Ebrajin von Tuzak hat geschrieben:(...) Das war alles ok solange alle ungefähr gleich wenig Geld hatten, da war's halt mein Privatvergnügen ein Auto zu haben, von dem dann zufällig alle profitiert haben, aber in der gegebenen Situation zu argumentieren, mein Auto sei wesentlich billiger als eine Fahrkarte für Heidi finde ich dreist, um mal Karsten zu zitieren.
Du solltest mein Fahrtkosten-Argument nicht persönlich nehmen oder allein auf Dein Auto beziehen. Wenn es Dir lieber ist, dann argumentiere ich eben genauso gerechtfertigt so:
Ich sehe nicht ein, warum nur Heidi und ich jede Woche die teure Fahrt nach Freiberg antreten sollten. Genauso gut könntet ihr zwecks ausgleichender Gerechtigkeit auch mal keine Kosten scheuen und zu uns kommen. (Dabei ist es mir doch völlig egal, ob ihr mit Deinem Auto oder der Bahn kommt. Es wäre allerdings in Eurem finanziellen Interesse, nicht die Bahn zu nehmen.)
Das ist genau diesselbe Aussage, es wird aber vielleicht deutlicher, dass ich nicht deshalb nicht immer nach Freiberg kommen will, weil es für euch billiger ist, sondern weil ich schlicht nicht
immer Geld für eine Fahrt ausgeben will.
Wenn Du keinen Bock hast, den Chauffeur zu spielen, dann kann ich das verstehen. Mir würde das auch keinen Spaß machen (und das kann ich als Anti-Alkoholiker und damit ständiger Party-Gäste-Nach-Hause-Fahrer aus eigener Erfahrung sagen). Das ändert aber nichts daran, dass ich euch bitten würde, jede zweite Woche nach Dresden zu kommen, weil das für Heidi und mich billiger wäre. Dann fahrt ihr halt auch mit der Bahn.
Ebrajin von Tuzak hat geschrieben:Also seid bitte so ehrlich und sagt, ihr habt keinen Bock regelmäßig nach Freiberg zu fahren, hätte ich auch nicht, ist völlig in Ordnung. Die abwechselnd spielen Lösung finde ich da ja auch nicht schlecht.
Das ist natürlich auch ein Grund. Und das habe ich auch nie bestritten. Es ist aber nicht der einzige Grund. Ich muss derzeit auch sehr auf mein Geld achten, deshalb ist das Fahrtkosten-Argument für mich in der Tat das wichtigere.
Ebrajin von Tuzak hat geschrieben:wg. Wulfhelm:
über Wulfhelms Einstellung nachdenken. Die erscheint mir in diesem Fall nämlich deutlich harmoniestörender ... Null-Bock-Helden, an Gruppenstil anpassen etc
Wenn Wulfhelm nicht in die Gruppe passt dann sagt mir das bitte gleich und nicht erst, wenn ich drei frustrierende Rollenspielabende hinter mir habe.
*seufzt*
Ist es denn wirklich auch noch meine Aufgabe als Spielleiter, dafür zu sorgen, dass die Charaktere in der Gruppe sich vertragen? Könnt ihr das als Spieler nicht selbst machen?
Schließlich wollen wir doch alle zusammen ein spannendes und vor allem unterhaltsames Abenteuer erleben. Realistisches Charakterspiel und eine fortlaufende Entwicklung der Figur sind ja schön und gut, aber man kann es auch übertreiben. Manchmal sollte man auch mal Fünfe gerade sein lassen.
Sonst spiele ich demnächst glaube ich mal einen besessenen Ferkina-Einsiedler aus dem Khoram-Gebirge. Dem darfst Du dann bitte erstmal eine plausible Motivation präsentieren, weshalb er sich überhaupt in ein Abenteuer wagen sollte. Aber bitte nichts haarsträubendes, es soll sich ja glaubhaft mit meinem Charakterkonzept vertragen. Achja, und in der Spielgruppe dürften natürlich keine weiblichen Charaktere sein. Und keine verweichlichten Professionen wie Handwerker, Magier oder Gesellschafter. Und natürlich nur rastullahgläubige Helden. Sonst hätte mein Charakter da nämlich arge Probleme mit. Aber selbstverständlich bin ich bereit, diesem Charakter auch Veränderungen angedeihen zu lassen, sofern sich das plausibel aus dem Spiel ergibt. Bis jetzt hatte er aber noch keinen Anlass dazu.
Verstehst Du, worauf ich hinaus will? Charakterkonzepte sind wunderbar und unbedingt nötig, aber sie sollten nicht das alles bestimmende Moment im Rollenspiel sein. Für mich ist es Rollen
spiel und nicht
Rollenspiel.
Ebrajin von Tuzak hat geschrieben:Wulfhelm hat genug Krieg und Blut gesehen, um an der Sache keinen Spaß mehr zu haben, was auch, in Kombination mit seiner Vorgeschichte und seinen Nachteilen, zu einer gewissen Intoleranz führt. Ich finde dieses Charakterkonzept, das sich zugegebenermaßen vom strahlenden Helden-Krieger abhebt und sich auch aus ingame-Erfahrungen ergeben hat interessant und schön und ich sehe eigentlich auch wenig Veranlassung da outgamesteuernd einzugreifen.
Das Problem an diesem Charakterkonzept ist, dass es auf dem Papier wunderschön ist, aber im Rollenspiel zwangsläufig versagen muss. Diese Figur hat keinerlei Motivation, an irgendeinem Abenteuer teilzunehmen, ist in keinster Weise teamfähig und dermaßen verbittert und engstirnig, dass sich das auch nicht mehr ändern wird.
Wie stellst Du Dir denn ein Abenteuer und/oder eine Heldengruppe vor, die sich damit verträgt? Sowas gibt es schlicht nicht. Und das ist bestimmt nicht der Fehler der Abenteuer oder anderen Helden.
Ich sehe da nur zwei Alternativen:
1. Wulfhelm bleibt wie er ist und Du spielst ihn konsequent. Das würde bedeuten, dass er den Rest seines Lebens auf Burg Bornwacht verbringt, ab und zu vielleicht mal zu einer Adelsversammlung reitet oder ein Turnier unter bornländischen Bronnjaren bestreitet. Als Spielerfigur ist er damit nicht mehr zu gebrauchen.
2. Nach drei Jahren Abgeschiedenheit in Bornwacht ist Wulfhelm über seine Verbitterung hinweg oder sie ist in neuen Tatendrang umgeschlagen. Schließlich sollte man sich nicht jammernd in sein Schicksal fügen, sondern die Sache lieber selbst in die Hand nehmen. Außerdem wird es auch langsam mal wieder öde auf der Burg in der Einsamkeit und er schwelgt immer öfter in Erinnerungen an seine weiten Reisen durch die Khom, in die Salamandersteine und nach Simyala. Kurzum, die Abenteuerlust hat ihn wieder gepackt, er besinnt sich seiner alten Ideale und möchte wieder etwas erleben. Und genau zu dieser Zeit passiert es, dass...
Ebrajin von Tuzak hat geschrieben:Ein klassischer Fantasy-HELD ist Wulfhelm nicht, wenn das ernsthaft ein Problem ist ist Wulfhelm in der Tat der verkehrte Char. Meine Charaktere sind immer entwicklungsfähig und verändern sich im Laufe des Spiels, aber nicht ohne Grund, und die letzten Ereignisse waren eben keinerlei Grund diese Einstellung zu verändern. Und Gruppenzusammenführung a la "The Gamers" entsprechen nicht meiner Vorstellung von Rollenspiel.
Niemand verlangt, dass Wulfhelm ein klassischer Fantasy-Held sein soll, aber er sollte zumindest ein Held sein.
Und was die Gruppenzusammenführungen betrifft: Stell Dir vor, Du willst das Jahr des Feuers leiten. Das Abenteuer beginnt in Gareth und Du hast folgende Charaktere in Deiner Gruppe, die noch nicht in Gareth sind:
- einen Magier in Khunchom, der im Moment eigentlich nur Tränke brauen und Artefakte basteln möchte, um seine Schulden abzuarbeiten
- einen verbitterten bornländischen Adeligen am Arsch der Welt, der schon seit Jahren die Schnauze voll hat von Abenteuern und nicht den geringsten Grund sieht, warum er die heimatliche Burg, seine Frau und seinen Sohn verlassen sollte
- eine angehende Travia-Geweihte am Arsch der Welt, die einen Sohn hat und von Abenteuern auch schon seit Jahren nichts mehr wissen will
- einen almadanischen Adeligenspross, dem ernsthafte Abenteuer eigentlich zuwider sind, weil ihm dabei die Nägel abbrechen könnten
Und jetzt sag Du mir bitte mal, welchen Abenteuereinstieg Du als Spielleiter den jeweiligen Spielern präsentieren würdest, damit diese ihre Figuren völlig plausibel nochmal zähneknirschend zu einem Abenteuer aufraffen?
Ebrajin von Tuzak hat geschrieben:Ich bin stark der Meinung, dass das im Vorfeld ausdiskutiert gehört.
Natürlich sollte es das. Deshalb machen wir das ja hier.
Ebrajin von Tuzak hat geschrieben:Wenn Du die Sache günstiger haben willst, dann bleibt Dir nur übrig, Dir in Freiberg einen Spielleiter zu suchen, der die Kampagne leitet
Ich denk drüber nach, hoffe aber doch auf eine gütliche Lösung.
Das hoffe ich allerdings auch!

Mit dieser Bemerkung wollte ich Dich auch keinesfalls aus der Gruppe ekeln. Es war vielmehr ein ernst gemeinter Vorschlag, falls Dir die regelmäßige Fahrerei zu teuer wird. Ich würde es zwar bedauern, auf Dich verzichten zu müssen, aber wenn es finanziell nicht geht, kann man leider nichts machen.
Aber auch ich hoffe sehr, dass wir die Sache alle irgendwie finanziert kriegen.
Gruß und so,
Sebastian