An dieser Stelle will ich mal meinen Senf zum Caelum Cruentum abgeben. Um es gleich vorweg zu sagen: Es war ein äußerst gelungener Con, wo ich sehr viel Spaß hatte, vielen Dank an SL, NSC und die anderen Spieler!
Trotzdem möchte ich auch etwas Kritik üben:
Der einzige, wirklich objektive Kritikpunkt ist die katastrophale Wegbeschreibung und Ausschilderung des Cons gewesen. Hier gibt es einen ganz dicken Minuspunkt für die Organisatoren. Manche Leute sind fast eine Stunde durch Zethau geirrt, bis sie das Spielgelände erreicht haben.
Die anderen Kritikpunkte sind eher subjektive Wünsche von mir und können von anderen Leuten ganz anders gesehen werden (was ich verstehen kann). Meine Wünsche im einzelnen:
- Bessere Erreichbarkeit der wichtigsten NSC (Priester) zum Anspielen durch SC. Hier muß ich der Orga natürlich zugute halten, daß es ein kleines Con war und die Festrollen-NSC immer wieder in Springerrollen gebraucht wurden.
- Eine bessere logische Erschließbarkeit des Plots. Für mich stellt sich am Ende die Sache so dar, daß die Dunkelelfen die Konklave unterwandert haben, weil sie halt ziemlich krass böse drauf sind. Das ist etwas unbefriedigend, weil es so viele interessante politische Einflußnahmen hätte geben können, die m.E.n. mehr Sinn gemacht hätten (das Dolchtal, die weltlichen Herrscher von Sembia, etc.).
- Einen gewissen Überlebenswillen (und einen Funken Intelligenz) bei gegnerischen NSC. Wer greift schon mit fünf Leuten ein Lager voller Bewaffneter an, nur um sich völlig hinschlachten zu lassen?
- Die Möglichkeit, daß Spieler ihre Fähigkeiten und Zauber auch dann sinnvoll einsetzen können, wenn dies dem Plot eine andere Richtung geben könnte. Warum konnte ein Magier z.B. nicht erkennen, daß auf der Frau Totenglocke ein Zauber lag, als er dies auf magischem Wege versucht hat? Die Antwort, daß sie halt eine völlig krass mächtige Gestalt ist, deren Zauber eben nicht von Spielern erkannt werden können, ist unbefriedigend und macht die Fähigkeiten der Magier beliebig.
- Mehr Hintergrundinfos (eigene Homepage zum LARP-Land?!) im Vorfeld des Cons.
So, nach der Kritik will ich auch die positiven Punkte erwähnen (die mir im übrigen wesentlich stärker im Gedächtnis bleiben werden, da sie die Kritikpunkte bei weitem überwiegen):
- Sehr schönes Charakterrollenspiel von den Festrollen und den meisten Spielern.
- Tolles Ambiente mit der gemütlichen Grillhütte und der schönen Gegend (das schreit förmlich nach weiteren Cons).
- Ein netter, bodenständiger Plot (die Schatzsuche war ein persönliches highlight für mich, auch wenn sie leider erfolglos geblieben ist – immerhin hätten wir durch aufmerksameres Lesen der Aufzeichnungen des Seemannes darauf kommen können, wo sich der Schatz befindet).
- Klasse Versorgung durch die Taverne bei einem mehr als fairen Conpreis (nur Met hat mir gefehlt

).
- Eine sehr engagierte SL, von der ich den Eindruck hatte, daß sie das Geschehen im Griff hat und gut miteinander kommuniziert.
- Keine nervigen Powergamer, und wenig Outtimeblasen, dafür oft schön gespielte Charaktere und viel, viel Rollenspiel.
- Hoher Spaßfaktor für mich.
Macht weiter so! Ich freue mich schon auf euer nächstes LARP!
Stefan
If all mankind minus one, were of one opinion, and only one person were of the contrary opinion, mankind would be no more justified in silencing that one person, than he, if he had the power, would be justified in silencing mankind.
John Stuart Mill