Kleriker in der selben Gewandung vorstellbar. Hier muss wohl jeder selbst sehen, wie sehr er mit dem Äußeren die Klischees bedient. Anderseits denke ich nicht, dass es problematisch sein sollte, wenn ein Magier auch einen festen geprägten Glauben hat. Mir z.B. war relativ schnell klar, dass du ein Magier bist, weil ja schon vom Talsprecher angekündigt wurde, dass am Samstag der große Magier kommt. Daher weiss ich jetzt auch nicht warum der Rest das nicht so mitgeschnitten hat ;)

Zum Thema Priester / Heilung:
Mein Ebenenreisender Tiefling hat schon soviele Religionen und Götter gesehen und weiss, dass die Götter in manigfaltiger Form existieren. Immerhin gibt es innerhalb der Astralen See viele Orte an den sich die Götter, egal ob licht und dunkel aufhalten. Die Gläubigen (Priester) empfangen Ihre Kräfte und benutzen diese. Leider sind viele Bewohner der weltlichen Ebene sehr begrenzt in Ihrer Ansicht über die Götter, sie glauben dass es nur den einen oder nur ihren Kanon gibt. Und das ist leider falsch. Anderseits ist es durchaus ok, nur einen Gott zu huldigen. Trotzdem sind Götter eben nur Wesen, die Ihre Macht aus dem Glauben der Sterblichen ziehen.
LARP Charaktere:
Phelarion, der Rote, Tiefling aus Sigil und Hofmagier in Eppstein-Bibersbach
Amlugion ai Delor, Hochelb, Streiter der Erhabenen
Kedrik Wallenstein, Meister der Ritualistik und Protector der Burg Schattenwacht, Akademie Simpelus Hand
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Re: Federntal 1 -Magierspiel

Beitrag von Wania »

Ich schließe mich der Sichtweise es als Kompliment aufzufassen, dass dein Char als Priester wahrgenommen wurde, uneingeschränkt an. ;)

Ein weiterer Punkt kommt sicher auch von den NSC und insbesondere von mir als Neuling: Mein Gedächtnis hat mich verlassen und aus dem Magier wurde ein Kleriker, was ich erst später in meinen Schädel berichtigen konnte. Das nächste mal mache ich mir gut versteckbare Notizzettel, versprochen.

Und zum Thema Glauben und Götter: Im faerűnischen Panteon gibt es einen Gott Kelemvor, der alle ungläubigen nach dem Tode dafür bestraft, dass sie ihren Gott verleugneten (Einbau in Stadtmauer seines Totenreiches,die Seele wird also nie wieder geboren). Da existiert also eine echte Bedrohung für die eigene Seele, wenn man das offensichtliche Wirken der Götter, leugnet und abwimmelt. Es wäre vielleicht eine Idee eine derartige Gottheit auch in andere Welten zu integrieren und diese dahingehend auszubauen, das die entsprechende Kirche die Betrafung schon vor zieht. Alternativ sollten SL auch in Betracht ziehen, das klerikale Heilungen an ungläubigen Charakteren einfach nicht möglich sind. So sehr der Priester auch den Segen seines Gottes hat, für diese Heilung steht der Gott mit seinen Geschenken einfach nicht zur Verfügung.^^
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Re: Federntal 1 -Magierspiel

Beitrag von Aelfstan »

Wania hat geschrieben:IAlternativ sollten SL auch in Betracht ziehen, das klerikale Heilungen an ungläubigen Charakteren einfach nicht möglich sind. So sehr der Priester auch den Segen seines Gottes hat, für diese Heilung steht der Gott mit seinen Geschenken einfach nicht zur Verfügung.^^
Das ist ein guter Ansatz. Vor einer Heilung oder anderem positiven Wirken einer Gottheit durch ihre Priester sollte ein Glaubensbekenntnis vom Patienten eingeholt werden.
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Re: Federntal 1 -Magierspiel

Beitrag von Captain »

Das ist cool!

Und was die Ketzerverfolgung angeht: im eigenen Land mag das angehen. Das Thorland macht das z.B. so. Nur mit den eigenen Vorstellung in andere Länder gehen (was bei anderen Cons typischerweise so ist) und dann selbstgefällig arrogant die eigene Leitlinie durchdrücken zu wollen, führt zu wenig mehr als dem eigenen Ableben.
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