*seufzt*
Hast du eigentlich
irgendwann mal aufgepasst?
Das kam alles mehr als einmal in den Abenteuern zur Sprache, da hätte man nur zuhören müssen...
Thea hat geschrieben:1) Warum haben die Feen einen Pakt mit den Menschen geschlossen? Zum Schutz von Simyala, aber warum brauchten sie dazu die Menschen? Warum mussten es überhaupt die Feen machen?
Also, das war so:
Als Pardona vor vielen Jahrtausenden den Basiliskenkönig erschuf/beschwor, unterlief ihr ein dummer Fehler. Sie selbst wurde für 1000 Jahre in die Niederhöllen entrückt, der Basiliskenkönig wütete aber trotzdem in Simyala. Da der ja (wie du mitbekommen haben dürftest) aus Abertausenden von namenlosen Ratten besteht, verwandelten sich viele der Hochelfen Simyalas in Katzen, um den Kampf gegen diese Ratten aufzunehmen. Andere kämpften als Elfen und starben recht schnell, da sie gegen die Vielzahl von kleinen, wuselnden und flinken Tiere keine Chance hatten. (Auch wenn ihr nur gemeckert und gemault habt, als ich euch nicht gegen die Ratten kämpfen lassen wollte, als seien es normalgroße und -schnelle Feinde.
*schlägt Norwid mit dem Zaunpfahl auf den Kopf*)
Ein kleiner Teil der Elfen erkannte jedoch, dass der Kampf aussichtslos ist und versuchten nicht mehr, den Basiliskenkönig zu vernichten, sondern lediglich zu verhindern, dass er auch noch außerhalb Simyalas wütet. So woben sie mit mächtiger Hochelfenmagie den Spiegelbann, der den Basiliskenkönig bis in alle Ewigkeit in Simyala einsperren sollte. Einer dieser Hochelfen war Antaraleon, der als meisterhafter Legendensänger und hochbegabter Zauberweber das dreiteilige Zauberlied schuf, das das Fundament des Bannes darstellt. Dieses Lied speiste den Bann mit der Kraft, Jahrtausende zu überdauern, während Mondlicht und Sternenstaub die eigentliche Spiegelwirkung erzeugten. (Du erinnerst dich hoffentlich, vereinfacht gesagt: Musik = Magie.)
Nun lebte aber auch Antaraleon nicht ewig, obwohl er schon ein paar Jahrtausende schaffte, sondern spürte irgendwann seinen Tod nahen. Bis dahin lebte er in einem riesigen, uralten Rosengarten, der außerhalb Simyalas lag. Ein paar dessen Skulpturen und Pavillons habt ihr ja im Wald gesehen. In diesem Garten lebte auch schon immer die Fee Ulfindel, die jedoch wie jede Fee einen Anker in dieser Welt braucht, um längere Zeit hier wirken zu können. Dieser Anker war bis zu seinem Tod Antaraleon selbst, mit dem sie ein Bündnis geschlossen hatte. Vor seinem Tod rang er ihr nun das Versprechen ab, die Windorgel in der Feengrotte zu bewahren und dafür zu sorgen, dass diese immerzu weiter das Zauberlied spielt, um den Spiegelbann zu erhalten. (Würde die Orgel aufhören zu spielen, dann würde der Spiegelbann zusammenbrechen, weil das Lied ja wie gesagt das Fundament darstellt.)
Um ihr Versprechen zu erfüllen, brauchte Ulfindel jetzt aber einen neuen Anker in dieser Welt. Und der Zufall wollte es, dass gerade zu dieser Zeit ein gewisser Geron mit einer kleinen Schar Helden nach Simyala vordrang und dort den Basiliskenkönig zerschlug. (Wohlgemerkt: Er
zerschlug ihn nur, es steht in keiner Überlieferung, er habe ihn getötet oder besiegt.) Im Gefolge Gerons war auch ein junger Mann, der sich dummerweise im Wald verirrte, vielleicht schon auf dem Weg nach Simyala, vielleicht auch erst auf dem Rückweg. Diesem Mann erschien Ulfindel, schloss ein Bündnis mit ihm und seiner ganzen Blutlinie und führte ihn in Gestalt eines weißen Hirsches wieder aus dem Wald. Seiner Frau aber schenkte sie einen Sohn, den sie zuvor mit dem Mann gezeugt hatte. Seitdem ging jeder erste Sohn dieser Blutlinie mit Erreichen seiner Volljährigkeit in den Wald, um einen weißen Hirsch zu jagen, traf dabei Ulfindel, wurde in das Bündnis eingeweiht und bekam männlichen Nachwuchs geschenkt. Naja, und diese Blutlinie stellt heute die Barone von Falkenwind.
Thea hat geschrieben:2) Allerich hat doch son Kristall gekriegt. Wo kam der her? Haben wir den in den Grotten gefunden?
Den hat Ulfindel ihm gegeben. Und die wiederum hatte ihn von Antaraleon, da er ja den Mondschein-Aspekt des Spiegelbanns darstellt. Das hat euch aber auch sowohl Ulfindel, als auch Allerich erzählt...
Thea hat geschrieben:3) In den Grotten: Wer hat sich da mit wem geprügelt und warum?
Die Anhänger des Namenlosen wollten die Niederlage in Simyala natürlich nie auf sich sitzen lassen und versuchten daher stets, den Spiegelbann zu brechen. Den bisher besten Versuch hatte dabei vor vielen, vielen Jahren ein Lamifaar unternommen, also ein vom Namenlosen pervertiertes Feenwesen. Da es trotzdem noch ein Feenwesen war, konnte es die Feengrotten auch ohne Ulfindel Einverständnis finden. Es ging also dorthin und erkannte die Funktionsweise der Windorgel, die Bedeutung des Zauberlieds, des Elfenkristalls und die Rolle Antaraleons dabei. Außerdem entdeckte er das Geheimnis des Spiegelbanns. Wenn aber ein Lamifaar ein Geheimnis lüftet, dann wachsen an dieser Stelle Rattenpilze als Zeichen dieses Sieges des Namenlosen. (Der Namenlose hat die Lamifaari pervertiert und mit unstillbarer Neugier verflucht, damit sie nicht eher ruhen, bis sie seinen Namen gefunden haben.)
Ulfindel konnte das Lamifaar nicht töten - denn Feen ist das Prinzip von Gewalt und Mord unbekannt - und hat es daher bei lebendigem Leib im Wurzelwerk einer mächtigen Eiche eingesperrt. (Das habt ihr ja in einer Vision selbst gesehen.) Dort hauste es seitdem und versuchte zu entkommen. Die Rattenpilze in der Feengrotte aber wucherten weiter und verschleuderten ihre Sporen, nur von der Wirkung der Zaubermelodie noch gebremst. Aber immer dann, wenn die Luftgeister die Orgelpfeifen wieder freibliesen und deshalb die Melodie kurz aussetzte, spien sie ihre Sporen ein Stück näher an die Orgel heran. Irgendwann waren sie dann so dicht heran, dass sie sogar einzelne Pfeifen mit den Sporen zeitweilig verstopfen konnten, was dann zu den bekannten Disharmonien führte. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie die Orgelpfeifen endgültig verstopft hätten und der Spiegelbann zusammengebrochen wäre.
Der Namenlos-Geweihte Rattereon Mordrag wiederum bekam etwa zur selben Zeit den Auftrag vom Auge des Namenlosen Zadig von Wolterach (der auch schon für ein Attentat auf den jungen Raidri Conchobair verantwortlich war, damals aber nur dessen kleinen Bruder erwischte), sich um das Geheimnis des Spiegelbanns zu kümmern. Recht schnell bekam Rattereon heraus, dass die Barone von Falkenwind in irgendeiner besonderen Beziehung zum Reichsfort stehen und deshalb schlich er sich dort als Firungeweihter ein. Er forschte weiter und erfuhr von der Feenlegende der Falkenwinds. Das machte für ihn Sinn, da er ja auch schon davon wusste, dass einstmals das Lamifaar an einer Fee gescheitert war (-> göttliche Eingebung Zadigs). Also wollte er Ulfindel erlegen, weil er hoffte, dadurch das Lamifaar befreien zu können. Das mißlang ihm, er entdeckte jedoch trotzdem die Eiche, in dessen Wurzelwerk das Lamifaar gefangen war. (Die war ja auch schwer zu übersehen, da der namenlose Einfluss des Lamifaar die Eiche über die Jahrhunderte ja zu einem sehr beliebten Nistplatz für die Waldspinnen gemacht hatte.) Nachdem er Ulfindel verpasst hatte, das Lamifaar aber so entdeckte, versuchte er es eben direkt zu befreien. Naja, und dabei seid ihr ihm ja dann in die Quere gekommen.
Sebastian