Da ich es versprochen habe und zumal sehr bedauere, dass seit einiger Zeit am Sonntag eines Cons schnell eingepackt und abgereist wird und das Wochenende für die meisten Teilnehmer vorüber ist und nicht mal mehr ein wenig die Eindrücke mit den anderen, zum Beispiel über dieses Forum geteilt werden, tue ich es umso bereitwilliger. Die meisten sollten wissen, dass genau diese damaligen Forumsbeiträge etwas waren, die zum Weitermachen animiert haben und der Orga geholfen haben:
- zum Einen, weil bei Gefallen ein Lob wie Balsam auf den geschundenen Gliedern wirkt und das Tief nach Abbau, Heimfahrt und Nachbereitung, das eine Orga nicht zu selten dann „erleidet“, lindert
zum Anderen, weil die angebrachte Kritik notwendig ist, um zu lernen und es nächstes Mal besser und noch erlebenswerter zu machen
Hier also der Aufruf, wieder mehr über die erlebten Cons zu schreiben, und sich ein wenig auszutauschen.
Zum Heimkehr nach Mittland I:
Mir hat das Con sehr gefallen, wobei ich dazu sagen muss, dass durch den Einsatz im Wald als Falke bzw. die Zeit als Vater Randahar Pere – hauptsächlich im Turm – ich nur mit diesen Plots in Kontakt gekommen bin und keinen überblickenden Eindruck habe.
Allgemein wirkte die Orga aber sehr entspannt, immer da und bildete somit ein gutes Fundament für den geplanten Charakter des Cons: Ambiente und Abenteuer mit einer gewissen Ruhe und Besonnenheit, auch mal Zeit für sich und das Charakterspiel. Das ist meiner Meinung nach geglückt.
Der kleine Funduswagen stellte am Ende kein Problem dar (dem Wetter sei Dank). Die Fundusfee Franzi hat sauberste Arbeit geleistet. Danke Franzi, für dieses Makeup und unsere Umkrempelaktionen, wenn wir mal wieder eine Augenklappe gesucht haben.
Die Küche war wohl große Klasse. Leider war ich zum Frühstück Schminken und zum Abendbrot im Unterholz. Dennoch: Danke Sebastian, denn du hast mit der Versorgung einen großen Posten auf dich geladen. Eines kann ich sagen: der Teller mit Fleischbällchen, Quark, Gurke usw. für euer Gnaden war wirklich exquisit.
Die NSC-Vorbereitung von meinem Standpunkt aus war gut. Danke, dass ich meinen Charakter mit den gegebenen Rahmendaten und recht frei selbst schreiben durfte. Das hat dem Spiel meinerseits sehr geholfen. 2 NSC-Treffen vorab waren vollkommen ausreichend. Die Rolle des Randahar Pere hat wirklich eine düstere Freude bereitet. Danke für den Fragenkatalog, der mir von Frage zu Frage besser gefallen hat. „Welche Zahl bringt dir die Freiheit?“ „Die Sechs“ (95%). Die statistische Entwicklung der Antworten war wirklich interessant. Auch wenn ich kein Freund von Vorführungsspiel wie dem Ritual bin (obwohl ich lange wusste, dass das auf mich zukommt), hat es doch Spaß gemacht (danke an Kristina und Sanne) und es war interessant die Ereignisse am Rand des Ritualkreises mitzubekommen.
Zum Hauptplot insbesondere hatte ich zwischendurch in der Vorbereitungszeit auch ein paar Bedenken, dahingehend, dass – wie Bastl es schon schrieb – nach einer politischen Kampagne in den letzten 3 Jahren nun wieder eine politische Komponente Teil des Hauptplots ist. Aber dennoch denke ich, war dies kein falscher Ansatz, einen weiteren Plot aufzubauen. Ich bin selbst kein Freund von einer deutlichen Schwarz-Weiß-Geschichte, denn diese bietet nur ein Minimum an Konflikt (außer dem Kampf Weiß gegen Schwarz) und somit auch wenig Spielraum in Entwicklung, Dramaturgie und (auch das gehört meiner Meinung nach dazu) einer mitunter tragischen Komponente bei diversen Entscheidungen. Die systemtreuen und rechtschaffenen Charaktere, für welche dieser „graue“ Konflikt wohl am schwierigsten war und die zudem alle anderen (sagen wir die rebellischen mit dem lockeren Finger) noch von ungestümen Taten abhalten mussten, haben allerdings wirklich gut und glaubhaft gespielt. Insbesondere weil die Gegenseite zum großen Teil eine moralisch sehr unschuldige, hilfsbereite, nette Seite war, großes Lob an dieses Durchhaltevermögen … und Danke, denn der Vater hasst es zu sterben, wenn ein Helpriester in der Nähe ist
Und die Räuber: eine lustige Truppe wilder Tiere. Ich hoffe, wir konnten ein wenig Freude und Spielpotential anbieten. Hier hat mich nur eines gestört und das ist der Fluchtbefehl. Das soll nicht heißen, dass er wieder weg muss, aber man muss noch einmal darüber nachdenken. Im Falle des Nachtüberfalls am Schatz führte er einfach zu sehr viel IT-OT-Mischmasch. „Geflohene“ Charaktere haben noch gesprochen, manche standen herum und haben damit auch ihre SC-Kollegen verwirrt, die nämlich dachten, sie seien im Spiel noch nicht allein, waren es aber dann doch, weil alle anderen schon geflohen waren. Bei Marders Flucht aus dem Dorf nahm er Spielmöglichkeiten, indem Tino ohne Befehl einfach 10 Meter weiter in den Wald gerannt wäre und dort seine noch freien Kollegen Wiesel und Falke seine Verfolger versucht hätten aufzuhalten. Na ja, da sollte man eher drüber reden als schreiben. Wird sicherlich demnächst noch einmal Thema, auch wenn wir über das Mittland VIII schwatzen.
Und der Rest?
Ich glaube, die Hommage an „Monkeys Island“ ist unterschiedlich aufgefasst worden. Ich selbst bin kein Freund von Comedy in einem Con mit einem ernsten Hintergrund (wie den erlebten), glaube aber, dass viele manchmal eine solche Auflockerung begrüßen. Der Pirat - mit dem hatte ich als Falke doch zutun - war ein wirklich sehr listiger Gesell, der sich hat nicht austricksen lassen. Jut gespielt, Robert.
Für das Missverständnis bzgl. der Lage des Fürst-Siland-Grabes entschuldige ich mich. Den Plot habe ich mitgebracht und hatte die allgemeine Aussage, dass Siland in der Nähe des Dorfes begraben wurde. Ein genauer Platz wurde mir nicht genannt und ich erinnere mich auch nicht, dass dies noch ausgespielt wurde. Daher die freie Wahl der Orga. Danke Lutz für die kleine Improvisation. An die Finder: ich hoffe die Würmer waren friedlich. Die schlierigen Dresdner haben mir im Auto erzählt, sie freuen sich schon sehr auf ihren ersten LARP-Einsatz.
Shekina, Elfenfriedhof und alles, was ich jetzt noch vergessen habe, kann ich nicht beurteilen, denn ich habe nahezu nichts mitbekommen. Ein Dank an die Orga, dass ihr das Con auch dafür verwendet habt, ein paar Plots mehr oder weniger fortzuführen.
Kurzum noch einmal:
Danke an die Orga und ihre Gehilfen, danke an die NSCs (Durchzählen: Marder, Luchs und Fuchs, Frettchen, Stier, Keiler, Wiesel, Katze, Ratte, Falke) und einen großen Dank an die SCs.
Soviel von mir. Ich würde mich freuen, wenn Vater Randahar Pere mal wieder zum Einsatz kommen darf. Als SC will ihn niemand haben
Jetzt bleibt mir nur noch jenen, die wieder oder erstmals Lust bekommen haben, LARP zu spielen, das Mittland VIII erneut anzukündigen:
Mittland VIII – Rote Saat steigt vom 29.09. bis 02.10.2011 in Koyne bei Lauchhammer. Noch im Mai wird die Anmeldung online gehen.
Viele Grüße,
Jette (aka Euer Gnaden Vater Randahar Pere und Falke aus Grünweiler).